Oberligist FSV 08 Bissingen ist zurück im Training Coach Lang achtet auf ein wohldosiertes Pensum

Von Andreas Eberle
Trainingauftakt beim FSV 08 Bissingen: Das Aufwärmprogramm sieht auch Kräftigungsübungen vor. ⇥⇥ Foto: Jens-Uwe Ludwig

Der FSV 08 Bissingen ist nach monatelanger Zwangspause zurück im Training. Vier Tests und ein Trip nach Tirol sind geplant. Muzliukaj verlässt den Kader.

Mit einem lockeren Training und einem zünftigen Weißwurstfrühstück sind die Oberliga-Fußballer des FSV 08 Bissingen am Sonntagvormittag in die Vorbereitung auf die Spielzeit 2021/22 gestartet. Trainer Markus Lang begrüßte 21 Spieler zu den ersten drei richtigen Übungseinheiten unter seiner Regie, darunter auch einige Akteure aus der U19 und U23.

Der 45-jährige A-Lizenz-Inhaber ist zwar bereits Anfang Dezember am Bruchwald als neuer Coach und Nachfolger des zurückgetretenen Alfonso Garcia vorgestellt worden. Coronabedingt konnte er aber monatelang nicht mit dem Team trainieren. Bis zu den jüngsten Lockerungen war allenfalls eine Einheit in Kleingruppen mit zwei, vier oder sechs Kickern möglich. „Das ist jetzt für mich der eigentliche Start – und wir freuen uns wahnsinnig, dass es endlich wieder losgeht“, sagt Lang, der in Kirchheim auch eine Fußballschule leitet und von dem Sport-Lockdown damit gleich doppelt betroffen war.

Testspiel gegen U19 des VfB

In der Vorbereitung bitten er und sein neuer Assistent Mario Klotz die Nullachter viermal pro Woche zum Training. Nur der Mittwoch ist immer frei. Vier Testspiele, drei davon gegen Verbandsliga-Vertreter, stehen auf dem Programm. Den Auftakt macht am Samstag, 26. Juni (16 Uhr), eine Heimpartie gegen den VfB Eppingen. Eine Woche später, am 3. Juli (16 Uhr), tritt die Bruchwald-Elf bei der SKV Rutesheim an. Am 10. Juli (10 Uhr) folgt ein Duell bei der U19 des VfB Stuttgart aus der A-Junioren-Bundesliga. Zum Abschluss sind die Nullachter am 17. Juli (14 Uhr) beim Nachbarn VfB Neckarrems zu Gast, ehe sie ins obligatorische Trainingslager nach Tirol an den Walchsee aufbrechen.

Lang legt nach der langen Corona-Zwangspause viel Wert auf ein wohldosiertes Pensum: „Es wird peu à peu gehen, bis wir wieder auf dem Level sind, das wir uns wünschen. Natürlich wollen wir das Team in einen guten Zustand bringen. Wir müssen aber gleichzeitig die Verletzungsgefahr im Auge behalten und die Spieler ein Stück weit schützen.“

Tim Reich plagt derzeit noch eine Rippenprellung, weshalb beim Abwehrmann nur Laufen und Radfahren angesagt sind. Etwas weiter bei der Reha ist Yannick Toth, der sich nach seiner Meniskusverletzung wieder langsam ans Mannschaftstraining herantastet. Mit Torhüter Henning Bortel, Innenverteidiger Duc Thanh Ngo und Torjäger Konstantinos Markopoulos befinden sich aktuell noch drei Spieler im Urlaub. Das Gros des Kaders hat seine Ferienzeit bereits genossen, einige wenige Akteure werden noch verreisen. „Es war ja lange nicht klar, wie es im Fußball weitergeht. Beim Urlaub drücken wir in diesem besonderen Jahr darum ein Auge zu“, sagt Lang. Er nimmt die abwesenden Kicker aber trotzdem in die Pflicht: „Jeder, der fort ist, erhält einen individuellen Plan und muss verpflichtend ein paar Läufe abarbeiten.“

Bisher hat der FSV 08 zwei Neuzugänge für die am 7. August beginnende Oberliga-Runde verpflichtet: Linksverteidiger Ken Hauser aus der U19 des 1. FC Heidenheim und Mittelfeldspieler Fabian Kirsten vom SV Schluchtern. Mindestens zwei weitere Verstärkungen stehen noch auf dem Bissinger Wunschzettel – ein Rechtsverteidiger und ein flexibel einsetzbarer Mittelfeldspieler. „Wir halten die Augen und Ohren offen und schauen, was der Markt hergibt“, stellt Lang fest.

Ein Quintett hat den Verein dagegen verlassen: Torhüter Ruben Volkert (zum VfB Neckarrems), Jonas Engler, Denis Latifovic (beide 1. CfR Pforzheim), Nick Hellmann (Ziel unbekannt) und Spetim Muzliukaj (Drita Kosova Kornwestheim). Letzterem ist der Abschied besonders schwergefallen. „Die Oberliga war mein Leben“, sagt Muzliukaj. Der 32-jährige Mittelstürmer, der von 2012 bis 2020 auch für den Lokalrivalen SGV Freiberg gekickt hat, ist beruflich stark eingespannt und hat im Fliesenlegerbetrieb seines Vaters inzwischen mehr Verantwortung übernommen. Zudem hat er drei kleine Kinder zu Hause. Muzliukaj: „Ich bekomme den zeitlichen Aufwand für die Oberliga mit viermal Training einfach nicht mehr gestemmt. Wenn ich etwas mache, dann zu 100 Prozent – sonst kann ich auch keine 100 Prozent Leistung bringen.“

 
 
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