Präsenzunterricht im Landkreis Ludwigsburg Schulen müssen ab Mittwoch öffnen

Von Gabriele Szczegulski
Zurück in die Schulgebäude heißt es für Kinder und Jugendliche im Kreis ab Mittwoch. Foto: dpa

Auf Anweisung des Schulamtes Ludwigsburg müssen alle Schulen zum Wechselunterricht zurückkehren.

Wie Claus Stöckle, Leiter der Realschule im Aurain und geschäftsführender Schulleiter in Bietigheim-Bissingen mitteilt, wurden alle Schulen im Kreis vom Staatlichen Schulamt Ludwigsburg angewiesen, ab Mittwoch, 21. April, Wechselunterricht für alle Klassen anzubieten, da die Inzidenz dies zulasse.

„Mit dieser ausdrücklichen Festlegung wollen wir für eine einheitliche Vorgehensweise im Landkreis Ludwigsburg sorgen, um eine Situation wie am letzten Wochenende auszuschließen“, so Anita Kermisch, kommisarische Leiterin des Staatlichen Schulamts in einem Schreiben an die Schulen im Landkreis. Weil die Inzidenz im Kreis am Samstag über 200 stieg, hatten viele Schulen verkündet, dass sie weiter im Fernlernunterricht bleiben. Am Montag fiel die Inzidenz aber wieder unter 200.

Schulamtsleiterin sorgte
für Verwirrung

„Aus heutiger Sicht könnte frühestens am Freitag der Wert von 200 zum dritten Mal überschritten werden. Dies hätte zur Folge, dass ab kommendem Montag wieder Unterricht im Fernlernen stattfinden müsste“, erklärt Anita Kermisch. Derzeit wird noch über die Bundesnotbremse im Bundestag und Bundesrat verhandelt. Diese sieht wohl einen Grenzwert für Schulschließungen bei einer Inzidenz von 165 vor, aber der Grenzwert gilt eben noch nicht. „Selbstverständlich ist immer die gültige rechtliche Regelung zu befolgen“, sagt die Schulamtsleiterin.  Sie selbst hatte aber durch ihre Entscheidung am Montag, den Schulen selbst zu überlassen, ob sie öffnen oder nicht, für Verwirrung gesorgt.

„Damit kann der am Montag, mit den Schulen in Bietigheim-Bissingen und der Stadtverwaltung abgestimmte Weg, die Rückkehr in die Präsenz in dieser Woche auszusetzen, nicht umgesetzt werden“, fasst Stöckle die Anweisung zusammen.

Die Bietigheim-Bissinger Schulen hatten wegen der späten Lieferung von Selbsttests und der hohen Inzidenz beschlossen, in dieser Woche noch im Fernunterricht zu bleiben. Selbsttests sind Voraussetzung für die Teilnahme am Präsenzunterricht und der Notbetreuung. Die Tests werden zu Beginn des Unterrichts durchgeführt. Einverständniserklärungen für die Testung müssen, so Stöckle, zum ersten Präsenztag mitgebracht werden. Die Präsenzpflicht bleibt allerdings weiterhin aufgehoben.

„Ungut für die Kinder“, sei diese unsichere Situation derzeit, sagt Janet Stelse, die stellvertretende Gesamtelternbeiratsvorsitzende in Bietigheim-Bissingen. „Man hätte diese Woche noch zulassen können, die Eltern waren drauf vorbereitet, Betreuungen waren organisiert“, so Stelse. Jetzt wegen drei Tagen zu öffnen und dann wieder zu schließen, sei ein „Hüh und Hott“, das für die Kinder schwer auszuhalten sei, auch wenn sie alle wieder in die Schule wollen. „Und bei der hohen Zahl an Infizierten gerade in Bietigheim-Bissingen ist das auch riskant“, so Stelse. 224 Menschen gelten in der Stadt als aktuell infiziert.

 
 
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