Sachsenheim Advent, Advent, ein Lichtlein brennt

Von John Patrick Mikisch
Arne Jansen erzählt auf den Fenstern im Haus in der Großsachsenheimer Straße 13 die Weihnachtsgeschichte. Foto: /Martin Kalb

Der Kleinsachsenheimer Arne Jansen hat die Fenster seines Haus in einen Adventskalender verwandelt.

Handelsübliche Adventskalender haben 24 Türchen. Der von Arne Jansen besteht aus nur vier Türchen, die sind dafür aber etwa 80 mal 120 Zentimeter groß. Eigentlich sind es auch keine Türchen, sondern Fenster – und zwar die im ehemaligen Laden seiner Großmutter in Kleinsachsenheim. Jansen hat sie mit Motiven aus der Weihnachtsgeschichte geschmückt – und an jedem Adventssonntag eines der Motive enthüllt.

Seit gestern ist die Geschichte komplett und kann an der Großsachsenheimer Straße, Ecke Hintere Gasse bestaunt werden. Am besten nach Einbruch der Dunkelheit, denn die aus Transparentpapier bestehenden Bilder sind von 17 bis 22 Uhr von innen beleuchtet und sehen dann besonders schön aus.

„Ich wollte ein bisschen die Weihnachtsgeschichte erzählen“, sagt der 31-Jährige. Die Motive beginnen mit Maria und Joseph auf ihrem Weg nach Israel, Bethlehem mit dem Stall, die Hirten sowie die Geburt Jesu. Er finde seine Adventsfenster auch selbst schön, sagt Jansen. „Die Vorweihnachtszeit verbinde ich mit viel Vorfreude. Die möchte ich auch an die Sachsenheimer weitergeben.“

Dafür hat der Landschaftsarchitekt, der bei der Stadt Vaihingen als technischer Betriebsleiter für die geplante Gartenschau 2029 arbeitet, einiges an Zeit investiert. Bis zu drei Tage habe er für ein Motiv benötigt, von der Idee über die Vorzeichnung bis zum Zusammenkleben der Einzelteile.

Seit 120 Jahren eine Attraktion

Die Idee zu der ganzen Aktion kam Jansen im Nachgang zum Umbau des Hauses, das Generationen von Kleinsachsenheimern kennen dürften: In der Großsachsenheimer Straße 13 eröffnete seine Ururgroßmutter Katharine Kiemle 1903 einen Kolonialwarenladen, 1926 übernahm sein Urgroßvater Julius Kiemle das Geschäft. 1957 wurde es renoviert. „Mit Selbstbedienungsregalen, sehr modern für die Zeit“, sagt Jansen.

Bis 1996 führte seine Oma das Geschäft weiter. Vor zwei Jahren bauten Jansen und seine Frau das Haus um und ersetzten die alten Schaufenster durch vier normale Fenster. Damit sieht das Haus fast wieder so aus, wie um 1900. Schon damals ist das Haus mit dem Schriftzug „Julis Kiemle“ an der Front auf Postkarten aus Kleinsachsenheim zu sehen Offenbar war es neben Rathaus und Gasthaus Krone eine der Hauptattraktionen des Orts – und heute zumindest im Advent wieder.

John Patrick Mikisch

 
 
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