Pfarrer Christoph Bayer geht in Ruhestand Zum Schluss noch ein Spatenstich

Von Michaela Glemser
Der evangelische Pfarrer in Tamm, Christoph Bayer, geht in den Ruhestand. Am Sonntag wird sein Abschiedsgottesdienst gefeiert. Foto: Werner Kuhnle/Werner Kuhnle

Der evangelische Seelsorger feiert in Tamm seinen letzten Gottesdienst.

Sein letztes großes Bauprojekt hat er mit dem Spatenstich für das neue Johannes-Brenz-Haus in der zurückliegenden Woche noch auf den Weg gebracht, sodass der geschäftsführende Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde in Tamm, Christoph Bayer, an diesem Sonntag, 25. September, beruhigt in den Ruhestand gehen kann. „Als ich im Jahr 2008 von der Martinsgemeinde in Metzingen nach Tamm kam, hatte ich noch keine Ahnung, wie viel Arbeit am Schreibtisch und wie viel Bürokratie mit einer geschäftsführenden Pfarrstelle verbunden ist“, sagt Pfarrer Bayer.

Viele Bauprojekte warenzu koordinieren

Der in Erfurt geborene Theologen hatte in Tamm auch zahlreiche Bauprojekte zu koordinieren. So gab es zu Beginn seiner Pfarrtätigkeit in Tamm noch drei Gemeindehäuser im Besitz der evangelischen Kirchengemeinde, von denen eins verkauft werden musste. „Damit fiel jedoch auch das Domizil für die Pfarrstelle II weg, das durch einen Neubau ersetzt werden musste“, so Bayer. Und in den vergangenen Jahren hat der Neubau des Johannes-Brenz-Hauses im alten Ortskern wiederum seine Aufmerksamkeit gebunden.

Er ist dankbar dafür, dass er sich bei den Bauprojekten, aber auch bei vielen anderen Herausforderungen immer auf die Unterstützung seiner Kirchengemeinderäte verlassen konnte. „Die gute Zusammenarbeit der Mitarbeiter und der Kontakt zu den vielen ehrenamtlichen Kräften prägen das Miteinander in der evangelischen Kirche in Tamm“, so der Pfarrer.

Besonders der von ihm initiierte „Freundeskreis Bartholomäuskirche“ sei eine kleine, aber sehr rührige Gruppe, deren Mitglieder es gelungen sei, die altehrwürdige Kirche in Nachbarschaft der Kelter auch zu einem kulturellen Mittelpunkt der Stadt zu machen. „Über die Gottesdienste hinaus finden dort inzwischen auch Konzerte und andere kulturelle Programmpunkte statt“, sagt Pfarrer Bayer.

Besonders wichtig ist ihm auch die Ökumene und so konnte er im Jahr 2012 den Zusammenschluss der Nachbarschaftshilfen der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinden auf den Weg bringen, die heute als „Ökumenische Nachbarschaftshilfe“ wertvolle Arbeit in Tamm leisten. „Ich wünsche, dass sich die Ökumene in Zukunft noch weiterentwickelt, denn das A und O einer Kirchengemeinde in der heutigen Zeit ist es, Neuem gegenüber aufgeschlossen zu sein und sich auch von Altem zu lösen“, so Bayer.

Daher hat es ihn auch begeistert, dass in seiner Kirchengemeinde immer wieder neue Gottesdienstformen und -formate entwickelt wurden. Ob die Akzente-Gottesdienste, die auch gerne einmal außerhalb des Kirchenschiffs stattfinden, oder die Doppelpunkt-Gottesdienste mit anschließendem geselligem Beisammensein: Pfarrer Bayer hat immer wieder Neues ausprobiert, um den Menschen den Glauben und das Wort Gottes nahe zu bringen.

Neuer Pfarrer kommtwahrscheinlich erst 2023

Nach seinem Abschied in einem festlichen Gottesdienst am Sonntag mit anschließender Feierstunde im Pfarrgarten oder bei Regen in der Kirche wird Pfarrer Bayer in die Heimatstadt seiner Frau Barbara ins benachbarte Markgröningen ziehen, wo er schon sein Ausbildungsvikariat absolviert hat. „Ich werde mich wirklich offiziell aus dem Kirchendienst zurückziehen. Die evangelische Kirchengemeinde in Tamm braucht die anstehende Vakanz-Zeit, die sicherlich bis ins erste Halbjahr 2023 andauern wird, um sich auf Neues und Veränderungen einzustellen“, sagt Pfarrer Bayer.   Michaela Glemser

 
 
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