Auf 100 ereignisreiche Jahre kann der Schützenverein Hohenhaslach in diesen Tagen zurückblicken. Das Jubiläum wird am Samstag, 20. Juli, in der Kirbachtalhalle gefeiert.
Sachsenheim 100 Jahre Schützenverein Hohenhaslach
1924 wurde der Hohenhaslacher Verein gegründet. Aktuell zählt der überaus aktive Verein rund 130 Mitglieder. Der Bogensport liegt voll im Trend.
Exakt am 29. Mai 1924 hielt Ernst Hauber eine Gründungs-Versammlung ab, zu der zehn Männer erschienen sind, weitere acht Männer traten später dem Verein bei. Bereits am 9. November 1924 fand das erste Preisschießen statt, bei dem zehn weitere Mitglieder sich dem Schützenverein anschlossen. Das Preisschießen etablierte sich rasch als feste Größe im Hohenhaslacher Veranstaltungskalender. Der Enz- und Metter-Bote berichtete am 20. Mai 1926, dass der hiesige Schützenverein erneut sein Preisschießen abhielt. „Schon in aller Frühe kündeten Tagwacht und Böllerschüsse die Veranstaltung an. Um halb neun zogen die Vereine mit Musik zum Schießplatz an der Horrheimer Straße, woselbst der erste Vorstand Ernst Hauber die Begrüßungsrede hielt“.
1930 wurde das Schützenhaus eingeweiht
Der Verein florierte. 1930 wurde das vereinseigene Schützenhaus und sechs Schießbahnen eingeweiht. Auch sportlich überzeugten die Hohenhaslacher Schützen. So qualifizierten sich 1936 die Vereinsschützen Gustav Weiberle und Ernst Brosi zur Vorentscheidung für die Olympiade und wurden nach Nürnberg eingeladen.
In den Kriegsjahren ruhte das Vereinsleben. Auf Initiative von Gustav Weiberle wurde der Verein am 9. Februar 1952 wieder ins Leben gerufen. Als erster Verein erhielten die Hohenhaslacher Schützen am 13. März 1960 in Heilbronn die neu gestiftete Fahne des Württembergischen Landeschützenverbandes, Bezirk Unterland.
1964 wurde das jetzige Schützenhaus erbaut und auf der neuen Schießanlage der Schießbetrieb aufgenommen. 1974 feierte der Schützenverein Hohenhaslach, der inzwischen rund 80 Mitglieder zählte, das 50-jährige Bestehen. Damals stellten die Hohenhaslacher Schützen eine Mannschaft in der Bezirksklasse und eine Mannschaft in der Kreisklasse in der Disziplin KK und zwei Mannschaften in der Kreisklasse Luftgewehr. Mit einem Festzug, an dem 49 Gruppen teilnahmen, wurde das Vereinsjubiläum in Hohenhaslach gefeiert.
1978 fand die Fahnenweihe mit festlicher Übergabe der neu gestalteten Vereinsfahne statt. Im Mai 1989 konnte der Verein eine Luftgewehrhalle einweihen. Die Vereinsmitglieder haben dafür etwa 4500 Arbeitsstunden geleistet. In der 12 mal 15 Meter großen Luftgewehrhalle sind zehn Stände untergebracht. Um das Jahr 2000 zählte der Verein etwa 100 Mitglieder. Man machte sich nach Auskunft von Schriftführer Uli Laszak, der zugleich auch DOSB-Trainer C-Breitensport ist, Gedanken, wie man neue Mitglieder gewinnen könne.
Bogensparte wurde 2014 gegründet
2014 gründete der Schützenverein die Bogensparte. Die Bogensparte wuchs, so sind aktuell sogar mehr Bogenschützen als Kugelschützen im Verein aktiv. Aktuell zählt der Verein 130 Mitglieder. Im so genannten Kugelumfeld wird Luftgewehr und Kleinkaliber geschossen, im Bogenumfeld bietet der Verein alle Arten wie beispielsweise, Blankbogen, Langbogen, Compound und Olympisch Recurvebogen zum Training an.
Peter Rempp war in diesem Jahr Zehnter bei der Luftgewehr-Landesmeisterschaft und ist damit für die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft startberechtigt. Im Bogenbereich sind nach Auskunft von Uli Laszak etwa 15 bis 20 Schützen aktiv, und genauso viele Jugendliche im Alter zwischen 10 und 18 Jahren. „Dieser Bereich boomt aktuell“ sagt Laszak, dort müsse man Wartelisten für die Jugendlichen abarbeiten. Tatsächlich habe man mehr weibliche Jugendliche als Jungs, was außergewöhnlich sei. Dies habe den Verein auch dazu bewogen, das Thema Kinderschutz im Sportverein zu intensivieren.
Auszeichnung „Kinderschutzgebiet Sportverein“
Ganz offensichtlich mit großem Erfolg: Dem Schützenverein wird für dieses Engagement am Samstag, 20. Juli, das Banner „Kinderschutzgebiet Sportverein“ offiziell überreicht. Zudem wird der Schützenverein mit der Sportplakette des Bundespräsidenten ausgezeichnet. Mit dieser Auszeichnung werden Vereine für ihre besonderen Verdienste um die die Entwicklung des Sports geehrt.
Im Bogenumfeld sei das Hauptaugenmerk eher der Freizeitsport. Im vergangenen Jahr stieg die 1. Herrenmannschaft aus der Landesliga Unterland Klasse B als Meister in die Klasse A auf. Vergangene Woche erzielte die 14-jährige Melia Hahndorf mit dem Blankbogen den dritten Platz bei der Landesmeisterschaft in Welzheim. Ebenfalls den dritten Platz erreichte in der Masterklasse Matthias Räuchle (60 Jahre – erste Altersklasse) Olympisch Recurve.