Reitverein Der Reit- und Fahrverein hofft auf einen normalen Reitbetrieb

Von Uwe Deecke
Die Vorsitzende Claudia Luz bringt in der neuen Reitanlage des Reit- und Fahrvereins ihre Stute Diva in die Box.⇥ Foto: Martin Kalb

Der Umzug ist geschafft, die neue Reithalle steht und die Pferde haben endlich ihr neues Zuhause.

Im Jubiläumsjahr hofft der Bönnigheimer Reitverein auf den Normalbetrieb.

Einige Hürden hat der Verein im letzten Jahr genommen: Die neue Reithalle wurde fertiggestellt, es wurden Paddockboxen für Pferde eingerichtet und viel in Eigenregie ausgebaut. Vier Innenplätze und 16 Paddock-Außenplätze gibt es für die Pferdeliebhaber. Nun herrscht ein bisschen Normalbetrieb in dem Gebäude, das für rund 800 000 Euro auf dem stadteigenen Gelände dank einiger Spenden gebaut werden konnte (die BZ berichtete).

Verein hat 250 Mitglieder

„Wir haben zurzeit 250 Mitglieder“, sagt Vorsitzende Claudia Luz, auch ein paar Abgänge habe es gegeben, was auch auf Corona zurückzuführen sei. Das Reiten für Kinder gelte als Kontaktsportart und sei verboten, was Luz besonders bedauert. In der Jugendarbeit hatte der Verein zuletzt große Fortschritte gemacht, und die Vorsitzende hofft, dass es in diesem Jahr weiter gehen kann. Die Kontaktbeschränkungen seien für Kinder gar nicht gut, ist die Physiotherapeutin überzeugt. Es leide insgesamt die Gemeinschaft in allen Vereinen, wo sich Menschen nicht mehr treffen können.

„Die Mitgliederversammlung haben wir verschoben, weil es den Wunsch gab, sie in Präsenzform zu veranstalten“, so der Vorstand. Räume gebe es dafür keine zu mieten, und so wäre die eigene bestuhlte Reithalle ein möglicher Weg, weil sie gut belüftet fast im Freien liegt. Das alles im Jubiläumsjahr, das man eigentlich feiern müsste. Weil aber auch die nötigen Vorbereitungen länger dauern, habe man sich dafür entschieden, nächstes Jahr das Jubiläum zu begehen.

Ein Longierzirkel wurde an der Halle aufgebaut, geplant ist auch ein kleiner Außenbereich an den Paddockboxen. Danach werden Erdwälle für Gäste und Zuschauer an den Seiten aufgeschüttet, und auch an der Halle soll es Platz für Zuschauer geben. Der Weg zur Halle muss gerichtet werden, auch Stellplätze sollen noch entstehen. Einen Vereinsraum wie das frühere Reiterstüble wünscht sich der Verein wieder, wo geselliges Beisammensein möglich ist.

Es gibt aber nicht nur Corona- sondern auch Artenschutzauflagen auf dem Gelände, wo die Pferdebesitzer ihre Tiere ausführen. Ein Eulenkasten hängt am Dach der Halle, in den hoffentlich bald ein Pärchen einziehen wird, dann müssen noch bis Ende März Schwalbennester auf Vorgabe vom Landratsamt aufgehängt werden, was Bedingung für die Baugenehmigung war. Dann kann der Holzschuppen mit Schwalben-Lockruf am Rand des Geländes weg, der als Ausgleichsmaßnahme gebaut werden musste.

Am Halleneingang hängt der Dienstplan auf dem verzeichnet ist, wer für die Sauberkeit verantwortlich ist. Daneben ist die Sattelkammer für jeden Boxenbesitzer, darüber der Vereinsraum, von dem aus man auf das Treiben in der Halle schauen kann. Alle Mitglieder sind jeweils eine Woche eingeteilt, wenn die 60 Meter lange Halle genutzt wird. Nur sechs Reiter dürfen gleichzeitig rein, Hinterlassenschaften müssen vom Reiter beseitigt werden.

Aufnahmestopp wegen Virus

„Wir fühlen uns wohl hier, aber es gibt noch viel zu tun“, erklärt Luz. Der Verein hat sich nach Verbandsempfehlungen dafür entschieden wegen des grassierenden Herpesvirus‘ keine weiteren Pferde aufzunehmen. Vier Plätze stehen daher noch leer, und es gebe für weitere eine Warteliste, so Luz. Auch die Pferdekrankheit werde vorübergehen, ist sie überzeugt, und die Lage werde sich wieder beruhigen. Dann wird es hoffentlich noch ein schönes Jubiläumsjahr mit den anstehenden Aufgaben.

 
 
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