Das Besigheimer „Gläsle im Sträßle“ zog am Wochenende Publikum aus der ganzen Welt an. Die Premiere der Veranstaltung, gemanagt vom Marketing Cocept Besigheim (MCB) war ein Erfolg. Selbst Gäste aus Südafrika mit nur einem „Muggaseggele“ schwäbisch kamen nach Besigheim, um die historische Altstadt bei Wein, Kunst und allerlei Kulinarischem zu genießen.
Besigheimer Straßenfest Ein Gläsle und ein Schwätzle im Sträßle
Selbst Gäste aus Südafrika mit nur einem „Muggaseggele“ schwäbisch kamen zum „Gläsle im Sträßle“ nach Besigheim angereist und genossen das neue Event mit Wein und Kunst in der Altstadt.
Die Felsengartenkellerei, 14 Winzer und elf bildende Künstler zauberten Atmosphäre in die Besigheimer Gassen, die an diesem Wochende für jeden offen standen und man bei dem einen oder anderen „Gläsle im Sträßle“ dann auch ein „Schwätzle“ halten konnte.
Annette und Herman Scheepers aus dem südafrikanischen Pretoria zum Beispiel fühlten sich pudelwohl in „Besiga“, auch wenn sie in ihrer Heimat Africans und Englisch sprechen. Die beiden hatten das „Gläsle im Sträßle“ auf Instagram gesehen. „Das müssen wir unbedingt machen“, beschlossen sie und reisten nach Besigheim, wo sie sich wie zu Hause fühlen. „Wir wollten die deutsche Weinstraße entdecken“, erzählte das Paar.
Schultes und Weinprinzessin
Stielgläser zum Flanieren, Food Trucks mit Streetfood, alle Türen zu Lokalen und die schönsten Keller Besigheims für Kunstausstellungen offen: So bot das „Gläsle im Sträßle“ für alle Besucher etwas. Der Service hatte gute Laune, denn in der Altstadt bewegten sich ebenso gut gelaunte Besucher ohne Hektik.
Symbolisch für die Geschichte Besigheims bis ins 15. Jahrhundert waren Volker Nestrasil als Schultes, Christian Nestrasil als Nachtwächter, Albert Haug als Büttel und Jacqeline Waraich als amtierende Weinprinzessin unterwegs. Der Schultes trug das überdimensionale Römerglas für die reiche Weinstadt Besigheim und der Nachtwächter die helle Barde, mit welcher einst die Pferde aufs Hufeschwingen angetrieben wurden. Volker Nestrasil repräsentiert die Stadt Besigheim bei Festen schon seit 23 Jahren historiscchen Schultes.
Skulpturen im Gewölbekeller
Iris Sax und Frank Menold hatten 35 Kilometer auf dem Fahrrad ohne Batterie hinter sich, als sie es sich in Besigheim gemütlich machten. „Wir fahren vegan“, erklärten sie und genossen ein edles Tröpfchen in der Altstadt.
Kunstwerke konnten nicht nur in den Schaufenstern der Kirch- und der Hauptstraße besichtigt werden, sondern auch in den Gewölbekellern. Otto Beer aus Murr stand zwischen seinen Holzskulpturen und den Bronzeplastiken von Siggi Scholz aus Markgröningen im Keller der Kirchstraße. Sie zeigten Werke, inspiriert davon, „was einem so tagtäglich zufliegt“. Auch von dem, was sie schon immer faszinierte oder wozu sie im Ausland angeregt wurden.
Bilder, Skulpturen und Drucke stellte Petra Brinkschmidt aus Besigheim im Dreigiebelhaus aus, wo im Obergeschoss die Wahl-Bietigheimerin Edel Zimmer ihre Hochdrucktechniken präsentierte. Die Exponate des Steinbildhauers Till Failmezger aus Pleidelsheim und seinem Eleve Simon Zühl aus Heilbronn im Gewölbekeller des Cafés Anker stießen ebenfalls auf viel Bewunderung.
Die zeitgenössischen Werke des Asperger Bildhauers und Holzschneiders Peter Römpert konnten gleich um die Ecke besichtigt werden. Die Künstler beim „Gläsle im Sträßle“ weckten auch bei bisher weniger Interessierten das Interesse für die Kunst.
Fortsetzung ist erwünscht
Draußen wartete auf die Besucher Straßenmusik: von „County Roads“ bis zum Swing dank Andi Delzemich aus Beilstein an der Gitarre und dem Stuttgarter Posaunisten Wolfgang Schenk. „Premiere gelungen“, lautete das Resümee der Besucher über das erste und sicherlich nicht letzte „Gläsle im Sträßle“ mit Untertitel „Schwätzle im Gässle“ im gepflegten Ambiente der Stadt Besigheim.