Neue Brücke über die Enz zwischen Walheim und Besigheim Jetzt kommt die Unterführung doch

Von Michael Soltys
Auf der Baustelle der B 27-Brücke zwischen Walheim und Besigheim geht es voran. Nach der Fertigstellung im Herbst 2022 soll die Radwegunterführung gebaut werden.⇥ Foto: Helmut Pangerl

Sobald die neue Brücke über die Enz im Herbst 2022 fertig ist, wird das Regierungspräsdium den Radweg darunter anlegen. Kommunen sind an der Finanzierung beteiligt.

Jetzt also doch. Nach vielen Protesten und langem politischem Streit steht fest: Die Radwegeunterführung  zwischen Walheim und Besigheim kann nun zusammen mit dem Neubau der Straßenbrücke über die Enz realisiert werden. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung von Regierungspräsidium (RP) und Verkehrsministerium hervor.

Planung und Bau liegen jetzt in den Händen des Regierungspräsidiums. Sie waren als Folge eines vorherigen Kompromisses den beiden Kommunen Walheim und Besigheim aufgedrängt worden.

Offensichtlich kam die Wende bei Gesprächen der beiden Bürgermeister aus Besigheim und Walheim, Steffen Bühler und Tatjana Scheerle, mit Landes-Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) und dem Berliner Staatssekretär Steffen Bilger (CDU) beim Spatenstich für die neue Brücke. Ursprünglich hatte überhaupt keine Unterführung gebaut werden sollen, stattdessen hatten die Planer eine Ampellösung vorgeschlagen.

Heftige Proteste

Das hatte zu heftigen Protesten von Radfahrern geführt und zu der Petition von Thomas Pulli, die viele Unterstützer fand (siehe Info-Kasten). Bund und Land hatten sich später gegenseitig die Verantwortung dafür zugeschoben, dass es zu der organisatorisch schwierigen Lösung kam, die Brücke vom Regierungspräsdium, die Unterführung aber von den Kommunen bauen zu lassen.

In der Mitteilung von Regierungspräsidium und Verkehrsministerium ist davon nicht mehr die Rede. Stattdessen werden „neue Entwicklungen im Zuge der laufenden Bauausführung“ als Grund für den Sinneswandel genannt. Es habe sich gezeigt, dass für die Baustelle auf beiden Seiten Dämme für die Zufahrt zum Uferbereich erforderlich werden. Diese Baustraßen könnten später als Untergrund für eine neue Radwegeunterführung dienen. Für die  Nutzung als Radweg seien  zusätzlich ein asphaltierter Fahrbahnbelag und Sicherungseinrichtungen erforderlich, die durch die Kommunen finanziert werden.

Ganz ohne Kosten für den Bau werden die beiden Kommunen also nicht davonkommen. Nach der Fertigstellung geht die Radwegunterführung in die kommunale Bau- und Unterhaltungslast der Gemeinde Walheim über, auf deren Gemarkung die Unterführung liegt. Wenn im Hochwasserfall die Unterführung nicht nutzbar sein sollte, steht den Radlern die signalisierte Querung über die Bundesstraße zur Verfügung.

Trotzdem lößt die neue Lösung in den Rathäusern Erleichterung und Zufriedenheit aus. Ein Bauherr für die Brücke, ein anderer für die Unterführung – darin habe er wenig Sinn gesehen, sagte der Besigheimer Bürgermeister Steffen Bühler in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik. Es freue sie, dass eine für alle Seiten gute Lösung gefunden worden sei, „die auch finanziell und planungstechnisch für unsere Gemeinde machbar ist“, sagte Amtskollegin Tatjana Scheerle aus Walheim.

Die Arbeiten für den Ersatzneubau der Enzbrücke im Zuge der B 27 schreiten zügig voran und liegen im Zeitplan, heißt es in der Mitteilung weiter. Das Regierungspräsidium geht von einer Fertigstellung im Herbst 2022 aus. Im Anschluss erfolgt die endgültige Herstellung der Radwegunterführung.

Info Informationen zum Neubau der Enzbrücke zwischen Walheim und Besigheim gibt es auch auf der Internetseite des Regierungspräsidiums Stuttgart unter „Über uns“. Aktuelle Informationen über Straßenbaustellen im Land gibt es auf der Seite www.verkehrsinfo-bw.de.

 
 
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