Restart nach sechs Monaten Zwangspause Die Jugendwehr übt wieder

Von Heidi Vogelhuber
Die Jugendfeuerwehr Bönnigheim übt wieder, coronakonform. Jugendwart Steffen Kutscher erklärt die Hygienevorschriften. ⇥ Foto: Oliver Bürkle

Nach sechs Monaten Corona-Zwangspause traf sich die Kinder- und Jugendgruppe der Bönnigheimer Feuerwehr am Donnerstag.

Nach sechs Wochen Zwangspause aufgrund der Corona-Pandemie konnten sich die Kinder- und Jugendgruppen der Feuerwehr Bönnigheim am Donnerstag endlich wieder treffen. „Die Kinder waren glücklich, wir Ausbilder waren glücklich, alle waren glücklich. Es gab durchweg positive Resonanz“, berichtet Jugendwart Steffen Kutscher.

Erst war die Kindergruppe der Bönnigheimer Wehr dran, im Anschluss traf sich die Jugendgruppe. „Die Kindergruppe ist noch ganz frisch. Erst dieses Jahr haben wir sie gegründet“, sagt Kutscher. Sechs der insgesamt sieben Kinder seien anwesend gewesen, um mit den Ausbildern die Hygieneregeln durchzugehen und daraufhin ein Feuerwehr-Memory zu spielen.

Spaß steht im Vordergrund

„Bei den Kleinen steht Spiel und Spaß noch klar im Vordergrund. Auf den Memorykarten sind Elemente der Feuerwehr zu sehen, etwa ein Schlauch oder ein Feuerlöscher. Diese Dinge suchen sie dann im Feuerwehr-Fahrzeug und lernen gleich, wo die Sachen hingehören und wozu sie da sind“, erklärt der 30-Jährige, der bereits seit fünf Jahren Teil des neunköpfigen Bönnigheimer Ausbildungsteams ist. Seit es die Kindergruppe gibt, habe man sich auch pädagogische Unterstützung geholt. „Fünf Fachberaterinnen, Lehrerinnen, Erzieherinnen, Mütter helfen uns, Inhalte kindgerecht zu vermitteln“, sagt Kutscher und lobt die Ausbilder-Truppe. Man sei ein eingespieltes Team und könne sich immerzu aufeinander verlassen.

Kameradschaft, genau das mache Feuerwehr auch aus, sagt der Jugendwart. „Wegen Corona ist viel auf der Strecke geblieben“, sagt er betrübt. Teambuilding-Maßnahmen, wie der traditionelle „Berufsfeuerwehrtag“, an dem die Jugendfeuerwehr das Leben der Hauptamtlichen simuliert, in der Wehr übernachtet und realitätsnahe Einsätze probt, etwa. Oder auch gemeinsame Wochenenden in Jugendherbergen oder Zelt-Camps. „Vielleicht können wir’s 2021 nachholen.“

Höhepunkt für alle

Diese mehrtägigen Aktionen seien für Jung und Alt ein Höhepunkt. „Die gelebte Kameradschaft, die Feuerwehr ausmacht, die fehlt. Und nicht nur den Kindern, auch den Erwachsenen“, sagt Kutscher, der selbst seit 2011 Mitglied der Feuerwehr ist.

Und doch: Trotz Zwangspause sei nur ein Mitglied des Feuerwehr-Nachwuchses ausgetreten. Alle anderen seien dabei geblieben. „Die Größe der Bönnigheimer Jugendfeuerwehr, das Interesse der Kids und die Beständigkeit der Mitglieder zeigt, dass es den Kindern und Jugendlichen nachhaltig Spaß macht“, sagt Kutscher.

Auch die Jugendgruppe, von der 35 der insgesamt 40 Mitglieder der 8- bis 17-Jährigen am Donnerstag bei der Übung dabei waren, habe zu Beginn erst das Hygienekonzept besprochen. Daraufhin habe es teambildende Spiele gegeben und man habe sich über die Corona-Zeit ausgetauscht. Feuerwehr-Kegeln und das Ausrollen des Schlauchs habe die Truppe als langsamen Einstieg nach der Pause gewählt.

Grundlagen sind solide

Das eine oder andere hätten die Kinder und Jugendlichen schon vergessen, aber die Grundlagen seien noch da und darauf baue man wieder auf in den Übungen, die alle zwei Wochen stattfinden, berichtet der Leiter der Jugendfeuerwehr.

„Die Organisation nimmt in Corona-Zeiten deutlich mehr Zeit in Anspruch“, berichtet der 30-Jährige weiter. Dabei bleiben wolle er trotzdem. Kutschers Amtszeit als Jugendwart endet im Januar, er liebäugele bereits mit einer Verlängerung.

 
 
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