Die ISAK GmbH in Sachsenheim wird aufgeteilt: Der Unternehmensbereich Industriedienstleistungen wird geordnet stillgelegt, für das Restaurant „Holderbüschle“ sucht der Insolvenzverwalter weiterhin nach einem Investor, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Der Inklusionsbetrieb ISAK hatte am 6. November einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt (die BZ berichtete). Von der Schließung des Betriebsteils sind 38 Mitarbeitende betroffen.
Sachsenheim 38 Mitarbeiter von der Schließung betroffen
Das Insolventes Inklusionsunternehmen ISAK gibt den Bereich Industriedienstleistungen auf.
Seit mehr als 33 Jahren ist die ISAK GmbH (Initiative zur Schaffung von Arbeitsplätzen für Körperbehinderte) in Sachsenheim als wirtschaftlich und rechtlich selbstständiges Inklusionsunternehmen am ersten Arbeitsmarkt aktiv. Zuletzt waren insgesamt 47 Mitarbeiter beschäftigt, davon mehr als die Hälfte Menschen mit Schwerbehinderung, die meisten von ihnen im Bereich Industriedienstleistungen. Die meisten Kunden des Industriebereichs der ISAK kommen aus der Automobilindustrie. Die Krise in dieser Branche hatte sich schnell auf das Unternehmen ausgewirkt, da Aufträge reduziert oder zurückgezogen wurden. Nach neuen Kunden wurde erfolglos gesucht.
Erfolglose Gespräche mit Investoren und Kunden
„Wir haben mit vielen potenziellen Investoren – gemeinnützigen Einrichtungen und sowie privaten Investoren – und den Kunden der ISAK Gespräche geführt. Aufgrund des aktuell schwierigen Umfelds im Bereich der Automobilzuliefererindustrie konnten die Interessenten nicht die Marktbedingungen finden, die den Einstieg für sie ausreichend attraktiv gemacht hätten. Das ist sehr bedauerlich“, sagt der Insolvenzverwalter und erfahrene Sanierer Martin Mucha von der Kanzlei Grub Brugger in Stuttgart.
Insolvenzverwalter optimistisch für „Holderbüschle“
Optimistischer ist Martin Mucha beim „Holderbüschle“, das vom Industriebetrieb abgetrennt wurde und für das er ebenfalls einen Investor sucht. Das Restaurant im gleichnamigen Gewerbegebiet ist beliebtes Ausflugsziel und Lokalität für geschlossene Gesellschaften wie Hochzeiten, Geburtstage oder Betriebsfeiern. Durch die Lage im Grünen können Feste bis in die Nacht veranstaltet werden, denn es gibt keine Nachbarn, die sich gestört fühlten. Das Restaurant war an den Wochenenden stets über Monate im Voraus ausgebucht und bot unter der Woche einen Mittagstisch, der von den Mitarbeitern der benachbarten Gewerbebetriebe und auch von den Sachsenheimern gut angenommen wurde. Auch während des Insolvenzverfahrens läuft der Restaurantbetrieb weiter. Mucha: „Für das Holderbüschle haben wir mehrere ernsthafte Interessenten, und ich gehe davon aus, dass wir zeitnah eine gute Lösung präsentieren können.“
Der Insolvenzverwalter hatte am Montag die Belegschaft der ISAK GmbH über den aktuellen Stand informiert.