Ottmarsheim Die Krönung der Festwoche für den Adlerwirt

Von Gabriele Szczegulski
Festsonntag zum 200. Geburtstag von Christian Friedrich Hermann in der Bürgerhalle in Ottmarsheim (von links): Ministerialdirigent Dr. Konrad Rühl, Bürgermeister Florian Bargmann und Organisatorin Katrin Held. Foto: /Martin Kalb

Der Ottmarsheimer Christian Friedrich Hermann wird für seine Verdienste um die Landwirtschaft geehrt.

Er war ein Vordenker, ein Pionier in vielen Bereichen, häufte Wissen an und gab es weiter (die BZ berichtete mehrmals). Die Ottmarsheimer ehrten in der vergangenen Woche „ihren“ Adlerwirt Christian Friedrich Hermann mit mehreren Veranstaltungen, die seine Vielseitigkeit und seine Errungenschaften ins Zentrum stellen.

Die richtigen Worte für die Verdienste Hermanns

Mit einem Festakt ging am Sonntag die Feierwoche zu Ehren des Adlerwirts in der Ottmarsheimer Bürgerhalle zu Ende. Nicht nur fast das ganze Dorf nahm teil, es waren auch viele Gäste gekommen, um die richtigen Worte für die Verdienste Hermanns zu finden. Der Festakt mit Reden, viel Musik von Posaunenchor Besigheim-Ottmarsheim, dem Liederkranz Ottmarsheim und den Schulkindern der Grundschule Ottmarsheim war der Höhe- und Schlusspunkt. Begonnen hatte die Hommage an den Adlerwirt mit einem Bier, das seinen Namen trägt und die Besigheimer Braubrüderschaft aus Ottmarsheimer Hopfen gebraut hatte.

An dem tatsächlichen Geburtstag Hermann, dem 16. Januar, gab es eine Führung durch den Mundelsheimer Käsberg, wo Hermann seinen bei der Weltausstellung in Paris mit einer Goldmedaille ausgezeichneten Rotwein Käsberger anbaute. Am vergangenen Freitag gab es denn auch eine Weinprobe, wo der Christian-Friedrich-Hermann-Wein des Mundelsheimer Käsbergkellers vorgestellt wurde. Eine Party zu Ehren des Landwirts und Gastronom gab es am Samstag. Und am Sonntag der Festakt.

Unter den Gästen waren auch seine Nachfahren, die Ururenkel Matthias Hermann, Susanne Hermann und Anette Manusch. Matthias Hermann sei es auch zu verdanken, dass sie Informationen und Dokumente von der Familie erhalten habe, so Katrin Held, die Initiatorin und Organisatorin der Feierlichkeiten. „Es muss schon ein besonderer Mensch hier geehrt werden, dass Bürgermeister Florian Bargmann, die Weinprinzessin Anna Joos, Pfarrer Ingo Walter, die Vorstandsvorsitzende des Besigheimer Weinbergwerks, Ramona Fischer, und ich uns die Zeit nahmen, hierher zu kommen und Ihren Adlerwirt zu ehren. Seien Sie stolz“, sagte Ministerialdirigent Dr. Konrad Rühl vom Landwirtschaftsministerium, der direkt von der Grünen Woche in Berlin nach Ottmarsheim gekommen ist.

Alle Redner stellten das große Vermächtnis von Hermann ins rechte Licht. Ohne Fachausbildung, so Rühl, habe er in fast allen Bereichen der Landwirtschaft, Weinbau, Hopfenanbau, der Imkerei, aber auch in Viehhaltung sowie der Gastronomie Wissen angesammelt, Neuerungen und Änderungen erfunden, eingeführt und an andere weitergegeben, um ihnen zu helfen.

Wen würde es da wundern, fragte Rühl, dass Mitarbeiter und Studierende der 1818 gegründeten Universität Hohenheim aus sein Wissen zurückgriffen. Er zitierte den Adlerwirt: „Ich gehe nicht nach Hohenheim, Hohenheim kommt zu mir, um zu lernen.“

 
 
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