Riesen Ludwigsburg treffen erneut auf Ulm Der letzte Schritt ins historische Finale

Von Andreas Eberle
Thomas Wimbush kündigt fürs zweite Halbfinalspiel gegen Ulm eine bessere Leistung von sich an. ⇥⇥ Foto: Andreas Gebert

Die MHP Riesen wollen am Dienstagabend gegen Ulm den erstmaligen Einzug in eine Finalserie perfekt machen.

Noch ein Sieg trennt die MHP Riesen Ludwigsburg vom erstmaligen Einzug in ein Playoff-Finale um die deutsche Basketball-Meisterschaft. Bisher waren die zwei Teilnahmen 1992 und 2007 am Halbfinale auf nationaler Ebene das Höchste der Gefühle für den Klub aus der Barockstadt. An diesem Dienstag (20.30 Uhr/live auf Sport 1 und Magenta Sport) steigt im Münchner Audi-Dome nun die entscheidende Halbfinalpartie gegen Ratiopharm Ulm.

Das erste Spiel zwischen den schwäbischen Erzrivalen endete am Sonntag nach 40 heftig umkämpften, aber selten hochklassigen Minuten 71:71. Es war das erste Remis seit 1975 in der Bundesliga. „Dogfight“ – mit diesem englischen Begriff bezeichneten gleich drei Protagonisten das verbissen geführte und höchste intensive Derby: Riesen-Trainer John Patrick sowie sein Spieler Thomas Wimbush und Ulms Topscorer Derek Willis.

Für das Schlüsselduell um den Einzug in die beiden Endspiele am Freitag (20.30 Uhr) und Sonntag (15 Uhr) hat sich speziell Wimbush einiges vorgenommen. „Ich werde besser spielen“, kündigte der 26-jährige US-Amerikaner bei der üblichen virtuellen Pressekonferenz vor einem Spieltag an und meinte damit sein persönliches Scoring sowie die eigene Ausbeute bei den Abprallern. „Ich will einfach wieder mein Spiel spielen“, so Wimbush.

Der drahtige 2,01-Meter-Athlet hat noch etwas gutzumachen: Gegen Ulm musst er sich mit für ihn mageren sechs Zählern begnügen, worauf er in der Turnier-Scorerliste um drei Plätze auf Rang sieben zurückfiel. Null Rebounds, nur eine Vorlage, dafür aber drei Ballverluste und ein Plus-Minus-Wert von -16 standen letztlich in seinem Arbeitszeugnis – katastrophale Werte. Zuvor war Wimbush noch einer der Gewinner des Geisterturniers gewesen. Eine Ausnahme war das zweite Gruppenspiel gegen Frankfurt, bei dem er mit null Punkten ein Totalausfall war.

Jetzt will Wimbush mit Ludwigsburg bis zum Schlussakkord bei der Musik bleiben, seine individuelle Bilanz wieder aufpeppen – und am Ende am liebsten auch den Pokal in den Händen halten. „Ich hasse es zu verlieren. Für mich ist es eine große Chance, eine Meisterschaft zu gewinnen. Je näher wir ihr kommen, desto aufgeregter werde ich“, stellt der Power Forward fest.

Vier Ulmer Problemfälle

Nach der Begegnung hatte Riesen-Coach Patrick beim Gegner Willis (19 Punkte) und Patrick Heckmann (16) als X-Faktor ausgemacht. Trotzdem hatte auch sein Ulmer Kollege Jaka Lakovic am Sonntag einige Problemfälle im Aufgebot. Der frühere NBA-Profi Archie Goodwin, der für das Turnier aus Göttingen verpflichtete Center Dylan Osetkowski, Tyler Harvey und Andreas Obst enttäuschten auf der ganzen Linie. Gerade dieses Quartett kam mit der physischen Ludwigsburger Spielweise gar nicht zurecht. Der deutsche Ex-Nationalspieler Per Günther tat als Point Guard zwar sein Bestes, um dem uninspirierten Offensivspiel von Ratiopharm Struktur zu geben, aber auch er kann es besser.

Bei den MHP Riesen kehrt Toptalent Ariel Hukporti in den Kader zurück. Der 18-jährige Center hatte die vergangenen vier Partien wegen Abschlussprüfungen an seiner Schule in Asperg verpasst.

 
 
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