Neues Parkhaus in Bietigheim-Bissingen Wohnbau plant „Mobilitätszentrum“

Von Uwe Mollenkopf
Der Parkplatz auf dem früheren Postgelände (im Hintergrund das Elbe-Firmenareal). Hier soll ein Parkhaus entstehen. Foto: Martin Kalb

An Stelle des Parkplatzes auf dem Gelände der ehemaligen Post in Bietigheim soll ein Parkhaus mit einem modernen Konzept entstehen. Es dient auch der Entwicklung des Elbe-Areals.

Seit dem Abriss des alten Postgebäudes an der Wilhelmstraße in Bietigheim im Jahr 2003 befindet sich dort ein Parkplatz. Nun gibt es neue Pläne für das Gelände. Die Bietigheimer Wohnbau will dort ein Parkhaus errichten, ein Vorhaben, für das der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung den Weg frei machte. Das Gremium beschloss den Verkauf der 1288 Quadratmater großen Fläche an das städtische Tochterunternehmen.

Die Wohnbau ist bereits im Besitz des benachbarten Elbe-Areals, das zwischen der Stuttgarter Straße/B27, der Wilhelmstraße, der Hans-Stangenberger-Straße und der Austraße liegt. Der Bau des Parkhauses steht in direktem Zusammenhang mit der beabsichtigten Entwicklung dieser Fläche. Wie Wohnbau-Geschäftsführer Carsten Schüler auf BZ-Anfrage sagte, ist dort eine Mischung aus Wohn- und Gewerbeflächen vorgesehen. Die Details stünden noch nicht fest, man habe aber einen Anteil von etwa 40 bis 45 Prozent Gewerbeflächen im Auge. Diese sollen im Bereich zur B27 hin entstehen. Auch die Zahl der Wohnungen sei noch offen, es würden aber auf jeden Fall mehr als 100 werden.

Die bisherigen städtebaulichen Überlegungen gehen dahin, die private Parkierung im Quartier auf ein Minimum zu beschränken und auch die öffentlichen Parkmöglichkeiten zu reduzieren. Ziel seien möglichst wenig unterirdische Parkplätze, auch um die alten Bäume dort zu erhalten, erläutert Schüler. Die vorgeschriebene Stellplatzzahl soll sich auf einen Stellplatz pro Wohnung beschränken. Deshalb werde das Parkhaus benötigt, um den im Areal nicht zu realisierenden Stellplatzbedarf aufzufangen.

250 bis 300 Stellplätze

Schüler geht von 250 bis 300 Stellplätzen aus, die dort entstehen sollen. Es sei allerdings weit mehr als ein reines Parkhaus. Der Wohnbau-Geschäftsführer spricht vielmehr von einem Mobilitätszentrum, das weitere Nutzungen beinhaltet.  So soll es dort beispielsweise Parkraum für Fahrräder, Lademöglichkeiten für E-Bikes und Elektroautos, eine zentrale Packstation und eventuell 24-Stunden-Schließfächer geben. Ebenso sollen unter dem Stichwort „Food-to-go“ kleinere Einkäufe erledigt werden können, so Schüler. Auch ein Geldautomat, Lagerräume und eine Autovermietung seien Teil der Überlegungen.

Der Kaufpreis, den die Bietigheimer Wohnbau an die Stadt für die Fläche zu entrichten hat, beträgt 515 200 Euro. Sollten in dem zu erstellenden Parkhaus baurechtlich notwendige Stellplätze für die Bebauung des Elbe-Areals benötigt werden, werden Nachzahlungen fällig.

Der Beschluss im Gemeinderat fiel einstimmig. Es sei schön, dass das ehemalige Gelände der Hauptpost in Bietigheim wieder eine sinnvolle Nutzung erhalte, meinte Stadtrat Günter Krähling (SPD). Das Parkhaus könne den Parkdruck aus dem Elbe-Areal und auch dem Bogenviertel abfangen. Er hoffe auf eine gute äußere Gestaltung des Gebäudes, sagte Krähling.

Die Entwicklung des Elbe-Areals soll laut Wohnbau-Geschäftsführer Schüler im kommenden Jahr starten. Vor dem Baubeginn sind umfangreiche Abrissarbeiten nötig. Stehen bleiben sollen nur mehrere denkmalgeschützte Gebäude. Er rechne damit, dass die Abrissarbeiten Mitte 2021 beginnen, so Schüler.

 
 
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