Riesen fertigen Bamberg ab und treffen jetzt auf die Bayern Mit einem Galaauftritt ins Halbfinale

Von Andreas Eberle
Die MHP Riesen Ludwigsburg freuen sich nach dem klaren 95:73-Heimsieg gegen Brose Bamberg über den Einzug ins Playoff-Halbfinale. ⇥ Foto: Avanti/Ralf Poller

Die Riesen Ludwigsburg finden gerade noch rechtzeitig zu ihrer Form aus der Hauptrunde und befördern Bamberg mit einem 95:73-Heimsieg aus den Playoffs. Nun wartet ab Samstag der FC Bayern.

Na also, es geht doch (noch): Mit einer Basketball-Gala haben sich die MHP Riesen Ludwigsburg im Playoff-Viertelfinale gegen Brose Bamberg durchgesetzt und sich für die beiden jüngsten Auswärtspleiten rehabilitiert. Die Mannschaft um Kapitän Jonas Wohlfarth-Bottermann gewann das entscheidende fünfte Duell der Best-of-Five-Serie souverän mit 95:73.

FC Bayern in der Favoritenrolle

Im Halbfinale wartet nun der Euroleague-Viertelfinalist FC Bayern München. Los geht’s  am Samstag (20.30 Uhr) mit einem Riesen-Heimspiel. Ebenfalls in der MHP-Arena folgt am Montag (19 Uhr) die zweite Partie, ehe es am Mittwoch (20.30 Uhr) an der Isar zum dritten Kräftemessen kommt. „Bayern war und ist der Favorit auf den Titel. Wir haben viel Respekt vor München. Das ist eine Top-Fünf-Mannschaft in der Euroleague“, sagte Ludwigsburgs Coach John Patrick mit Blick auf die nächste Playoff-Runde. Der zum Bundesliga-Coach des Jahres gekürte US-Amerikaner traut seinen Spielern aber auch gegen den großen FCB einiges zu: „Wenn wir so spielen wie heute, haben wir immer eine Chance auf den Sieg.“

Beim Showdown gegen Bamberg waren erstmals in der Finalrunde wieder die Riesen zu sehen, die man aus der Hauptrunde kennt und die sich dort souverän Platz eins gesichert haben. Sie zeigten Biss, sie spielten super zusammen, sie kämpften füreinander, sie feuerten sich an – und sie trafen bis auf wenige Ausnahmen hochprozentiger als zuletzt. „Wir haben wieder unser wahres Gesicht gezeigt“, frohlockte Patrick.

Der Coach hatte gegenüber Spiel vier sein Aufgebot erneut verändert, diesmal allerdings nur um eine Position: Jonah Radebaugh ersetzte Desi Rodriguez – und der defensivstarke Kämpfer bedankte sich für das Vertrauen mit einer starken Leistung und setzte auch offensiv Akzente. Jaleen Smith, der am Dienstag bei der 84:87-Niederlage einen Katastrophentag erwischt und elf Fehlwürfe produziert hatte, traf erneut nur 36 Prozent seiner Würfe aus dem Feld und musste sich mit neun Punkten begnügen. Dafür glänzte der 26-jährige MVP als Ballverteiler mit sechs Assists und hatte mit 26 den besten Plus-Minus-Wert aller eingesetzten Akteure. Mit Topscorer Tremmell Darden (14 Zähler), Jamel McLean (13), Yorman Polas Bartolo (11), Radebaugh (11) sowie Jordan Hulls (10) punkteten fünf Riesen-Profis zweistellig.

Fokussiert und frisch

Von Beginn an zeigten sich die Gastgeber fokussiert, frisch, aggressiv und entschlossen. Wer geglaubt hatte, das Ludwigsburger Selbstvertrauen sei nach den beiden in Bamberg erlittenen Rückschlägen angeknackst, irrte sich gewaltig. Die Mannen in den gelben Trikots präsentierten sich in Bestform. Das Brose-Ensemble schien vom furiosen Comeback der Schwaben überrumpelt und fand nur in ganz wenigen Phasen zu seinem Rhythmus – kein Vergleich zu den drei guten bis sehr guten Auftritten in den sieben Tagen zuvor.

Bis zur 17. Minute warf der Hauptrundenerste aus der Barockstadt bereits eine komfortable 43:24-Führung heraus. Erst nach der zweiten Auszeit des niederländischen Gästetrainers Johan Roijakkers fanden die Oberfranken in die Spur und verkürzten bis kurz vor der Halbzeitpause auf 37:47, ehe Hulls mit einem Dreier zumindest einen Ludwigsburger 13-Punkte-Vorsprung in die zweite Hälfte rettete.

Dort erlaubten sich die Patrick-Schützlinge ebenfalls keine Schwächephase. Sie stecken auch die zwischenzeitliche Ein-Mann-Show schen von Bambergs Jungstar Bennet Hundt zum 45:55 weg. Die Riesen spielten einfach mit viel Elan weiter und sicherten sich auch den dritten Durchgang klar mit 26:15 zum 76:52-Zwischenstand. Die 24 Zähler Rückstand waren für den Außenseiter im Schlussviertel eigentlich nicht mehr aufzuholen. Mit 95:73 ging der Sieg klar an Ludwigsburg. Der FC Bayern kann kommen.

 
 
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