Neues Quartier beim Besigheimer Bahnhof Ärztehaus im Hinterhof

Von Michael Soltys
Aktuell ist das Gelände im Hinterhof der Bahnhofstraße eine eher ungeordnete Ansammlung von Parkplätzen und Garagen. ⇥ Foto: Martin Kalb

Architekt Michael Kerker stellte im Gemeinderat die Pläne des Investors in der Bahnhofstraße vor. Sie stießen auf breite Zustimmung.

Ende 2018 legte die Besigheimer Wohnbaufirma Layher den Grundstein für ein Ärztehaus direkt gegenüber dem Bahnhof, das mittlerweile bezogen ist. Nur wenige Meter die Bahnhofstraße hinab könnte in den kommenden Jahren ein weiteres Ärztehaus entstehen. Architekt Michael Kerker stellte jetzt die Pläne des Investors im Besigheimer Gemeinderat vor. Sie hatten im Vorfeld für Aufregung unter den Anwohnern gesorgt (die BZ berichtete).

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Denn das gesamte Quartier, gelegen quasi im Hinterhof der Gebäude zwischen der Drogerie Rossmann und der Kreissparkassen-Filiale, steht vor einer Neuordnung. Neben dem Ärztehaus ist von einem Hotel die Rede, das auf dem Geländeeck gegenüber der Enzbrücke entstehen könnte. Um einen Ausgleich mit den Interessen der Nachbarn bemüht, die eine hohe Verdichtung befürchten, hatte die Stadt einen Rahmenplan in Auftrag gegeben, der inzwischen erstellt ist und als Grundlage für einen Bebauungsplan dient.

Denn für die Stadtentwicklung könnte das Areal ein „attraktives und vitales Entree zum historischen Stadtkern“ sein, betont Beigeordnete Heike Eckert-Maier in ihrer Vorlage an den Gemeinderat. Aktuell ist es eher eine ungeordnete Ansammlung von Parkplätzen und Garagen.

Bereits im September vergangenen Jahres war der Rahmenplan öffentlich vorgestellt worden. Darin ist der Vorschlag enthalten, Tiefgaragen zu bauen, deren Dach auf dem Niveau der aktuellen Gärten liegt und intensiv begrünt werden könnte. Auch Abstandsregeln zu den Nachbarn werden formuliert, die von den jetzt vorgestellten Bauplänen auch eingehalten werden, wie Eckert-Maier der BZ sagte.

Ärzte haben großes Interesse

„Die Pläne fügen sich in das städtebauliche Konzept ein“, betonte Architekt Kerker im Gemeinderat. Das bestätigte Mario Flammann vom Stuttgarter Büro Pesch und Partner, das den Rahmenplan erstellt hatte. „Die Grundsätze sind gut und wichtig aufgenommen.“ Das dreigeschossige Gebäude über der Tiefgarage sei deutlich niedriger als der Altbau zur Bahnhofstraße hin, so Kerker. In der Tiefgarage sind 32 Stellplätze ausgewiesen, deutlich mehr als gesetzlich gefordert. Schon jetzt bestehe bei Ärzten und medizinischen Dienstleistern ein großes Interesse an der Anmietung.

Im Gemeinderat, der darüber bereits nicht öffentlich beraten hatte, stießen die Pläne auf breite Zustimmung. „Sie passen in Zeit und Umgebung“, sagte Ulrich Gerstetter von der CDU. Von einem „guten Konzept für die Infrastruktur“ sprach Christian Herbst von der SPD. Das Bündnis Mensch und Umwelt unterstütze diese Art der Innenentwicklung, sagte BMU-Stadtrat Thomas Pulli. Mit dem neuen Gebäude gelinge es in Bahnhofsnähe ein Ärztequartier zu schaffen, meinte Walter Zeyhle von den Freien Wählern.

 
 
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