Robert-Breuning-Stift in Besigheim wächst beträchtlich Platz für 65 Wohneinheiten

Von Michael Soltys
Das Robert-Breuning-Stift in Besigheim aus der Luft. Die Evangelische Heimstiftung will dort in fünf weiteren Gebäuden 65 Wohneinheiten für betreutes Wohnen errichten.⇥ Foto: Werner Kuhnle

Das Robert-Breuning-Stift erweitert seine Kapazitäten für betreutes Wohnen beträchtlich. Das Baugesuch wurde genehmigt.

Immer wieder hat das Robert-Breuning-Stift in Besigheim in den vergangenen Jahren seine Gebäude um- und ausgebaut. Zuletzt wurden die Räumlichkeiten für die Junge Intensivpflege eingerichtet. Zu Kosten von rund vier Millionen Euro wurden 30 Einzelzimmer mit dem notwendigen Gerät ausgestattet, um Patienten zu versorgen, die im Wachkoma liegen oder beatmet werden müssen.

Schon 2016, als die Pläne diskutiert wurden, war klar, dass ein weiterer Schritt folgen wird. In fünf eigenständigen Baukörpern, die teils miteinander verbunden sind, sollen betreute Wohnungen entstehen, von denen einige vermietet, andere verkauft werden sollen. Es sind insgesamt 65 Wohneinheiten an der Zahl. Dazu gehören auch Räume für die Tagespflege, für eine Arztpraxis und Büros für den mobilen Dienst. Das wurde jetzt bei der Diskussion des Baugesuchs deutlich, das im Ausschuss für Umwelt und Technik einstimmig genehmigt wurde.

Kosten bei 20 Millionen Euro

Das dürfte den Bauherrn freuen, die Evangelische Heimstiftung, die knapp 20 Millionen Euro investieren wird. Denn um die Ausgestaltung der Gebäude hatte es in den Reihen des Gemeinderates lange und teils kontroverse Diskussionen gegeben, in dessen Folge die Pläne mehrfach geändert werden mussten. Streitpunkt war die Anzahl der Parkplätze, die in einer zweigeschossigen Tiefgarage untergebracht sind. Obwohl etliche der künftigen Bewohner wohl kein Auto mehr  fahren, hatte der Gemeinderat auf der Ausweisung von 1,4 Stellplätzen pro Wohnung bestanden, um die Anwohner zu entlasten.

Im Baugesuch wurde jetzt von der Beigeordneten Heike Eckert-Maier ein anderer Kompromiss vorgestellt und genehmigt. Danach wird die Zahl der Stellplätze in zwei Gebäuden auf 0,5 pro Wohnung begrenzt. In einem Vertrag verpflichte sich die Heimstiftung, in diesen Wohnungen nur Menschen mit einem höheren Pflegegrad unterzubringen, bei denen davon auszugehen ist, dass sie kein Auto mehr besitzen. Ein weiterer Teil der Vereinbarung besagt, dass die Mitarbeiter des Stifts in der Tiefgarage parken dürfen.

Die Mitglieder des Ausschusses stimmten zudem einer Überschreitung der Bauhöhe zu, die in einem Bebauungsplan vorab festgelegt worden war, um überhaupt die Erweiterung des Stifts zu ermöglichen. Die Überschreitung sei notwendig, um die Aufzüge in den Häusern technisch unterzubringen, machte Eckert-Maier deutlich. Das überzeugte auch Skeptiker wie Marcel Kühnle von der SPD, der wegen der Überschreitung Bedenken erhoben hatte.

Die Dächer der Gebäude werden extensiv begrünt. Das sei im Bebauungsplan ebenso geregelt wie die Gestaltung der Außenanlagen, erläuterte Eckert-Maier auf Nachfrage von Thomas Pulli vom BMU. Sie geht davon aus, dass demnächst ein Alt-Gebäude, in dem früher betreute Wohnungen untergebracht waren, abgerissen wird, um den Neubauten Platz zu machen. Als Baubeginn rechnet sie mit dem Jahresende.

Lange Bauzeit

Sicher ist, dass es eine lange Baustelle wird, sagte Bürgermeister Steffen Bühler. Rund anderthalb Jahre könnte es dauern, bis die fünf Gebäude fertig sind, schätzt Stadtrat Friedrich Köhler von den Freien Wählern, selbst Bauunternehmer. Ulrich Gerstetter von der CDU lobte das Baugesuch und wies darauf hin, dass weitere Parkplätze geschaffen werden und  sich die Situation im Gebiet insgesamt verbessern werde.

 
 
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