Eng geht es zu im Neubaugebiet Alleenfeld. Die Straßen sind nicht gar so breit, das Parken vor den Häusern ist in einigen Bereichen erlaubt und zudem sind einige Bauten noch nicht ganz fertig, sodass Handwerkerautos und Lieferwagen einiges an Platz einnehmen. Wenn dann noch ein nicht ortskundiger Lkw-Fahrer sich in das Neubaugebiet verirrt oder gar parkt, dann kommt es schnell zu komplizierten verkehrlichen Situationen.
Neubaugebiet Freudental Lkw-Irrfahrten im Alleenfeld
Im Neubaugebiet und bei der Penny-Ausfahrt in Freudental kommt es vermehrt zu brenzligen Verkehrssituationen. Maßnahmen der Gemeinde sollen die Situation entspannen.
Anwohner der Mehrfamilienhäuser in der Nähe des Pennys sowie Kunden des Discounter beschwerten sich, dass aufgrund der parkenden – und wahrscheinlich Pause machenden – Lkw, die Sicht bei der Ausfahrt aus dem Penny-Parkplatz stark eingeschränkt sei (die BZ berichtete).
Dies ist Bürgermeister Alexander Fleig und dem Freudentaler Gemeinderat schon lange bekannt. Deshalb hatte die Verwaltung das Problem bei der letzten Verkehrsschau der Verkehrsbehörde Ludwigsburg vorgebracht. Zudem hatten viele Anwohner selbst an die Verkehrsbehörde geschrieben und von dem Problem berichtet.
Kein unmittelbares Sicherheitsrisiko
Am 30. Juli diesen Jahres fand noch einmal ein Ortstermin der Verkehrsbehörde Ludwigsburg mit der Verwaltung statt, wie Fleig dem Gemeinderat berichten konnte. Die Beamten stellten fest, dass die Ausfahrt vom Parkplatz zwar nicht optimal sei, wenn ein parkender Lkw die Sicht versperre, aber auch kein unmittelbares Sicherheitsrisiko darstelle.
„Die Ausfahrt ist recht breit gestaltete, was es dem Verkehrsteilnehmer erlaubt, sich einzuordnen“, teilte Fleig mit. Deshalb sei die Anordnung eines allumfassenden Halteverbots nicht begründbar. Dennoch könne die Verkehrsbehörde, so ein Lösungsvorschlag, ein Halteverbot „aus Gründen der Ordnung“ einrichten.
Konkret, erklärte Fleig, würde das bedeuten dass im Bereich zwischen Parkplatz und Tiefgarage ein eingeschränktes Halteverbot versuchsweise für ein Jahr eingerichtet wird. Im Gegenzug wird aber den Lkw die gegenüberliegende Straßenseite zum Parken belassen, da es dort keine Ausfahrten gibt. Der Gemeinderat stimmte dieser temporären Lösung zu.
Thema bei der Verkehrsschau war auch der Schwerlastverkehr im Neubaugebiet Alleenfeld. Die Verkehrsbehörde machte sich, so Fleig, Gedanken, wie die Lkw daran gehindert werden können, vom Kreisverkehr fälschlicherweise ins Alleenfeld einzufahren und dort drehen zu müssen. „Abschreckung“, so die Behörde, sei das beste Mittel.
Abschreckung als bestes Mittel
Am besten werde dies durch die Aufstellung eines Sackgassenschilds gewährleistet sowie dem Zusatz „keine Wendemöglichkeit für Lkw“. Das Schild würde an der Ausfahrt des Kreisverkehrs zum Alleenfeld angebracht. Auch dieser Maßnahme stimmte der Gemeinderat zu.
Im Lärmaktionsplan der Gemeinde war eine Geschwindigkeitsbegrenzung in der Ortsdurchfahrt auf Tempo 30 durchgängig vorgesehen. Bereiche wären die Pforzheimer Straße, die Heilbronner Straße, die Schlossstraße, Teile der Besigheimer und Bietigheimer Straße. Dem stimmte die Verkehrsbehörde aufgrund der ermittelten Lärmwerte nicht zu und schlug durchgängig für diese Straßen Tempo 40 vor. Bereiche, die bisher mit Tempo 30 gekennzeichnet waren, sollen hochgesetzt werden.
Das stieß auf Kritik einiger Gemeinderäte. Es sei nicht nachvollziehbar, nun die Tempo-30-Zonen wieder hochzusetzen, so Gemeinderat Thomas Gellhaus (Freudentaler Mitte). „Wir kriegen leider Stand jetzt kein durchgängiges Tempo 30 bei der Verkehrsbehörde durchgedrückt. Überall 40 ist immer noch besser als ein Flickenteppich“, sagte Bürgermeister Fleig.
Ziel sei natürlich Tempo 30 – irgendwann. Michael Bertet (SPD) wertete Tempo 40 überall in Freudental als Erfolg. „Wir kommen langsam in der Ortsdurchfahrt vom Tempo runter, das ist doch gut“, sagte er.