Partnerstädte Bönnigheims Organisator der Städtepartnerschaft

Von Gabriele Szczegulski
Im Juni 2024 wurde die 60-jährige Städtepartnerschaft mit Rouffach gefeiert, an deren Beständigkeit Dittmar Zäh (Dritter von rechts) einen großen Anteil trägt. Foto: /Richard Dannenmann

Hinter allen Städtepartnerschaften stehen Ehrenamtliche, die diese organisieren. In Bönnigheim leitet Dittmar Zäh den Ausschuss. 

In dicken Ordnern sind im Büro von Dittmar Zäh alle Städtepartnerschaften organisiert. Ein Griff – und mittels Deckblatt kann der Leiter des Bönnigheimer Städtepartnerschaftsausschusses finden, wo es Informationen über Rouffach (Elsass/Frankreich), Neukirch (Lausitz) und Balatonboglar (Ungarn) gibt. Er sammelt akribisch den Schriftverkehr, Plakate, Prospekte und Zeitungsausschnitte sowie unzählige Listen mit Namen aller drei Partnerstädte Bönnigheims.

Engagiert in sportlichen Vergleichen seit 1987

Dittmar Zäh organisiert die Partnerschaften, seit er 2009 Leiter des Städtepartnerschaftsausschusses wurde. Engagiert in der Partnerschaft mit Rouffach ist er aber seit 1987, als er den Vorsitz des TSV Bönnigheim übernahm und ab 1991 jährliche Sport- und Kulturvergleiche mit der Stadt im Elsass organisierte. „Leider sind diese 2011 eingeschlafen“, sagt Zäh.

Mit Rouffach verbindet Bönnigheim seit 1964 eine enge Partnerschaft. Im vergangenen Jahr konnte deshalb in Bönnigheim das 60-jährige Bestehen gefeiert werde. „Es ist meine Aufgabe, solche Jubiläen oder Treffen und auch die regelmäßigen Besuche zu organisieren“, sagt Zäh. So ist er derzeit daran, die 25-jährige Partnerschaft mit Balatonboglar vorzubereiten, die aber in dem ungarischen Ort stattfindet.

Mit 60 Personen, Bürgermeister Albrecht Dautel inklusive, fährt Zäh vom 19. bis 22. Juni nach Balatonboglar. Er wartet ungeduldig, dass der dortige Partnerschaftsausschuss ihm das Programm der Feierlichkeiten zusendet. „Dann kann ich unseren Beitrag vorbereiten.“

Er hofft sehr, dass auch ein Freundschaftsspiel der Handballer aus Balatonboglar und dem TSV Bönnigheim stattfinden wird. „Ich finde es sehr schade, dass diese sportlichen Vergleiche nicht mehr stattfinden“, sagt er. Überhaupt findet er es sehr schade, dass „für die Jungen die Partnerschaften nicht mehr so wichtig sind und das Interesse nachlässt“. Dennoch weiß er, dass es einige Vereine gibt, die sich beispielsweise mit Rouffacher Vereinen „verschwistert“ haben, wie Zäh sagt. Der Schwäbische Albverein, Ortsgruppe Bönnigheim und der Boule-Treff Tiefer Eindruck haben enge Verbindungen in die Stadt im Elsass.

Reger Austausch mit Neukirch in der Lausitz

Dritte Stadt im Bunde von Bönnigheims Partnerschaften ist die ostdeutsche Stadt Neukirch in der Lausitz. Seit 1992 besteht die Städtepartnerschaft. „Ich habe den Eindruck, dass momentan die Partnerschaft zu Rouffach sehr rege ist, wir treffen uns mindestens einmal im Jahr, zu deren Töpferfest oder einem unserer Stadtfeste, es gibt viele persönliche Beziehungen“, sagt Zäh. Vor allem die Bönnigheimer Feuerwehr hat enge Kontakte und einen häufigen Austausch mit der Feuerwehr Neukirch.

„Jede Stadt hat seinen eigenen Reiz“, sagt Zäh. In sportlicher Hinsicht hat er ein Faible für Rouffach, weil er viele Sporttreffen organisiert hat. Aber auch Balatonboglar gehört seine Sympathie. Auch hierhin fährt er mindestens einmal im Jahr. Das ist auch seine Aufgabe als Leiter des Partnerschaftsausschusses: Kontakte zu halten, die Freundschaft zu vertiefen und Treffen zu organisieren. „Auch wenn es für die Jugend nicht mehr so wichtig ist, Städtepartnerschaften sind wichtig zur Völkerverständigung, zum gegenseitigen Verstehen und für friedliche Koexistenz“, sagt Zäh. Deswegen ist für ihn der Welttag der Städtepartnerschaften am 27. April auch ein wichtiger Gedenktag. „Wie mit Rouffach 1964, keine 20 Jahre nach dem Krieg, war das immens wichtig, um sich zu versöhnen“, sagt er. Deshalb pflegt er auch persönliche Kontakte, zu Jean-Claude Vuillement, ehemaliger Vorsitzender des Rouffacher Partnerschaftskomitees.

Viele Auszeichnungen für das Engagement

Seit drei Jahren gibt es auch wieder einen Schüleraustausch der Sophie-La-Roche-Realschule mit einer Schule in Rouffach. „Das unterstütze ich mit ganzem Herzen“, sagt Zäh. Für sein ehrenamtliches Engagement in den Städtepartnerschaften seiner Stadt wurde der 75-Jährige nicht nur vom Bönnigheimer Gemeinderat mehrmals ausgezeichnet, auch die Staufer-Medaille des Landes bekam er 2007. Diese bekommen Menschen, die sich für Jugendbegegnungen in Städtepartnerschaften in besonderem Maße engagieren – wie Dittmar Zäh.

 
 
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