Wer das Obergeschoss der Stadtbücherei betritt, in der vor allem die Kinder- und Jugendliteratur zu finden ist, merkt gleich, dass sich in den Räumlichkeiten in den letzten Wochen einiges verändert hat.
Sachsenheim Angebot noch mehr nach außen öffnen
Sarah Simon-Burger hat Leitung der Stadtbücherei in Großsachsenheim übernommen und in Zukunft viel vor. Studenten der Hochschule für Medien sollen Ideen entwickeln.
Kleine Zelte laden zum Sitzen und Verstecken ein, rote Sitzsäcke sind wie geschaffen für das gemütliche Verweilen, und auch an kleinen Tischen gibt es Platz, um sich mit Bilderbüchern und Co. intensiver zu beschäftigen. „Mir ist es ein großes Anliegen, dass unsere Bücherei noch mehr zu einem Treffpunkt beispielsweise für junge Familien wird. Kinder und Erwachsene sollen sich in unseren Räumen gerne aufhalten“, macht Sarah Simon-Burger deutlich, die von Elke Ehrler-Berg die Leitung der Sachsenheimer Stadtbücherei übernommen hat.
Ideen für Umgestaltung entwickeln
Simon-Burger weiß, dass sie mit den Räumlichkeiten am Standort in der Lammstraße auskommen muss. Daher versucht sie daraus das Beste zu machen und möchte mit Hilfe von Studenten der Hochschule der Medien in Stuttgart Ideen für eine Umgestaltung der Bibliothek entwickeln.
„Wir wollen die bestehenden Räume bestmöglich nutzen und unser Angebot noch mehr nach außen hin öffnen. Dabei setze ich auf externe Beratung und Hilfe“, betont Simon-Burger. Auch im ersten Stock der Bücherei mit der Erwachsenen- und Sachliteratur soll sich die Situation verbessern, damit Besucher die Möglichkeiten erhalten zusammenzusitzen und sich zu unterhalten, Schüler und Studenten aber auch konzentriert an Hausaufgaben oder Studienaufsätzen arbeiten können. „Unsere Bücherei ist noch sehr zweckdienlich ausgerichtet. Daher ist es mein Ziel, sie zu einem echten Treffpunkt in der Stadt zu machen“, erklärt Simon-Burger, die dabei alle Altersklassen im Blick hat.
Unterstützung erhält sie dabei von ihren Kolleginnen Claudia Grimm, die sich unter anderem um die Bestandspflege im Bereich der Roman- und Kinderliteratur kümmert, sowie von Stefanie Jung, die Verwaltungsaufgaben und die Bestandspflege bei den Sach- und Hörbüchern übernommen hat.
Pädagogische Ausrichtung
Simon-Burgers Steckenpferd ist seit Jahren die pädagogische Ausrichtung der Stadtbücherei und die Zusammenarbeit mit den Kindergärten und Schulen. „Wir haben nahezu täglich ein Angebot für die Schulen und Kindergärten. Entweder ich besuche die Klassen und Gruppen direkt vor Ort und bringe Bücherkoffer mit Klassensätzen zu bestimmten Themen mit oder die Kinder kommen zu uns in der Bücherei. Sie können diese mit Hilfe unterschiedlicher Rallyes genau kennenlernen“, erzählt Sarah Simon-Burger.
Frische Kontakte hat sie jetzt zum Lichtenstern Gymnasium geknüpft, um auch dort die fünften und sechsten Klassen in die Angebote der Stadtbücherei einzubeziehen. Sehr erfolgreich läuft auch die Aktion der „Bücherleiter“, die wieder ab 30. Januar dies Jahres die Kinder vom Vorschulalter bis zur vierten Klasse einlädt, sich intensiver mit Büchern zu beschäftigen, dazu Fragen zu beantworten und Stufe für Stufe die „Bücherleiter“ zu erklimmen. „Immer ausverkauft sind ebenso unsere Vorlesestunden an jedem ersten Samstag im Monat, bei denen ich versuche, Bilderbücher mit Musik, auf der Leinwand, mit Geräuschen und Kostümen bei Tee und Gebäck für die Kinder tatsächlich erlebbar zu machen“, erläutert Simon-Burger.
Bereich Digitale Medien ausbauen
Ausbauen möchte sie noch die Offerten im Bereich der digitalen Medien und des passenden Umgangs mit ihnen, gerade auch für Familien. „Auf diesem Gebiet haben wir noch Nachholbedarf. Zudem wird es natürlich auch künftig Veranstaltungen für Erwachsene geben. So reist im Sommer eine Buchhändlerin mit ihren Buchvorstellungen mit den Besuchern einmal um die Welt“, so die Büchereileiterin. Der Literaturkreis wird sich weiterhin regelmäßig zum intensiven Austausch in der Stadtbibliothek treffen.
Dort wird künftig auch ein neues „Literarisches Quartett“ mit vier literaturbegeisterten Herren diskutieren. „Es handelt sich dabei um die engagierten Bücherschrank-Paten in der Stadt und ihre Bekannten. Sie wollen ihre Kenntnisse und Erfahrungen mit der Literatur später auch einem breiteren Publikum weitergeben“, berichtet Simon-Burger. Ihr Team besteht zusätzlich noch aus der Stelle eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ), die sich zwischen der Stadtbücherei und dem Stadtmuseum aufteilt, sowie fünf Mitarbeitern an der Servicetheke in der Bücherei.