Die Birke mit ihren bunten Streifen auf dem oberen Balkon kündigte das Ereignis an: Beim Krippenhaus konnte am Donnerstag Richtfest gefeiert werden. Das Gemeinschaftsprojekt der Firma Böhringer Creativbau in Heilbronn und der Gemeinde soll Anfang nächsten Jahres in Betrieb gehen.
Richtfest in Walheim Viel Platz zum Spielen und Wohnen
Das Projekt der Firma Böhringer Creativbau und der Gemeinde soll Anfang nächsten Jahres in Betrieb gehen.
„Wir bauen ein Krippenhaus, hell und bunt und fein, drinnen soll für jedes Kind, Platz zum spielen sein“, sangen die Krippenkinder, die aus ihrem derzeitigen Domizil, einem Container, zur Baustelle im Mozartweg gekommen waren.
Diejenigen, die wirklich bauten, standen derweil über ihnen: Zimmermeister Thorsten Weimar und Bauleiter Silas Beck traten zum traditionellen Richtspruch an. Ein Glas Rotwein für den Bauherrn, ein Glas Rotwein für diejenigen, die am Bau geholfen haben und letztlich „ein Glas Rotwein zur Ehre des Handwerks, dessen Zunft ich angehöre“, trank Weimar schwungvoll aus, bevor er das Glas auf dem Boden zerschmetterte und verkündete: „Geweiht sei dieses Haus zur Stunde“.
Sichtbares Zeichen: Walheim entwickelt sich weiter
Bevor die Festgäste nun auch zum Umtrunk schreiten konnten, lauschten sie noch den Worten von Bürgermeister Christoph Herre. Er sah im Neubau ein sichtbares Zeichen dafür, wie Walheim sich weiterentwickele. „Hier tut sich was“, betonte er. Im Erdgeschoss eines Hauses mit neun Wohnungen entstehe der Ort für die Kleinsten. „Wir denken Wohnen und Betreuung gemeinsam. Wir schaffen nicht nur Räume, wir schaffen Lebensqualität“, sagte Herre.
Drei Gruppen werden dort Platz finden. Je nach Bedarf werden das drei Krippengruppen oder zwei Krippengruppen und eine altersgemischte Gruppe sein, sagte Krippenleiterin Sabrina Steinhilber am Rande der Veranstaltung.
Investition in die Zukunft des Ortes
Es werde nicht nur ein Ort zum Spielen, Lernen und Wachsen sein, so der Bürgermeister weiter, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Ganz klar, eine Investition in die Zukunft unseres Ortes“, sagte er weiter.
Und was wird die Krippe kosten? „Deutlich weniger als ein frei stehendes Gebäude“, sagte Gemeinderat Wilhelm Weiß. Und Herre ergänzte, die Gemeinde werde für das schlüsselfertige Objekt mit Einrichtung unter zwei Millionen Euro aufbringen müssen, da es ja ein Gemeinschaftsprojekt sei. Und das geht über die gemeinsame Unterkunft in einem Gebäude hinaus.
Zusätzlich entstehen vier Kettenhäuser
Die Gemeinde Walheim hat der Firma Böhringen Creativbau dafür den Bauplatz gegeben. Dieser ist übrigens so groß, dass Otto Böhringer neben der Kindertagesstätte noch vier Kettenhäuser verwirklichen möchte. „Mit dem Bau der ersten beiden werden wir in den nächsten zwei Monaten beginnen“, kündigte der Firmenchef an.
Die Wohnräume seien dann nach Süden ausgerichtet, zur Bundesstraße hin sind die Nebenräume geplant. Doch wie kam es eigentlich zu der für beide Seiten, der Gemeinde und der Böhringer Creativbau, vorteilhaften Lösung? „Das hat noch unter dem damaligen Bürgermeister Albrecht Dautel begonnen“, erinnert sich Böhringer.
Doch die Bürokratie habe sich danach selbst übertroffen, statt der notwendigen Befreiungen im bestehenden Bebauungsplan habe das Landratsamt auf einem neuen Plan bestanden. Dann kam der Ukrainekrieg, die Steigerung bei den Stahlpreisen und die unterbrochenen Lieferketten. Doch gemeinsam habe man die Probleme gemeistert und erwerbe nun die solide errichtete Einrichtung zu einem fairen Preis, so Herre.
Birgit Riecker