S-Bahn-Verlängerung Albrich und Scholz erneuern Forderung

Von bz/msc
Nach wie vor ist für S-Bahn-Fahrer am Bietigheim-Bissinger Bahnhof Schluss – sehr zum Ärger der Kommunen im Anschlusss. Foto: Martin Kalb

Holger Albrich und Jürgen Scholz fordern konkrete Schritte und nicht nur Zustimmungsbekundungen.

Vor den Landtagswahlen am 14. März haben die Bürgermeister von Sachsenheim, Holger Albrich, und Sersheim, Jügen Scholz, ihre Forderung nach einer Verlängerung der S-Bahn-Linie 5 über Bietigheim-Bissingen hinaus bis Vaihingen oder gar Mühlacker erneuert. In einer gemeinsamen Pressemitteilung fordern die Kommunen: „Die Verlängerung der S 5 muss jetzt angepackt werden! Der öffentlichen Unterstützung dieses Ziels müssen nun auch Taten folgen.“

Die Verbindung soll auch über Sachsenheim und Sersheim führen. Bereits mehrfach, zuletzt im vergangenen Juni und November (die BZ berichtete) hatten sich die beiden Stadtoberhäupter an Abgeordneten in sowie Kandidaten für Landtag und Bundestag, (Ober-)Bürgermeister, Kreistag und Regionalversammlung sowie Verband Region Stuttgart und Land gewandt. „Die Rückmeldungen bestätigen die seit Jahren von verschiedener Seite geäußerte Unterstützung für die Verlängerung der S 5“, heißt es in dem neuen Brief.

Und weiter: „Die betroffenen Gemeinden und Städte erwarten weiteres Wachstum mit immer mehr Pendlern. Damit wird eine spürbare und nachhaltige Verkehrsentlastung vor Ort immer dringlicher. Die bis 2030 angestrebte Verkehrswende und die Klimaschutzziele – Verdoppelung des ÖPNV und Senkung des KfZ-Aufkommens um ein Drittel – muss man genau dort angehen, wo man ihnen mit attraktiven Angeboten näher kommen kann.“

Laut Machbarkeitsstudie für den Regionalverkehrsplan von 2013 ist zu erwarten, dass der Fahrgastanteil bis zu 20 Prozent zunehmen wird. „Die Regionalbahn, die nur in Sachsenheim, Bietigheim-Bissingen und Ludwigsburg hält, vermag nicht alle möglichen Pendler vom Auto auf die Schiene zu bringen. So bleibt ein großes Potential ungenutzt“, betonen die Bürgermeister. Die erwähnte Machbarkeitsstudie berechne den Nutzen der S-Bahn-Verlängerung über viermal höher als ihre Kosten.

„Mehr Lebensqualität“

„Neben mehr Klimaschutz und der dringend notwendigen Verkehrsentlastung würde die Verlängerung der S 5 auch das Stadtbild und – nicht nur für Pendler – die Lebensqualität verbessern, so Albrich. Scholz fügt hinzu: „Es ist nicht verständlich und kann nicht weiter hingenommen werden, dass andernorts neue Bahnstrecken und kürzere Taktungen geprüft und umgesetzt werden, aber nicht bei uns, wo der Bedarf und das Potenzial der S 5-Verlängerung eindeutig belegt wurden.“ Aktuell hat allerdings der von der Landesregierung eingeführte Metropolexpress Vorfahrt auf der Strecke.

Der Bund werde künftig die Länder bei der Verbesserung des schienengebundenen ÖPNV deutlich stärker mit Finanzhilfen unterstützen. Scholz und Albrich fordern daher jetzt die Klärung der Finanzierung und Fördermöglichkeiten, die Prüfung und Vorbereitung der erforderlichen Anpassungen der Gleisinfrastruktur und Bahnhofsanlagen, die Integration in die Fahrpläne sowie die Abstimmung und Aufgabenverteilung zum weiteren Vorgehen.

Vaihingen oder Mühlacker?

Die Variante im Regionalverkehrsplans des Verbands Region Stuttgart beschäftigte sich bisher mit der Verlängerung der S 5 bis nach Vaihingen. Im Sommer 2020 rückte eine mögliche Verlängerung bis Mühlacker in den Fokus – vor allem, weil sich dieser Standort wegen der geringeren Investitionen besser als Wendebahnhof anböte (die BZ-berichtete).

 
 
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