Oberliga: Bissingen - Reutlingen, Freiberg - Göppingen Riccardo Gorgoglione trifft auf seinen künftigen Klub

Von Andreas Eberle
Nach neun Spielzeiten am Bruchwald wechselt Riccardo Gorgoglione zur neuen Saison nach Reutlingen. ⇥ Foto: Hansjürgen Britsch

Der Flügelflitzer tritt mit dem FSV 08 Bietigheim-Bissingen gegen den SSV Reutlingen an. Der SGV Freiberg muss nach Göppingen.

Wider Erwarten hat das Oberliga- Heimspiel des FSV 08 Bietigheim-Bissingen an diesem Samstag (15.30 Uhr) gegen den SSV Reutlingen an Brisanz gewonnen. Denn nach einem Wechselfehler-Malheur vor einer Woche im Duell gegen den 1. FC Bruchsal droht den Gästen der Abzug von drei Punkten. Beim 6:0-Sieg hatte der SSV zur zweiten Hälfte Toni Suddoth eingewechselt, doch dessen Name stand gar nicht auf dem Spielberichtsbogen. Daraufhin legte der abstiegsbedrohte Gegner aus Bruchsal Einspruch gegen die Spielwertung ein. Bis Montag haben die Reutlinger nun Zeit für eine Stellungnahme. Sollte der Ex-Zweitligist die drei Zähler am grünen Tisch einbüßen, wäre er plötzlich wieder in Abstiegsgefahr.

Lang wünscht sich Lärm

„In diesem Spiel geht es also richtig um etwas. Die Reutlinger müssen noch punkten, und wir wollen uns nichts vorwerfen lassen. Außerdem geht für einige Spieler die Reise in Bissingen langsam zu Ende. Da will sich jeder positiv verabschieden“, sagt Markus Lang. Der 08-Trainer hofft auf eine große Kulisse und ein stimmungsvolles vorletztes Heimspiel: „Reutlingen bringt sicher viel Publikum mit. Es ist schön, wenn auf dem Sportplatz Atmosphäre und Lärm herrschen.“

Ein Nullachter steht im Fokus: Riccardo Gorgoglione, der am Mittwoch mit Ken Hauser bei der Bissinger U23 ausgeholfen hat, wechselt nach neun Spielzeiten am Bruchwald im Sommer an die Kreuzeiche. Dass der Rechtsaußen nun einen Gewissenskonflikt plagt, glaubt Lang aber nicht: „Die Jungs wissen, für wen sie spielen und dass sie liefern müssen – ohne Rücksicht auf den Gegner. Wenn Ricci nach dem Spiel in den Spiegel schauen kann und mit sich im Reinen ist, dann ist alles in Ordnung.“

Gar nicht in Ordnung ist die Personalsituation. Moritz Haile hat sich im Derby beim SGV Freiberg einen Außenbandriss zugezogen. Der scheidende Außenverteidiger, der im April in München ein Studium begonnen hat, wird somit kein Spiel mehr für die Bruchwald-Elf bestreiten. Bei Keeper Henning Bortel hat sich der Verdacht bestätigt: Er ist coronapositiv. Im lädierten Knöchel von Marius Kunde hat sich Flüssigkeit angesammelt, weshalb der Kapitän schon in Freiberg kurzfristig fehlte. Pascal Hemmerich hat am Donnerstag zwar wieder trainiert, ist aber am Samstag bei der Hochzeit seines verletzten Teamkollegens und Kumpels Pierre Williams. Ohnehin fallen Duc Thanh Ngo und Tim Reich aus. Lang greift nun auf Unterstützung aus dem eigenen Talentschuppen zurück: Die beiden U19-Kicker David Ladan und David Cheffi sowie Luis Weber, der Torjäger aus dem Bezirksliga-Team, rücken ins Aufgebot.

Ramon Gehrmann, der Trainer des SGV Freiberg, rechnet im Duell am Samstag (14 Uhr) beim Tabellendritten 1. Göppinger SV mit einer Steigerung seiner Elf gegenüber der Nullnummer vor einer Woche gegen 08. „So schlecht kann man nur einmal spielen. Wir haben die Begegnung analysiert und sind mit dem einen oder anderen Spieler auch hart ins Gericht gegangen“, sagt der Fußball-Lehrer – und kündigt bis zu drei Veränderungen in der Aufstellung an. Sicher nicht dabei sind Volkan Celiktas (Verletzung am Sprunggelenk), Marc Hofrath (Achillessehnenentzündung) und der Dauerverletzte David Müller.

Die Göppinger haben von den vergangenen fünf Partien vier verloren, darunter das Heimduell gegen den Freiberger Titelrivalen Stuttgarter Kickers. Das 1:0-Siegtor gelang dem früheren GSV-Star Kevin Dickhuber per Strafstoß. „Göppingen verkauft sich gegen die vermeintlichen Topmannschaften der Liga seit Jahren immer gut. Die werden gegen uns noch mal alles raushauen“, sagt Gehrmann.

 
 
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