Neues Leben für Treffpunkt im Kirbachtal Jugendkeller öffnet wieder

Von Michaela Glemser
Der Jugendkeller unter der Bergschule Hohenhaslach wird wieder reaktiviert, hinten Jugendreferent Nico Blum (links) und Schulleiter Rainer Graef (rechts) freuen sich über das Engagement der Neuntklässler.⇥ Foto: Martin Kalb

m Untergeschoss der Bergschule in Hohenhaslach sollen sich junge Menschen bald wieder treffen können. Neuntklässler haben den Raum wieder hergerichtet.

Das Ambiente wird immer einladender. Eine Couch steht schon gemütlich vor der großen Leinwand. Die Barhocker und die Theke sind sauber geputzt sowie der Ofen gereinigt. Noch fehlt ein funktionstüchtiger Kühlschrank in der Küchenzeile, doch dieser soll in den kommenden Tagen, dank der großzügigen Spende eines Möbelhauses aus Bietigheim-Bissingen, auch noch an seinen Platz gestellt werden.

„Die Jugendlichen haben in den vergangenen Wochen wirklich tolle Arbeit im Jugendkeller in der Bergschule in Hohenhaslach geleistet. Sie waren mit viel Engagement bei der Sache und haben nicht nur vor Ort tatkräftig angepackt, sondern auch eine fundierte Nutzungskonzeption ausgearbeitet“, lobt der Schulleiter der Kirbachschule, Rainer Graef.

Jugendreferent gibt Anstoß

Der Sachsenheimer Stadtjugendreferent Nico Blum hatte das Projekt der Reaktivierung des Jugendkellers in Hohenhaslach im vergangenen Jahr an der Kirbachschule vorgestellt, um das Interesse der Jugendlichen an diesem Thema abzufragen. „Wir waren von der Idee begeistert, denn in Hohenhaslach und im gesamten Kirbachtal gibt es so gut wie keinen Treffpunkt für Jugendliche. Gerade jetzt in der Pandemiezeit wird einem dieses Manko so richtig bewusst“, erklärt der 15-jährige Max Wagemann aus der neunten Klasse der Kirbachschule.

Gemeinsam mit vier Klassenkameraden hat er daher die neue Öffnung des Jugendkellers als Projektarbeit für die anstehende Prüfung ausgewählt. „Als Nico Blum an unserer Schule die Idee einer Wiederöffnung des Jugendkellers vorstellte, war die Bereitschaft zur Mitarbeit durch alle Klassen hindurch sehr groß. Aber speziell für die Neuntklässler hat sich die Reaktivierung des Jugendkellers als Projekt sehr gut angeboten“, betont Schulleiter Graef.

Einst hatten die Mitglieder des Vereins „Impuls e.V.“ den Keller der Hohenhaslacher Bergschule als Jugendtreffpunkt umfangreich hergerichtet. Nachdem sich der Verein aufgelöst hatte, lag der Jugendkeller die vergangenen zwei Jahre im Dornröschenschlaf. „Es gibt vom Verein noch Geld, das als zweckgebundene Spende der Reaktivierung des Jugendkellers zur Verfügung gestellt werden kann. Aber dafür muss auch wieder eine öffentliche Nutzung vorgesehen sein“, macht Jugendreferent Blum deutlich.

„Wir stellen uns eine Mischung aus schulischer und öffentlicher Nutzung vor. Der öffentliche Betrieb könnte jeden Freitagnachmittag von 16 bis 20 Uhr sein“, erklärt der 15-jährige Giulien Megnin. So soll der Jugendkeller noch mit einer Tischtennisplatte, einem Billardtisch und einem Tischkicker ausgestattet werden. Eine große Leinwand für Filmnachmittag gibt es bereits, ein Beamer fehlt noch.

Alle Klassen sollen profitieren

„In unserer Schule gibt es am Nachmittag unterschiedliche Club-Angebote. Ich könnte mir vorstellen, dass sich eine solche Offerte künftig um den Jugendkeller dreht. Im Rahmen dieses Clubprogramms könnten sich die Jugendlichen an einem Nachmittag im Jugendkeller treffen und gemeinsam quatschen oder Spiele spielen“, erläutert Schulleiter Graef. Auch die Nutzung des Jugendkellers für andere Klassen der Kirbachschule als gemeinsamer Treffpunkt oder zur Filmvorführung wollen die Verantwortlichen noch in diesem zweiten Schulhalbjahr ermöglichen. Aus Pandemiegründen soll der öffentliche Betrieb an den Freitagnachmittagen erst nach den Sommerferien starten.

„Natürlich muss nicht ständig ein Erwachsener die Jugendlichen beaufsichtigen, aber zu Öffnungszeiten sollte ein erwachsener Ehrenamtlicher den Schlüssel herausgeben und per Handy erreichbar sein, um bei Problemen vor Ort helfen zu können. Diese Aufgabe werde ich auch gerne übernehmen. Vielleicht finden sich dafür noch mehr Ehrenamtliche“, so Graef.

Die Projektausarbeitung von Katharina Schneider, Max Wagemann, Giulien Megnin, Max Hellmich und Marton Cizmagia jedenfalls hat sich wirklich gelohnt und ihnen nicht nur eine gute Note eingebracht, sondern den Jugendlichen im Kirbachtal bald auch einen neuen Treffpunkt.

„Die Jugendbeiräte der Stadt Sachsenheim stehen ebenfalls hinter dem Projekt und wollen die Jugendlichen vor Ort mit Rat und Tat unterstützen“, signalisiert Jugendreferent Nico Blum. Der nächste Spendenlauf der Kirbachschule soll ebenfalls dem Projekt „Jugendkeller“ zugutekommen.

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