Ein unbeschriebenes Blatt ist Tischtennis-As Annett Kaufmann trotz ihrer erst 18 Jahre schon lange nicht mehr. Ihre Erfolge auf nationaler und internationaler Ebene bei verschiedenen Wettkämpfen ließen bereits früher aufhorchen. Aktuell erlebt die „größte deutsche Nachwuchshoffnung“, wie sie derzeit nicht nur von den Verantwortlichen ihres neuen Vereins SV DJK Kolbermoor bezeichnet wird, die wohl erfolgreichste Zeit ihrer bisherigen Karriere. In diesem Sommer bestand sie nicht nur ihr Abitur, sondern wurde auch Deutsche Meisterin im Tischtennis, sowohl im Einzel wie auch im Doppel. Und nun: Die Olympischen Spiele in Paris. Obwohl die Linkshänderin ursprünglich nur Ersatzkandidatin für das deutsche Olympia-Team der Frauen gesetzt war, rückte sie nach dem Ausfall von Yin Hang nach. Doch nicht nur das, sie avancierte zur deutschen Führungsspielerin, nachdem auch Nina Mittelham verletzungsbedingt passen musste.
Olympisches Tischtennis-Turnier Souverän von Sieg zu Sieg
Die Deutsche Tischtennis-Meisterin Annett Kaufmann war ursprünglich nur Ersatz, ist nun aber zur Führungsspielerin avanciert.
Nun spielt Kaufmann im wahrsten Sinne des Wortes auf der großen Weltbühne und agiert dabei im besten Sinne cool. Selbstbewusst und ohne den geringsten Anschein von Nervosität eilt sie mit der Deutschen Tischtennis-Mannschaft von Erfolg zu Erfolg. Sowohl gegen die USA als auch im Viertelfinale gegen Indien gewann sie ihre beiden Einzel. Und dies sehr souverän mit 3:1 und 3:0. Damit wurde sie zur Matchwinnerin. Die Reaktionen auf das erfolgreiche Auftreten der Athletin überschlugen sich geradezu. Schon wird sie als „Wunder“ bezeichnet. Sie selbst behauptet von sich, eine Kämpferin zu sein.
So ließ sie sich auch von der Tatsache, dass sie ursprünglich nur Ersatz-Kandidatin war, nicht zurückwerfen. Auch der Rückzug ihres bisherigen Vereins SV Böblingen aus der Bundesliga warf sie nicht aus der Bahn. Sie fand mit Kolbermoor einen neuen Verein. Wie weit der Weg Annett Kaufmann und das deutsche Frauen-Team bei Olympia auch sein mag – im Fall eines Sieges wird sie auf genauso sympathische Weise cool bleiben wie bisher.
Und auch im Fall einer Niederlage wird den Erfolg, den sie allein durch den Halbfinaleinzug erreicht hat, nicht zunichte machen. Nicht nur in Bietigheim-Bissingen, wo Kaufmann bis 2019 Tischtennis spielte und wo sie im Sommer ihr Abitur ablegte, wird man den weiteren Weg, den sie geht, mit großem Interesse verfolgen. In Paris und auch danach. Das jetzige Nachwuchstalent kann sich schon bald zu einer beständigen Führungsspielerin entwickeln.
Wie das olympische Halbfinale für Kaufmann und ihre Team-Kolleginnen verlaufen ist, lesen Sie in dieser Ausgabe auf den Olympia-Seiten unserer Zeitung.