Riesen treffen im Playoff-Finale auf Alba Berlin Hukporti steht für den Ernstfall bereit

Von Andreas Eberle
Gut gelaunte Center: Ariel Hukporti (links) lässt einen geplanten Medizin-Check in Litauen sausen und steht den Riesen zur Verfügung. Der Einsatz von Kapitän Jonas Wohlfarth-Bottermann ist dagegen fraglich. ⇥ Foto: Eibner

Ob Riesen-Kapitän Jonas Wohlfarth-Bottermann im Playoff-Finale gegen Alba Berlin spielen kann, ist noch fraglich. Nachwuchs-Center Ariel Hukporti verschiebt seinen Medizincheck in Litauen.

Auf Ludwigsburg freut man sich nie.“ Der Ausspruch von Johannes Thiemann, Center und Nationalspieler in Diensten von Alba Berlin, zeigt, wie viel Respekt sich die MHP Riesen Ludwigsburg in der laufenden Basketball-Saison erworben haben – sowohl in der regulären Bundesliga-Runde, in der sie bis zum coronabedingten Abbruch hinter dem FC Bayern auf Rang zwei lagen, als auch in den vergangenen drei Wochen beim Finalturnier in München. Dort haben die Schwaben nun zum ersten Mal ein Playoff-Finale um die deutsche Meisterschaft erreicht.

Thiemann, der von 2016 bis 2018 selbst bei den Riesen unter Vertrag stand, greift mit den im Turnier noch ungeschlagenen Albatrossen nach dem Double und dem ersten Meistertitel seit 2008 (siehe Bericht auf Seite 19). Doch die Korbjäger aus der Barockstadt wollen in den zwei Endspielen an diesem Freitag (20.30 Uhr) und am Sonntag (15 Uhr) im Audi-Dome keineswegs nur schmückendes Beiwerk sein. Sie hoffen selbst auf die erste Meisterschaft ihrer Vereinsgeschichte, Außenseiterrolle hin oder her.

Trainer sorgt sich um Spieler

Ob Topscorer Marcos Knight und Kapitän Jonas Wohlfarth-Bottermann wieder fit sind, ließ Riesen-Coach John Patrick bei der digitalen Pressekonferenz am Donnerstag vor dem ersten Finalspiel offen – beide hatten sich am Dienstagabend im zweiten Halbfinal-Duell gegen Ulm (94:85) verletzt. Während Knight in einer Behandlungspause getaped aufs Feld zurückkehrte und noch zum Matchwinner avancierte, winkte „WoBo“ nach einem Kurzeinsatz ab. „Wir hatten am Mittwoch nur ein optionales Training. Beide waren da und haben ein bisschen Krafttraining gemacht“, verriet Patrick und wies auf die hohe Belastung hin, die das dreiwöchige Turnier für die Akteure bedeutet: „Alle Spieler, die jeden zweiten Tag gespielt haben, haben Schmerzen. Die Frage ist, ob es zu viel ist oder nicht.“

Sollte Routinier Wohlfarth- Bottermann noch nicht wieder voll belastbar sein, steht immerhin Ariel Hukporti parat. Der Anfang der Woche erst ins Aufgebot zurückgekehrte 18-jährige Nachwuchs-Center hätte eigentlich zu einer lange geplanten medizinischen Untersuchung nach Litauen reisen sollen. Nun wird er aber in München bleiben – und am Montag dann gleich wieder in Asperg seine Schulprüfungen fortsetzen. „Ich habe mit seinem Agenten gesprochen. Es ist jetzt alles okay“, sagt Patrick. „Er wird später zu diesen Checks gehen.“

Bei der 89:97-Niederlage in der Gruppenphase wurden Ludwigsburg vor allem die 17 erfolgreichen Dreierwürfe von Marcus Eriksson (5), Luke Sikma, Peyton Siva (je 3) und Co. zum Verhängnis. Dass Alba verwundbar ist, haben die Riesen bereits Mitte November beim 81:77-Heimerfolg in der Liga gezeigt. Allerdings steckte dem Gegner da auch noch das Euroleague-Duell drei Tage zuvor in Athen in den Knochen.

Ein Riesen-Akteur scheint Berlins Star-Trainer Aito Garcia Reneses besonders große Sorgen zu bereiten: Marcos Knight. „Er kann im Spiel alles – verteidigen, rebounden, punkten, werfen, mit dem Rücken zum Brett unterm Korb spielen, Vorlagen geben. Er spielt exzellent“, lobt der 73-jährige Spanier den US-amerikanischen Guard, der zurzeit in der Form seines Lebens ist.

 
 
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