Neue Waldkindergartengruppe in Sachsenheim Tagesstätte für kleine Naturforscher

Von Martin Hein
Die dritte Gruppe des Waldkindergartens auf der Bannhalde wurde offiziell eröffnet (von links): Kindergarten-Koordinatorin Tanja Glismann, Bürgermeister Holger Albrich, Dekan Reiner Zeyher und die Kindergartenleiterin Sabrina Pflüger. ⇥ Foto: Martin Kalb

Am 22. März startete die dritte Waldkindergartengruppe in der Stadt. Am Dienstag war bei strahlendem Sonnenschein die offizielle Eröffnung.

Auf der Großsachsenheimer Bannhalde wurde am Dienstag bei strahlendem Sonnenschein die dritte Waldkindergartengruppe offiziell eröffnet. Wie Dekan Reiner Zeyher betont, sind die Sachsenheimer Waldkindergärten etwas Besonderes, zumal es auch die einzigen Waldkindergärten in der Trägerschaft des Kirchenbezirks Vaihingen-Ditzingen seien.

Zeyher fand lobende Worte für die gute Kooperation mit der Stadt Sachsenheim. „Endlich ist es soweit“ sagte der Dekan. Es habe lange gedauert und es sei kein einfacher Weg gewesen. Man habe, was den Standort angeht, an einem runden Tisch einen Kompromiss gefunden, und man sei dankbar für diese Lösung. Zeyher bedankte sich auch bei der Kindergarten-Leiterin Sabrina Pflüger und den Eltern der neuen dritten Kindergarten-Gruppe.

Er betonte, dass die drei Waldkindergärten ein gutes Angebot frühkindlicher Bildungsarbeit sind. Vor 20 Jahren habe man auf der Bannhalde die erste Waldkindergartengruppe eröffnet. Vor zehn Jahren folgte dann der Waldkindergarten in Kleinsachsenheim und nun, aufgrund der positiven Resonanz, die dritte Waldkindergartengruppe, in Sichtweite zu der ersten Kindergartengruppe. Die Nachfrage nach dieser Einrichtung sei so groß, dass man derzeit, zumindest am Horizont, bereits über eine vierte Gruppe nachdenke.

Bürgermeister Holger Albrich lobte die Partnerschaft mit dem evangelischen Kirchenbezirk. Auch für die Stadt sei der Waldkindergarten etwas Besonderes. Albrich hob hervor, dass an den Kindergärten ein christliches Menschenbild vermittelt werde und dankte den engagierten Eltern und dem Kindergartenteam um Sabrina Pflüger für die geleistete Vorarbeit. Tanja Glismann, die Kindergarten-Koordinatorin des Kirchenbezirks Vaihingen-Ditzingen nannte als Alleinstellungsmerkmal der Waldkindergärten, die unglaubliche Chance, die Natur täglich zu entdecken und Naturerfahrungen zu erleben.

Positive Resonanz

Sabrina Pflüger, die Leiterin der neuen Waldkindergartengruppe berichtete über eine positive Resonanz. Einige Kinder wollten nach dem Aufnahmegespräch mit ihren Eltern, gar nicht mehr gehen. Die ganze Gruppe fühle sich am neuen Standort und in den neuen Gebäuden sehr wohl. Wichtig ist Pflüger die Verknüpfung von Natur und Religionspädagogik. Hier können die kleinen Naturforscher die Gegend intensiv erkunden. Gewöhnlich sind die Kinder den ganzen Tag draußen und oft auf Entdeckungstour unterwegs. Ein großer „Dreckhaufen“ sei derzeit die beliebteste Attraktion im neuen Kindergarten. Dort wird nach Herzenslust gebuddelt und gespielt.

Man habe sich bemüht, den Kindergarten möglichst plastikfrei zu gestalten. Auf dem Dach sorgt eine Photovoltaikanlage für Strom und das Regenwasser wird gesammelt. Damit werden dann Blumen gegossen. Für die kalten Tage steht im Innern des Bauwagens ein großer Heizofen, der sogar zum Backen verwendet werden kann. Wenn die große Hitze kommt, wird noch ein Teil mit einem Sonnensegel beschattet.

Gruppe mit bis zu 20 Kindern

Bis zu 20 Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt kann die Gruppe aufnehmen. Sabrina Pflüger, Stefanie Grau und Melanie Belz betreuen die Kinder täglich von 7.30 bis 13.30 Uhr. Ganz fertig ist der Kindergarten noch nicht. Eine Kompost-Toilette wird in den nächsten Tagen noch installiert.

Nach Auskunft von Sven Kaiser, Teamleiter Bildung, Bürgerbetreuung und Bürgerengagement, habe man bereits vor zwei Jahren mit den Planungen begonnen. Im letzten Sommer starteten dann die Arbeiten. Die Kosten für den neuen Kindergarten belaufen sich auf rund 150 000 Euro. Architektin Meike Kleinbrahm projektierte den Kindergarten, die Bauleitung hatte Stefan Wachter. Der städtische Bauhof hat das Umfeld vorbereitet.

 
 
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