Neues System in den Parkhäusern am Bahnhof und Krankenhaus Kameras erfassen das Kennzeichen

Von Rena Weiss
Ab sofort wird im Parkhaus am Bietigheimer Krankenhaus das Kennzeichen mit Kameras erfasst.⇥ Foto: Martin Kalb

Am Krankenhaus sowie am Bahnhof wurden die Parkhäuser der „AmbiPark“ GmbH nun mit Kameras ausgestattet, die das Kennzeichnen erfassen und damit das Ticket ersetzen.

Wer kennt solche Situationen nicht? Das Parkticket verloren oder an der Schranke bemerkt, dass man vergessen hat zu bezahlen. Im Parkhaus in der Uhlandstraße am Krankenhaus sowie in der P+R-Anlage in der Stuttgarter Straße am Bahnhof in Bietigheim-Bissingen gehören diese Szenarien jetzt zur Vergangenheit. In beiden Parkhäusern gibt es seit Mai das sogenannte Autopay-System. Dabei wird beim Ein- und Ausfahren das Kennzeichen des Fahrzeugs mit Kameras erfasst. Das Kennzeichen ersetzt damit das Ticket und kann an den Kassen im Parkhaus eingegeben werden oder online, um dann zu bezahlen.

Online bezahlen

„Der Kunde steht nie vor einer geschlossenen Schranke“, sagt Dimitrios Stavrinoudis und ergänzt, dass diese immer wieder defekt sein können. Er ist Gebietsleiter beim Unternehmen „AmbiPark“, das in Bietigheim-Bissingen das Parkhaus in der Uhlandstraße sowie den Parkplatz vor dem Krankenhaus bewirtschaftet. Die P+R-Anlage in der Stuttgarter Straße wird von Contipark bewirtschaftet. Das Unternehmen „AmbiPark“ stand jedoch schon öfter in der Kritik. Wie berichtet, wurde von Besuchern des Krankenhauses bemängelt, dass eine Bezahlung ohne Kleingeld nur per Handy möglich ist, doch diese Funktion ist nicht bei allen freigeschaltet. In den Parkhäusern konnte auch schon vor der Umstellung mit Karte bezahlt werden. Mit Autopay gibt es nun zusätzlich die Möglichkeit, online innerhalb von 48 Stunden nach Ausfahrt zu bezahlen. Auch hier muss das Kennzeichen eingegeben werden. Bezahlt werden kann mit Kreditkarte oder Paypal. Innerhalb dieser Frist könne auch bei einem weiteren Besuch der vorangegangene Parkvorgang vor Ort an einer Kasse nachbezahlt werden, teilt „AmbiPark“ mit.

„Am Anfang ist ein Kollege vor Ort und erklärt, wie es funktioniert“, sagt der Gebietsleiter über die Umstellung am Parkhaus am Krankenhaus. Es gibt keine Schranke mehr – jedes Fahrzeug kann einfach und ohne anzuhalten ein- und ausfahren. Damit der Parkende erkennt, dass ihn das Autopay-System auch erfasst hat, wird das gelesene Kennzeichen auf einem Monitor angezeigt. Bei der Ausfahrt erscheint zusätzlich der jeweilige Bezahlstatus. Mit der Ausfahrt aus dem Parkhaus wird der Parkvorgang beendet. „Das Kennzeichen wird nach dem Bezahlen für sieben Tage gespeichert“, sagt Stavrinoudis, „falls man eine Quittung möchte.“ Denn auch die könne bei Bedarf beim Kassenautomaten sowie online erstellt werden.

Halter ermitteln

Wer jedoch nicht bezahlt, muss mit einer Rechnung von „AmbiPark“ rechnen. Das Unternehmen veranlasse in solchen Fällen die Ermittlung des Fahrzeughalters. „Dabei entstehen allerdings zusätzliche Kosten in Form einer Vertragsstrafe mit 15 Euro zuzüglich der angefallenen Parkentgelte“, so das Unternehmen. Wer sich zudem online registriert und Kennzeichen sowie Kreditkarte hinterlegt hat, könne dann auch automatisch abgerechnet werden.

Laut „AmbiPark“ entspricht Autopay den Vorgaben der Datenschutzgrundverordnung. So werden beispielsweise keine Videos von den ein- und ausfahrenden Fahrzeugen aufgenommen, sondern nur Bilder von den Kennzeichen – und nicht vom Fahrer – verarbeitet. Die Löschung der Daten erfolge gemäß nachvollziehbaren Routinen. Alle Informationen dazu und zu den Allgemeinen Einstellbedingungen seien zudem vor Ort gut sichtbar ausgehängt.

Das sagt der Datenschutzbeauftragte des Landes zu Autopay.

Auch in Ludwigsburg wird ein solches System bald genutzt: „Noch in 2021 werden wir in der Akademiehof-Garage in Ludwigsburg die entsprechende Hardware zur Kennzeichenerkennung verbauen, sodass wir sie ab 2022 in dieser Parkierungsanlage anwenden können“, sagt Astrid Schulte, Pressesprecherin der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim, Betreiber der Parkhäuser in Ludwigsburg. Im nächsten Schritt soll über eine Schnittstelle ein automatisches Abrechnungssystem wie Autopay implementiert werden. „Hier haben wir uns noch nicht festgelegt, welches Abrechnungssystem wir nutzen.“ Laut Schulte sollen von solchen Digitalisierungsprozessen vor allem die Nutzer profitieren. Durch das automatische Abrechnen – sofern die Halter ihre Daten hinterlegt haben – sei das Bezahlen am Kassenautomaten vorbei, „womit eine Vereinfachung für den Nutzer einhergeht.“

Info Weitere Informationen zu Autopay gibt es online.

www.autopay.io

 
 
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