Premiere in Deutschland Filmakademie Ludwigsburg setzt Zeichen gegen Mobbing am Set

Von Frederik Herrmann
Die Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg setzt ein Zeichen gegen Belästigung und Diskriminierung. Foto: Archiv (SWR/bentelevision)

An Filmsets kommt es immer wieder zu Belästigungen und Grenzüberschreitungen. Die Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg legt sich nun Regeln auf.

Kaum eine andere Branche hat in den vergangenen Jahren derart Schlagzeilen mit Fällen von Machtmissbrauch, Mobbing und sexueller Belästigung gemacht wie die Film- und Fernsehindustrie. Prominentestes Beispiel ist der frühere Hollywood-Produzent Harvey Weinstein, der wegen sexueller Übergriffe und Vergewaltigung verurteilt wurde. Doch auch in Deutschland geriet die Branche in die Kritik. Dem Schauspieler und Regisseur Til Schweiger wird ein aggressives und respektloses Verhalten am Set des Films „Manta Manta – Zwoter Teil“ vorgeworfen.

Als Reaktion auf diese Vorfälle wurde 2024 ein bundesweiter Verhaltenskodex für die Filmbranche, der Respect Code Film, eingeführt. Ziel ist es, Opfer besser vor Übergriffen, Diskriminierung und psychischer Gewalt zu schützen.

Diskriminierung wird nicht toleriert

Die Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg ist nun die erste deutsche Filmhochschule, die diesen Kodex offiziell unterzeichnet hat. Damit verpflichten sich alle an der Akademie tätigen Personen – darunter Lehrende, Studierende und Mitarbeitende –, Diskriminierung, sexuelle Belästigung, Gewalt und respektloses Verhalten im Arbeitsumfeld nicht zu tolerieren.

„Ein respektvolles Miteinander und ein angstfreies Arbeitsklima sind für uns unerlässlich“, betont Andreas Bareiß, Direktor der Filmakademie. „Mit der Unterzeichnung des Respect Codes Film setzen wir ein klares Zeichen. Wir verurteilen Respektlosigkeit, Diskriminierung oder Rassismus und werden dies bei uns nicht dulden“.

Betroffene sollen sich melden

In diesem Zuge plant die Akademie außerdem, sich der Themis-Vertrauensstelle anzuschließen – einer Anlaufstelle, die Betroffene von sexueller Belästigung und Gewalt in der Film- und Medienbranche vertraulich berät und unterstützt. Verstöße gegen den Respect Code Film sollen konsequent geahndet werden. Betroffene werden ausdrücklich ermutigt, sich an die Hochschule, die Vertrauensstelle oder andere zuständige Stellen zu wenden.

 
 
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