Riesenrad in Ludwigsburg Einsatzkräfte fahren kostenfrei mit

Von Andreas Hennings
Das Riesenrad ermöglicht einen Ausblick aus neuer Perspektive. Foto: Werner Kuhnle

Wer am Montagabend in Uniform kommt, erhält freien Eintritt. Bleibt das Riesenrad länger als bis zum geplanten 18. August?

Ob Schwäbischer Abend, Sushi-Abend, Live-Musik oder Beer-Tasting – das Rahmenprogramm an manchen Abenden beim City-Star-Riesenrad in Ludwigsburg ist bunt gemischt. Eine Aktion der anderen Art folgt nun am Montagabend: Am 30. Mai von 18 Uhr bis 20 Uhr erhalten Einsatzkräfte jeglicher Art für das größte mobile Riesenrad der Welt freien Eintritt. „Es ist als Dank gedacht für die Unterstützung bei Hochwasser, Hagel und allem anderen“, sagt Michael Scholz von der Agentur Eventstifter in Ludwigsburg, die den 70 Meter hohen Koloss in die Barockstadt geholt hatte.

In einem Gespräch von Scholz mit Feuerwehrkommandant Hans-Peter Peifer war die Frage aufgekommen, was man den Einsatzkräften Gutes tun könne. Daraus entstand die Idee für eine Einladung ins Riesenrad, samt Freimärkle für Rote Wurst und Getränk. Um dieses Dankeschön annehmen zu können, müssen die Einsatzkräfte nur eins: in ihrer Uniform kommen. Mit dem Datenschutz sei die ganze Aktion sonst schwierig geworden, sagt Scholz. Ablehnen musste gar die Polizei, für die Vergünstigungen oder Geschenke rechtlich nicht zugelassen sind.

Mehrere Hundert haben sich angekündigt

Die übrige Nachfrage ist bereits immens: Rund 700 bis 800 Einsatzkräfte sind angekündigt. Von der DLRG über die Feuerwehr bis zu den Maltesern und dem ASB. „Auch eine Gruppe an Notfallseelsorgern hat gefragt, ob sie kommen kann“, sagt Michael Scholz, der grünes Licht gab. „Und wenn jemand in gelber ADAC-Weste kommt, ist das für mich auch ein Helfer. Es ist auch egal, ob derjenige aus Ludwigsburg, Marbach oder Waiblingen kommt.“

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Der Andrang dürfte also größer ausfallen als an einem gewöhnlichen Abend. Mit 48  Gondeln à sechs Personen können aber auch knapp 300 Besucher gleichzeitig fahren. Die Ansage lautet, dass auch Einsatzkräfte, die um 20  Uhr noch in der Warteschlange stehen sollten, ebenfalls kostenfrei einsteigen dürfen.

Positive Zwischenbilanz fürs Riesenrad

Die Zahl der Fahrgäste wird damit weiter ansteigen. Rund 150 000 Personen waren es seit der Inbetriebnahme Mitte Februar bereits – im Schnitt rund 1500 am Tag. „Wir sind glücklich damit“, sagt Michael Scholz. Es sei eine Zahl, die für sich spreche. Auch wenn er sich vorher einen noch größeren Ansturm erhofft hatte. „Bei den Körperwelten, die wir hier in Ludwigsburg hatten, hatten wir im gleichen Zeitraum 212 000 Besucher, obwohl die Zielgruppe dort begrenzter ist als beim Riesenrad“, sagt Scholz. Da hätte er also gerne noch einen drauf gesetzt. Doch auch so ist er zufrieden.

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So zufrieden, dass er nichts dagegen hätte, wenn das Riesenrad noch über den 18. August hinaus seine Runden drehen würde. Nach jetzigem Stand würde die Touristenattraktion dann aus Ludwigsburg abziehen und am Bauhof in Worms gelagert werden, bevor es dann im Oktober nach London für den dortigen Weihnachtsmarkt transportiert wird. Luft wäre also, die Laufzeit in Ludwigsburg ein zweites Mal zu verlängern, nachdem diese bereits über den Pferdemarkt hinaus erweitert worden war. „Zumindest bis zum Ende der Sommerferien wäre es sicherlich sinnvoll“, sagt Michael Scholz. Das wäre dann am 10. September der Fall. Eine Woche später beginnt allerdings auch schon die Kürbisausstellung. „Da wäre das Riesenrad touristisch natürlich ein zusätzlicher Anlass zu kommen. Auch für Menschen von weiter weg“, sagt Michael Scholz.

Stadt müsste Baugenehmigung erteilen

Ausgestellt werden müsste dafür von der Stadt allerdings erst eine Baugenehmigung, da das Riesenrad als sogenannter „Fliegender Bau“ dann länger als sechs Monate stünde, was genehmigungspflichtig ist. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, ist der Veranstalter überzeugt. Die Stadtverwaltung teilt auf Anfrage mit, dass zu diesem Thema bislang noch keine Gespräche geführt wurden.

 
 
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