Roadshow zum Thema Nachhaltigkeit in Hessigheim Steillagen-Infos in zehn Pavillons

Von Uwe Deecke
2000 Kilometer Trockenmauern gibt es in der Region. Infos über den Erhalt der Steillagen gibt es nun in Hessigheim.⇥ Foto: Martin Kalb

Die Baden-Württemberg Stiftung macht mit ihrer Roadshow am Donnerstag Halt bei der Felsengartenkellerei.

Mit ihrem neuen Programm „Generationenpakt Nachhaltigkeit“ macht die Roadshow der Baden-Württemberg-Stiftung am Donnerstag Halt bei der Felsengartenkellerei.

Bereits am Dienstag startet das Programm vor Schloss Donzdorf bei Schwäbisch Gmünd, am Donnerstag ist es dann bei der Besigheimer Felsengartenkellerei. In zehn Pavillons informieren von 10 bis 16 Uhr verschiedene Vereine und Verbände zum Thema Nachhaltigkeit, etwa bei Garten und Ernährung, Artenschutz im Alltag, umweltfreundliches Reisen, Biodiversität oder Obstbau. Mit dabei ist dann auch die Felsengartenkellerei, die zum Thema „Weinbau in Zeiten des Klimawandels und Terrassenweinbau“ informiert.

Gegen Wissenserosion

„Was hier passiert, ist ein tolles Beispiel für unser Programm“, erklärte Christoph Dahl, Geschäftsführer der Stiftung, am Montag. Konventionelle Landwirtschaft werde von Kritikern bekämpft, es gebe Konfrontationen, die man auch mit der Roadshow angehen wolle. „Wir wollen Macherinnen und Macher in den Mittelpunkt rücken und der Wissenserosion bei Kindern und Jugendlichen bei solchen Themen begegnen.“ Insgesamt hat das Programm zum Ziel, über die Natur- und Landschaftsräume zu informieren, und hier gehe es am Donnerstag insbesondere um die Region mit den meisten Steillagen und ihre 2000 Kilometer Trockenmauern.

„Wir möchten Wissenstransfer, das Ziel ist generationenübergreifend möglichst viele Menschen für den Erhalt der Vielfalt zu sensibilisieren“, machte Dahl deutlich. Dabei soll es konkret werden und die Menschen sollen einen Ansporn bekommen, selbst aktiv zu werden. Ehrenamtlich könne in diesem Bereich vieles erreicht werden und die Menschen könnten auch im Alter an einer bedeutsamen Aufgabe mitarbeiten.

Geschäftsführer Joachim Kölz wandte sich nach der Idee für die Roadshow an die Stiftung und bekam den Zuschlag als Veranstaltungsort. Dass die Kulturlandschaft der Steillagen gefährdet sei, wenn Flächen aufgegeben werden, ist für ihn auch eine Frage des Geldes und des Aufwands. „Es funktioniert nur dann, wenn Steillagen auch gefördert werden“, betonte Kölz. Gerade stehe die Gegend vor der Situation, dass sechs Hektar Weinbaufläche aufgegeben werden und auf den Markt kämen. „Die Bemühungen des Landes  greifen zu kurz“, so der Geschäftsführer, der in kommunalen Initiativen zum Steillagenerhalt wie die der Gemeinde Kirchheim einen Fortschritt sieht.

Auch das Thema Pflanzenschutz sei hier von Bedeutung, weil es ohne Mittel kaum gehe und noch mehr Arbeitsstunden in den Steillagen bedeute. Ohnehin sei der Arbeitsaufwand in den Terrassen acht Mal höher als in normalen Weinbergen, wo mit Vollerntern und geringem Personalaufwand gearbeitet werden könne. Aufgrund der Ausnahmeregelungen beim Pflanzenschutz in Schutzgebieten will Kölz auch eine Rolle fürs Land brechen. „Wenn wir auf Null zurückfahren, ist der Landschaftsraum weg“, so der Geschäftsführer. ⇥

Info Das Programm startet am Donnerstag an der Felsengartenkellerei in Hessigheim um 10 Uhr und endet um 16 Uhr. Mitmachbereiche gibt es beim Thema „Fisch-on-Tour“ und „Apfelsaft selber machen“. 

 
 
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