Zweifellos hat Sachsenheim Reinhold Spiess viel zu verdanken, angefangen vom Schlossfreibad, bis zum Heimatfest war der spätere Ehrenbürger zeitlebens eng mit dem Vereinsleben der Stadt verbunden. Vor 50 Jahren wurde Spiess als erstem Sachsenheimer die neu geschaffene Bürgermedaille überreicht.
Sachsenheim 1974 erstmals Sachsenheimer Ehrenmedaille verliehen
Vor 50 Jahren wurde Reinhold Spiess mit der Bürgermedaille geehrt. Beim Bau des Schlossfreibades und als Initiator des Heimatfestes hat sich Spiess hervorgetan.
Bürgermeister Karl-Heinz Lüth verlieh am 3. April 1974 an Reinhold Spiess die Medaille der Stadt Sachsenheim. Am Vorabend seines 60. Geburtstages wurde Reinhold Spiess diese Ehre im Großsachsenheimer Kleintierzüchterheim zuteil. Dank seiner Initiative seien Leistungen entstanden, die auch in der Zukunft von Bedeutung sein werden, begann Bürgermeister Karl-Heinz Lüth damals seine Rede und erinnerte an das starke Engagement, das Reinhold Spiess beim Bau des Freibades zeigte.
Heimatfest mitbegründet
Aus der Schlossfreibadbaugemeinschaft sei dann die Sport- und Kulturgemeinschaft (SKG) entstanden. Auch das Sachsenheimer Heimatfest sowie die Schaffung von zwei Sportplätzen, eines Vereinsheims sowie des Kleintierzüchterheims habe man maßgeblich durch die Mitwirkung von Reinhold Spiess zu verdanken. Zudem sei Spiess von 1956 bis Ende 1970 als Mitglied des Gemeinderats stets ein fairer Partner gewesen. So habe sich Reinhold Spiess große Verdienste um die Stadt Großsachsenheim erworben. In dankbarer Würdigung habe der Gemeinderat beschlossen, ihm als Bürger diese Medaille der Stadt für besondere Verdienste zu verleihen. Stadtrat Kurt Bader ergänzte, dass der Geehrte die Bürger habe zur Mitarbeit begeistern können. Reinhold Spiess sagte, dass die Verleihung der Bürgermedaille ihn mit großer Freude erfülle und dankte für die Würdigung seines Einsatzes. Aber er habe das alles nicht ohne viele Helfer vollbringen können.
Idee nicht mehr losgelassen
Reinhold Spiess erinnerte daran, dass es sich beim Freibadbau um einen spontanen Entschluss gehandelt habe. Nach einer Bürgerversammlung habe man über die Verwendung des Schlossparks diskutiert. Ideen waren eine Stadthalle, Fußballplatz oder Freibad. Dieser Gedanke habe ihn nicht mehr losgelassen. Während einer Geschäftsreise habe er die Denkschrift an den Gemeinderat verfasst.
Bei der Schaffung der SKG sei es um die Schaffung von Übungsstätten für die Vereine sowie um die Integration der Heimatvertriebenen gegangen, dies sei auch der Leitgedanke beim Heimatfest gewesen. Reinhold Spiess regte zum Schluss seiner Rede die Schaffung eines Jugendhauses an
Das Leben von Reinhold Spiess
Reinhold Spiess wurde 1914 in Enzweihingen geboren. 1946 begann er im Werk seines Bruders Gottlob Spiess der in den letzten Kriegstagen getötet wurde. Reinhold Spiess war dort verantwortlich für die Produktionsplanung und den Verkauf. Spiess wurde im Januar 1955 Prokura erteilt. Er war viele Jahre Mitglied der Geschäftsführung von Kienle + Spiess. Auch nach seiner Pensionierung im Jahr 1979 war Spiess viele Jahre dem Unternehmen als Berater verbunden. 1984 wurde Reinhold Spiess die Ehrenbürgerwürde verliehen. Er war zeitlebens eng mit dem Vereinsleben der Stadt verbunden. Reinhold Spiess verstarb im November 1995.