Sachsenheim Buslinien im Kirbachtal im Fokus

Von Michaela Glemser
In einer Gesprächsrunde an der Kirbachschule diskutieren Schüler mit Verantwortlichen offen über Verbesserungen im Busverkehr. Foto: /Martin Kalb

Kirbachschüler erhalten die Möglichkeit, ihre Anliegen gegenüber Vertretern des Landkreises und des Busunternehmens persönlich vorzubringen.

In der Vergangenheit gab es immer wieder Kritik an den unzuverlässigen Busverbindungen vom und ins Kirbachtal. Auch während des diesjährigen Jugendforums der Stadt Sachsenheim Ende Januar 2025 befassten sich Jugendliche in einer Arbeitsgruppe mit diesem Thema und gründeten anschließend eine Projektgruppe. Bei einer Gesprächsrunde in der Kirbachschule in Hohenhaslach wollten die Mitglieder dieser Projektgruppe – unter der Federführung von Sachsenheims Jugendreferent Alexander Ghazali – sowie weitere Schüler mit Vertretern des betroffenen Busunternehmens und des Landratsamts Ludwigsburg die aufgetretenen Probleme und Wünsche besprechen.

Zuschlag nach Ausschreibung

Für den Linienbusverkehr aus und ins Kirbachtal hatten die Verantwortlichen des Landkreises Ludwigsburg eine europaweite Ausschreibung durchgeführt und anschließend dem Unternehmen Friedrich Müller Omnibusunternehmen GmbH mit Sitz in der Barockstadt den Zuschlag erteilt. Zum 1. Januar 2027 wird diese Vergabe – nach einer erneut durchgeführten Ausschreibung – an ein Busunternehmen erfolgen. Grundlage der Fahrpläne ist der Nahverkehrsplan des Landkreises Ludwigsburg, der zuletzt im Jahr 2021 fortgeschrieben wurde und die Rahmenbedingungen für den Öffentlichen Personennahverkehr im Kreisgebiet vorgibt.

„Die Angebote einer Buslinie richten sich nach den Einwohner-, Schüler- und Beschäftigtenzahlen“, erklärte Alexander Meid, der für die Planung des ÖPNV beim Landratsamt zuständig ist. Er ergänzte: „Daraus entwickeln sich die Taktzeiten, die regelmäßig mit den aktuellen Zahlen abgeglichen werden.“ Meid ist auch der richtige Ansprechpartner für Verbesserungswünsche der Kommunen bei einzelnen Buslinien.

Allerdings gab Martin Dohrmann, Betriebsmanager beim beauftragten Busunternehmen, zu bedenken, dass es bei den Taktzeiten nur wenig Spielraum gebe, da die Kirbachtallinie anschließend zum Beispiel nach Murr oder ins Schulzentrum im Ellental weiterfahre und sich Verschiebungen der Abfahrtszeiten summieren würden.

Schüler wollen bessere Anbindung

Die Schüler äußerten außerdem den Wunsch, dass die Buslinien zur Kirbachschule auch tatsächlich die Haltestelle an der Schule anfahren und die Schüler nicht bereits an der Haltestelle „An der Steige“ absetzen sollten. Dohrmann verwies darauf, dass eine Verlängerung der Fahrzeit um fünf Minuten auch höhere Kosten bedeute und dies im Detail mit den Vertretern des Landkreises geklärt werden müsse.

Mit den Vertretern der Stadt Sachsenheim wiederum wollen die Verantwortlichen darüber sprechen, dass der geplante Kreisverkehr an der Klingenstraße und der Bühlgasse zeitnah umgesetzt wird, um den Bussen ein einfacheres und verkehrssicheres Wenden zu ermöglichen. Dies würde auch beim Anfahren der Bushaltestelle an der Schule Zeit sparen, betonten die Vertreter des Busunternehmens.

Kritik am Fahrplan

Schulleiter Rainer Graef stellte darüber hinaus klar, dass viele Jugendliche aus der Stadt insbesondere an den Wochenenden die unzureichenden Busverbindungen vom und ins Kirbachtal bemängelten. Der Vertreter des Landratsamts bat darum, solche Wünsche für bestimmte Zeiten an die jeweiligen Gemeindeverwaltungen weiterzugeben. Diese könnten die Anliegen dann beim Landratsamt vorbringen, damit sie bei der Fortschreibung des kommenden Nahverkehrsplans berücksichtigt werden.

Nikolas Reiser, Teamleiter für den Fahrdienst beim Omnibusunternehmen Müller, führte aus, dass im Betrieb insgesamt rund 600 Fahrer beschäftigt seien – davon allein 250 im Bereich des Landkreises Ludwigsburg. „Daher sind wir auch darauf angewiesen, dass wenn Probleme mit den Fahrern auftreten, diese über unser Beschwerdemanagement gemeldet werden. Wir gehen jedem Vorfall nach“, berichtete Reiser. Dies könne auch zu Abmahnungen führen.

„Diese Gesprächsrunde war wichtig, um für gegenseitiges Verständnis zu werben und künftig Verbesserungen herbeiführen zu können“, zog Schulleiter Graef ein zufriedenes Fazit. 

 
 
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