Ortskernsanierung Erligheim Die Pläne für das Jahrhundertprojekt gibt’s am 8. Februar

Von Gabriele Szczegulski
Und schon lichtet es sich inmitten von Erligheim. Die Pläne für das Areal sollen im Februar vorgestellt werden. Foto: /Oliver Bürkle

Der Kaufvertrag für das komplette Gelände Große Scheuer/Grüner Baum zwischen der Gemeinde und der Firma Baudenkmalpflege Jako wird am kommenden Montag abgeschlossen.

Erste Veränderungen sind im Sanierungsgebiet Große Scheuer/Grüner Baum, „dem Jahrhundertprojekt“, wie Erligheims Bürgermeister Rainer Schäuffele es nennt, schon zu sehen. Seit Anfang der Woche wurden erste Abrissarbeiten getätigt: zwei nicht denkmalgeschützte Gebäude in der Löchgauer Straße wurden abgerissen.

Das komplette Sanierungsgelände umfasst die Große Scheuer, den Grünen Baum, weitere denkmalgeschützte Gebäude in der Löchgauer Straße sowie der Hauptstraße und den zum Grünen Baum gehörigen Parkplatz an der Hofener Straße, außerdem ein Grundstück im südlichen Bereich, unter das die Tiefgarage für die neuen Bewohner mit E-Ladesäule und Carsharing-Plätzen kommen soll.

Investitionssumme wird mehr als 25 Millionen Euro betragen

Alle Gebäude und Grundstücke sind nun bis Ende des Jahres – der Vertrag über den Kauf des Grünen Baums sowie den Parkplatz wird demnächst getätigt – im Eigentum der Gemeinde. Diese kann nun am kommenden Montag den Kaufvertrag „über eine siebenstellige Summe“, so Schäuffele, mit der Firma Baudenkmalpflege Jako abschließen. Die Investitionssumme wird sich laut deren Projektleiter Markus Veser, auf „einiges mehr als 25 Millionen Euro“ belaufen. Die Firma wird die Gebäude sanieren, neuen Nutzungen zuführen sowie eine Tiefgarage und im südlichen Bereich vier neue Gebäude in Holzbauweise erstellen. Auch der Parkplatz an der Hofener Straße wird bebaut, wie Schäuffele mitteilt. Dort wird eine Tiefgarage unter einem Neubau für Wohnungen entstehen, im Erdgeschoss wird es zusätzlich noch ein ebenerdiges Parkdeck für die Gäste der Gastronomie geben.

Die Pläne werden am 8. Februar in einer Bürgerversammlung zum ersten Mal präsentiert. „Es wird ein Modell des gesamten Gebiets erstellt, die Detailpläne und eine visuelle 3-D-Animation gezeigt sowie erläutert, wie die Nutzung aussehen soll“, sagt Markus Veser, der für die Firma Jako die Bauleitung inne hat. Bis dahin soll auch ein Plan für den Grünen Baum vorhanden sein.

Denn eines, so Veser, ist sicher: Die auf dem Gelände geplante Gastronomie wird nicht in das Traditionsgasthaus kommen. „Der Grüne Baum steht und fällt mit der Familie Ahner, die ihn seit Jahren betrieben hat“, so Veser.

Die Gastronomie wird in die denkmalgeschützten Gebäude Löchgauer Straße 1 und 3 kommen, die ehemalige Posthalterei. Dort wird, so Veser, im Erdgeschoss über beide Gebäude hinweg ein großer Saal entstehen und eine moderne Küche. „Von außen sieht man nicht, was für ein historischer Schatz sich hinter den Mauern verbirgt“, sagt Veser. Südlich der Gebäude wird eine Außengastronomie entstehen.

Der freibleibende Platz wird dann auch den Blick auf die sanierte Große Scheuer von der Löchgauer Straße aus freigeben. Zudem sollen sowohl in diese Gebäude als auch in den Grünen Baum Geschäfte oder Dienstleistungsunternehmen kommen. „Wir sind hierfür schon in Gesprächen und auch mit potenziellen Betreibern und Investoren für die Gas-tronomie“, sagt Veser.

Gastronomie kommt nichtin den Grünen Baum

Der Innenhof zwischen Grüner Baum und Scheuer bleibt im Besitz der Gemeinde, wird zum öffentlichen Platz mit einigen Parkplätzen umgestaltet. „Dort wird es keine Gastronomie geben, um die Anwohner zu schützen“, so Schäuffele. Der Gemeinderat wird in seiner nächsten Sitzung darüber entscheiden, ob für die Gestaltung des Innenhofs dieselbe Gartenbaufirma engagiert wird, die auch im Auftrag der Firma Jako die Außengestaltung übernehmen wird.

Die Große Scheuer, das ist bisher sicher, so Veser, wird saniert und es werden in ihr elf Wohnungen gebaut, die verkauft werden sollen. Geplant ist, das Baugesuch für den gesamten Komplex bis Mitte 2023 einzureichen, bis dieses geprüft und genehmigt ist, wird, so Schäuffele, ein Jahr ins Land ziehen, sodass der Baubeginn für Mitte 2024 terminiert ist. „Wir werden wahrscheinlich mit dem Bau der Tiefgarage sowie der Sanierung der Großen Scheuer beginnen“, sagt Veser. Die Fertigstellung des Komplexes ist für Mitte/Ende 2026 vorgesehen.

 
 
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