Sie ist Konditormeisterin, Chocolatier und hat bereits als Chefpatissier in Paris und Den Haag gearbeitet. „Backen ist meine große Leidenschaft und diese will ich auch in Zukunft nicht aufgeben“, erzählt Jennifer Dieterich aus Großsachsenheim. Gemeinsam mit Alexandra Schmidt hat sie bis Ende vergangenen Jahres das Café „KuchenGlück“ in Löchgau geführt und sich bei ihren Kunden aus der gesamten Region mit ihren Torten- und Pralinenspezialitäten einen Namen gemacht. Ihre handgefertigten Leckereien aus erlesenen regionalen und biologischen Zutaten waren begehrt, doch die Kosten, die die Ladenräume in der Löchgauer Hauptstraße verursachten sowie die steigenden Energiepreise zwangen die beiden Café-Inhaberinnen zur Geschäftsaufgabe nach vier Jahren.
Sachsenheim Container-Backstube im Garten geplant
Konditormeisterin Jennifer Dieterich aus Großsachsenheim sucht nach einer Möglichkeit, ihre Torten und Kuchen künftig weiter produzieren zu können.
Genehmigungen stehen aus
Dieterich hat sich daher überlegt, wie sie ihr Backhandwerk fortsetzen könnte. „Im Keller reicht das Platzangebot nicht aus, und die Garage darf nicht genutzt werden. So kam ich auf die Idee einen Container zur Nutzung als Backstube im Garten aufzustellen“, sagt die Großsachsenheimerin, die in der Metterstraße wohnt. Bis sie jedoch endgültig in ihrer Backstube im Container an ihren Tortenkreationen arbeiten kann, stehen noch einige Genehmigungen aus.
Ein erster Schritt wurde jetzt gemacht, indem die Mitglieder des Technischen Ausschusses der Stadt Sachsenheim einer Bauvoranfrage von Dieterich grundsätzlich zugestimmt haben. Für das Gebiet an der Metterstraße gilt der Bebauungsplan „Krummenland und Klingenberg“ aus dem Jahr 1954, der im rückwärtigen Bereich der Wohnhäuser eine Bauverbotsfläche ausweist. Allerdings befinden sich bereits auf einem Nachbargrundstück von Dieterich ebenfalls bauliche Anlagen in dieser Bauverbotszone.
Der Leiter vom Team Stadtentwicklung und Bauen bei der Stadtverwaltung Sachsenheim, Steffen Schurr, teilte in der Ausschusssitzung mit, dass eine Vorabstimmung mit den Fachleuten des Landratsamts Ludwigsburg wegen der Bauvoranfrage ergeben habe, dass gewisse Bedenken wegen der gewerblichen Nutzung in der Bauverbotszone bestehen. „Es wird befürchtet, dass ein Präzedenzfall geschaffen werden könnte“, sagte Schurr.
Großer Abstand zu den Nachbarn
Allerdings soll der Container für die Backstube mit Außenmaßen von 6 x 3 Metern mit ausreichend großen Abständen zu den Nachbargrundstücken errichtet werden. Daher erachteten die Vertreter der Stadtverwaltung auch eine gewerbliche, das Wohnen nicht störende Nutzung für möglich und stimmten der Bauvoranfrage grundsätzlich zu, wenn auch alle Anforderungen der unterschiedlichen Fachbehörden für diese Nutzung erfüllt werden können.
Ausschussmitglied Lothar Makkens erklärte, dass er sich diesen Containernutzug als Backstube im rückwärtigen Bereich des Grundstücks zur Metter hin sehr gut vorstellen können, zumal auf der anderen Uferseite der Metter sich der Parkplatz eines Getränkemarktes anschließe. Thomas Wörner fragte nach, ob der Hochwasserschutz ein Problem sein könnte, was Schurr jedoch verneinte, da das Wasser der Metter nicht in die Höhe der Grundstücke ansteige. Florian Essig wiederum wollte wissen, ob auch eine Nutzung als Café oder Vor-Ort-Verkauf geplant sei, was Schurr verneinte, da die hergestellten Waren ausgeliefert werden sollen.
Torten für Hochzeiten
Konditormeisterin Dieterich will den Container aus feuerverzinktem Stahl in einem Farbton, der sich harmonisch in die Gartenlandschaft einfügt, für die Herstellung ihrer Kuchen, Torten und Schokoladenspezialitäten sowie die Lagerung ihrer Zutaten und Gerätschaften nutzen. Neben einem Elektroofen sind ein Kühl- und Gefrierschrank, eine großzügige Arbeitsplatte aus Edelstahl, sowie ein Regalsystem als Inneneinrichtung angedacht.
Bisher hat Dieterich spezielle Torten für Hochzeiten, Geburtstage oder Jubiläen auf individuellen Kundenwunsch produziert. Auch ihre Schokoladen- und Pralinen-Kreationen hat sie in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen angefertigt und war mit ihren Köstlichkeiten auch schon auf dem Spätlingsmarkt im Ludwigsburger Kreishaus vertreten. Neben der endgültigen Genehmigung von der Baubehörde braucht Dieterich unter anderem auch noch die Zustimmung des Gewerbe- und des Gesundheitsamts.