Neues Feuerwehrhaus im Kirbachtal Ortschaftsrat sagt Ja zu Standort

Von Von Martin Hein
Auf diesem Acker  an der L 1110 im Kirbachtal könnte das neue Feuerwehrhaus entstehen.⇥ Foto: Martin Hein

Schon seit Jahren wird um einen neuen Feuerwehr-Standort im Kirbachtal gerungen. Jetzt wird ein neuer Standort favorisiert. Nun scheint ein Baubeginn im Oktober 2022 möglich.

Seit Jahren bemüht sich die Stadt um einen Feuerwehr-Standort im Kirbachtal. Viel Auswahl hat sie dabei nicht, da vom neuen Standort innerhalb von zehn Minuten alle zusammenhängend bebauten Bereiche der Kirbachtalgemeinden erreichbar sein müssen. Eine Fläche von etwa 0,62 Hektar wird für das neue Feuerwehr-Gelände benötigt.

Bürgermeister Holger Albrich wies bei der Sitzung des Spielberger Ortschaftsrates am Dienstag darauf hin, dass die Abteilungen Hohenhaslach, Spielberg und Ochsenbach einen Zusammenschluss anstreben. Die neue Feuerwehr müsse innerhalb der geforderten Hilfsfristen und mit der notwendigen Ausrüstung zu jedem Einsatzort ausrücken können, deshalb müsse ein neuer Standort zentral an der Landesstraße L 1110 liegen. Man habe unterschiedliche Standorte, allesamt in Landeseigentum, untersucht.

Einen 2019 konkret ins Auge gefassten Standort lehnte das Land ab. Nun richtet die Stadt ihr Augenmerk auf den Standort Zwei direkt gegenüber dem Reiterhof. Albrich betonte dass die Stadt alles tun wolle, um die Belastung für die benachbarten Betriebe so gering wie möglich zu halten. Allerdings sei man gleichwohl verpflichtet, bestmögliche Voraussetzungen für den Schutz der Bevölkerung zu schaffen.

Thomas Feiert, Fachbereichsleiter Technik, Stadtplanung und Mobilitätskonzepte, betonte, dass hier im Rahmen einer so genannten „Frühzeitigen Beteiligung“ einige Hürden noch zu nehmen seien. Dazu gehöre der Landschaftsschutz, die Ökologie und die Umweltverträglichkeit. Feuerwehrkommandant Philipp Rousta äußerte die Bitte, der  Ortschaftsrat möge wertschätzen, dass die Abteilungen fusionieren wollen.  Rousta appellierte, der Ortschaftsrat möge dem Standort Zwei zustimmen.

Kontroverse Diskussion

Mit dem von der Stadt bevorzugten Standort Nummer Zwei konnte sich Ortschaftsrat Alexander von Carlowitz (FWV) mit Blick auf den Landschaftsschutz nicht recht anfreunden und erläuterte, dass er den Standort 4.2 für sinnvoller erachte. Bürgermeister Albrich wies darauf hin, dass bei den möglichen Standorten 4.1 und 4.2 (etwas weiter die Straße entlang) die Hilfsfristen nicht eingehalten werden könnten, weshalb für diese Standorte keine Förderung möglich sei. Rousta betonte ebenfalls, dass diese Standorte ungünstig wären, dies hätten auch Gutachter bestätigt, zumal die personalstärkste Abteilung aus Hohenhaslach dort einen um etwa drei Minuten längeren Anfahrtsweg hätte. Von Carlowitz bezweifelte, dass die etwa 300 Meter längere Anfahrt zu diesem Standort drei Minuten dauere, worauf Rousta erwiderte, dass dorthin auch mehrere Kreuzungspunkte befahren werden müssten, dies wäre die schlechteste Konstellation.

Daniel Ott (CDU) bemerkte, dass die Feuerwehr aus Hohenhaslach zwar die personalstärkste Abteilung sei, aber die Feuerwehren aus Ochsenbach und Spielberg in der Summe jedoch mehr Feuerwehrleute stellten. Rousta warf ein, dass auch die jeweilige Funktion der Feuerwehrleute, beispielsweise Atemschutz, bedacht werden müsse. Ortschaftsrat Gerhard Wenzelburger (FWV) befand den Standort Zwei als wesentlich passender als die Standorte 4.1 oder 4.2. Rudolf Aupperle (SPD) favorisierte ebenfalls den Standort Zwei. Thomas Feiert erklärte, dass zwei voneinander unabhängige Gutachter zu dem Ergebnis kamen, dass die Standorte Zwei und Drei am besten geeignet seien. Michael Stierle (CDU) sah im Standort Zwei die beste Lösung für die Bevölkerung im Kirbachtal. Ortsvorsteherin Viola Lepp (CDU) sagte, dass eine Bebauung einen Einschnitt in die Natur darstelle, gleichwohl sei sie der Meinung, dass man die Feuerwehr stärken müsse, weshalb sie den Standort Zwei ebenfalls befürworte.

Entscheidung für Standort Zwei

Bei der Abstimmung entschieden die Ortschaftsräte mit sechs Ja- und zwei Nein-Stimmen von Alexander von Carlowitz und Daniel Ott, dass der 2019 noch favorisierte Standort Drei verworfen wird und beauftragten damit die Stadt, den Standort Zwei weiter zu verfolgen.

Was die Eigentumsverhältnisse des betreffenden Standortes angeht, hat nach Auskunft von Stadt-Pressesprecherin Nicole Raichle, das Land als Grundstückseigentümer, der Stadt signalisiert, dass man an diesem Standort weiterplanen solle. Am 26. November wird sich der technische Ausschuss und am 3. Dezember der Gemeinderat mit dem Thema befassen. Ziel ist dabei, die Aufstellung eines Bebauungsplanes und in einem Parallelverfahren die Änderung des Flächennutzungsplanes zu beschließen. Sollte alles nach den Vorstellungen der Stadt verlaufen, wäre ein Baubeginn im Oktober 2022 und eine Fertigstellung im Sommer 2024 möglich.

 
 
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