Musikverein Bönnigheim Vorweihnachtliches Spiel aus und vor dem Schloss

Von Susanne Yvette Walter
Viele Menschen hatten sich trotz klirrender Kälte am Sonntagabend im Schloss zum Konzert des Musikvereins Stadtkapelle Bönnigheim eingefunden. Foto: /Martin Kalb

Der Musikverein Stadtkapelle überrascht mit Solopartien aus den Fenstern bei ihrem Konzert.

D as vorweihnachtliche Spiel der Stadtkapelle im Schlosshof ist für viele Bönnigheimer eine lieb gewonnene Einstimmung auf Weihnachten. Auch wenn sich der Gemeinderat nicht dazu hat durchringen können, die Weihnachtsbeleuchtung im Städtle und im Schlosshof wenigstens bei vorweihnachtlichen Ereignissen einzuschalten, wissen sich die Bönnigheimer zu helfen. „Der Musikverein hat seine Zuhörer aufgerufen, Kerzen mitzubringen. Manche haben sogar Lichterketten dabei“, sagt Ulrike Staudenrausch, Vorsitzende des Musikvereins Stadtkapelle Bönnigheim.

Kinder rutschen auf den Knien in der weißen Pracht umher, während Stadtmusikdirektor Rainer Falk den Dirigentenstab hebt und „Kling Glöckchen“ anstimmt. Um mehr Raumklang zu erzielen, hat der Bönnigheimer Dirigent und Musikschulleiter seine Musiker pointiert aufgestellt. Frontal zum Publikum spielen Mitglieder der Stadtkapelle warm eingepackt, teils mit Handschuhen und Mütze. An der rechten Flanke im Schlosshof hat sich das Blechbläserquartett aufgestellt, und als besonderes Bonbon öffnet sich ab und zu ein Fenster im Schloss, leise und unspektakulär, und ein Solist erscheint und spielt in den schwarzen Nachthimmel.

„Hier im Schlosshof schwingt so viel Vergangenheit mit. Das ist einfach schön für uns als Musikverein, dieses Ambiente nutzen zu können und es bespielen zu dürfen“, erklärt Rainer Falk. Ein Weihnachtslied aus alter Zeit erklingt: „Herbei, oh ihr Gläubigen“. Dazu öffnet Lisa Gura das Fenster oberhalb des großen Eingangsportals im Schloss und hält ihre Trompete in die Zuhörermenge. Die Stadtkapelle will Menschen eine Plattform zum Mitsingen bieten.

Als schnelle Hilfe für kalte Finger ist ein Stand aufgebaut. Dort gibt es Glühwein und Kinderpunsch und eine Wurst im Weck. Freunde des Musikvereins und Mitglieder übernehmen die Bewirtung. Gleich zu Beginn begrüßt die Stadtkapelle ihre Fans mit einem Ständchen in kammermusikalischer Besetzung vom Balkon aus – auch das hat Tradition. „Es ist ein Ros’ entsprungen“ oder „Still, still“ gehören zu den Klassikern beim Anspiel.

 
 
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