Sachsenheim Das Feuerwehr-Grundstück ist dem Land lieb und teuer

Von Martin Hein
Die Stadt schreitet nun zum Kauf des Grundstücks für die künftige Feuerwache im Kirbachtal. Das Land erhält eine Ausgleichsfläche auf Ochsenbacher Gemarkung. Foto: /Martin Kalb

Für die Feuerwache Kirbachtal kauft die Stadt das Grundstück. Baden-Württemberg erhält eine Ausgleichsfläche und einen Ausgleichsbetrag.

Der Feuerwehrstandort Kirbachtal rückt näher. Zur Erinnerung, die Feuerwehrstandorte in Spielberg Ochsenbach und Hohenhaslach sind teilweise in einem desolaten Zustand. Um zukunftsweisend baulich Abhilfe zu schaffen und auch qualitativ eine Verbesserung zu erreichen, haben sich die drei Feuerwehrabteilungen Spielberg, Ochsenbach und Hohenhaslach darauf verständigt, sich zusammenzuschließen.

Kernstück dieser Fusion ist dann in baulicher Hinsicht ein gemeinsamer Feuerwehrstandort Kirbachtal, der bald entstehen soll (die BZ berichtete). Im Gemeinderat ging es nun um den Erwerb des Grundstücks für die Feuerwache im Kirbachtal. Dieses Gebäude soll auf einem aktuell landwirtschaftlich genutzten Grundstück das dem Land Baden-Württemberg gehört, errichtet werden. Bereits seit 2017 steht die Stadt Sachsenheim in Kontakt mit dem Land.

Harte Verhandlungen

Seither gab es mehrere Treffen und zuletzt, wie es scheint, harte Verhandlungen. So hat die Stadt dem Land angeboten, die Fläche zum aktuell gültigen Bodenrichtwert der für Ackerland im Kirbachtal 1,90 Euro pro Quadratmeter vorsieht zu kaufen. Alternativ hat die Stadt dem Land auch einen Grundstückstausch angeboten, weil das Land scheinbar im Vorfeld deutlich gemacht hat, dass es keine Fläche verlieren wolle. Der von der Stadt angebotene Kaufpreis war für das Land Baden-Württemberg, konkret „Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Ludwigsburg“ nicht akzeptabel. Das Amt Ludwigsburg hatte zunächst, nach Angaben der Stadt, 60 Euro pro Quadratmeter verlangt. Schlussendlich konnte die Stadt bei einer Ausgleichszahlung von 199.000 Euro eine Einigung mit dem Land Baden-Württemberg erzielen. Aber, wie bereits erwähnt, will das Land keine Fläche verlieren. So erhält das Land eine 7.209 Quadratmeter große Tauschfläche im Gewann Eichwäldle auf Ochsenbacher Gemarkung. Dafür steht die finale Genehmigung des Landes noch aus. Unterm Strich wird der Landkauf also teurer. Im Haushaltsplan sind für den Grunderwerb lediglich 25.000 Euro vorgesehen. Nun sind also weitere 190.000 Euro für den Kauf fällig.

„Wir sind kurz vor der Ziellinie“

„Wir sind kurz vor der Ziellinie“, meinte Bürgermeister Holger Albrich, es sei ein langer Weg gewesen, leitete der Sachsenheimer Schultes in das Thema ein. Hans-Günther Neumann (CDU) sagte: „Wir freuen uns, dass es endlich losgeht“. Zugleich wies Neumann darauf hin, dass die Familie Schülke diese Fläche landwirtschaftlich nutzt, und diese Fläche nun verliert. Die Familie Schülke unterstützte das Projekt, so Neumann weiter, und bat darum, dass die Stadt auf die Familie Schülke zukommen möge. Kämmer Lars Roller erwiderte, dass man bereits mit der Familie Kontakt aufgenommen habe, man stehe da im Austausch.

Thomas Bay (FDP) meinte mit Blick auf die offensichtlich langwierigen Verhandlungen mit dem Land, dass der Kampf hart gewesen sei. Man müsse nun zahlen, obwohl das Pflichtaufgaben seien, „Ich finde das bedenklich und traurig“. Bürgermeister Albrich erwiderte, dass man fair verhandelt habe. Jasmin Braun (GLS) sagte, sie sei nicht bereit einen so hohen Preis für Ackerland zu bezahlen.

Kritik wegen Ausgleichsfläche

Ortsvorsteher Dieter Baum merkte an, dass die Bereitstellung der 7.209 Quadratmeter großen Ausgleichsfläche auf Ochsenbacher Gemarkung ein Verstoß gegen den Eingliederungsvertrag sei. Man hätte die Ochsenbacher zuvor dazu anhören müssen, kritisierte Baum.

Bürgermeister Holger Albrich sagte dazu, dass die Ausgleichsflächen unvermeidbar gewesen seien. Die Beschlussvorlage wurde mit 17 Ja, zwei Enthaltungen und drei Nein-Stimmen mehrheitlich angenommen. Somit kauft die Stadt das Grundstück und das Land erhält im Tausch die Ausgleichsfläche auf Ochsenbacher Gemarkung sowie einen Ausgleichsbetrag in Höhe von 199.000 Euro. 

 
 
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