Parkgebühren per Smartphone-App in Besigheim Parkschein gibt es künftig digital

Von Michael Soltys
Auf dem Kelterplatz und weiteren Plätzen kann künftig per App bezahlt werden.⇥ Foto: Helmut Pangerl

Auf den großen Parkplätzen in und rund um die Altstadt kann künftig mit einer App für das Parken bezahlt werden. Ganz- und Haljahrestickets werden ausgegeben.

Seit etwa einem halben Jahr ist das Parkkonzept in Besigheim in Kraft. Und nicht jeder Anwohner ist damit zufrieden oder kommt damit zurecht. Die unterschiedlich freie Parkzeit in der Altstadt und in den Parkplätzen der Randbereiche sorgen für Verwirrung, wurde in der Bürgersprechstunde der Gemeinderatssitzung deutlich. Die Anwohner in der Altstadt fordern zudem, dass jeder, der ein Auto besitzt, auch einen Dauer-Parkausweis erhält. Bisher wird nur ein Parkausweis pro Haushalt ausgegeben, und das auch nur dann, wenn gar kein Stellplatz vorhanden ist.

Wegen dieser Regelung hatten unberechtigt ausgegebene Parkausweise wieder eingezogen werden müssen, teils unter Einschaltung von Anwälten. Eine Überprüfung des Parkkonzepts hatte die Stadt schon bei dessen Einführung zugesagt. Jetzt beschloss der Gemeinderat, dass zwar weiterhin jeder Haushalt nur einen Parkausweis erhalten kann, dieser aber auch ausgegeben wird, wenn ein Stellplatz vorhanden ist. Damit kommt die Stadt denjenigen Anwohnern entgegen, die zwei Autos, aber nur einen Stellplatz haben.

Wichtigste Änderung für alle Autofahrer: Ab sofort können die Parkgebühren per Handy über eine App bezahlt werden. Möglich ist dies auf den Parkplätzen beim Kelterplatz mit der Tiefgarage, auf dem Parkplatz Kleines Neckerle gegenüber der Firma Komet, beim Bauhof und in der Oberamteigasse. Der Vorteil: Der digitale Parkschein kann online verlängert werden, wenn der Einkauf oder der Besuch beim Arzt länger als geplant dauert. Entsprechende Vereinbarungen hat die Stadt mit der Firma „Parkster“ getroffen.

Ganz- und Halbjahrestickets

Anwohnern und Mitarbeitern von Geschäften, Ämtern und Unternehmen kommt die Stadt mit einer anderen Regelung entgegen: Sie gibt künftig Ganzjahres- und Halbjahrestickets aus, die ebenfalls über die Handy-App abgewickelt werden können. Sie gelten für die Parkplätze Kleines Neckerle und beim Bauhof und kosten 180 Euro für das halbe und 300 Euro für das ganze Jahr. Die Hoffnung der Stadt: Die Parkplätze am Rande der Altstadt werden besser genutzt und der Suchverkehr nach einem Parkplatz vor allem in der Tiefgarage des Kelterplatzes entspannt sich. In der Tiefgarage werden zudem Parkplätze für vier Motorräder ausgewiesen, für die diese Art Tickets ebenfalls gekauft werden können.

Im Gemeinderat fiel die Entscheidung einstimmig. Walter Zeyhle von den Freien Wählern, dessen Fraktion das Parkkonzept im November 2019 vorgeschlagen hatte, sah sich bestätigt. Hans-Jörg Kollar vom BMU, zugleich Vorsitzender des Marketing Concepts Besigheim, verwies darauf, dass eine Aussage der Geschäftsleute über den Nutzen der Parkierungsregelungen in der Corona-Zeit schwierig sei. Sicher ist für ihn: „Eine uneinheitliche Parkzeit hat bei Kunden zu Irritationen geführt.“

Christian Herbst von der SPD mahnte an, die Parkplätze in der Entengasse in das Konzept einzubeziehen, dies sei bisher eine „Grauzone“. Frank Land von der Fraktion WIR fragte nach, ob die Hoteliers in der Altstadt Tages- oder Wochentickets erhalten könnten, um sie an Gäste auszugeben. Die Anregungen werden geprüft. In einem Jahr werde das Konzept erneut auf der Tagesordnung stehen, entgegnete Bürgermeister Steffen Bühler.

 
 
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