Es geht wieder voran auf der L 1125. Auch wenn die umfangreichen Sanierungsarbeiten auf der wichtigen Ost-West-Tangente zwischen Bietigheim und Oberriexingen, wie Projektleiterin Jasmin Ziegler vom Regierungspräsidium mit gewisser Genugtuung hervorhob, eine Woche früher als angedacht beendet wurden, so war die Bauphase für die Lkw-Fahrer, Pendler, Anwohner, aber auch und vor allem für die Gewerbetreibenden in den Industriegebieten „Holderbüschle“ und dem Gewerbepark Eichwald eine lange, gefühlt zu lange Zeit gewesen. Bei der offiziellen Übergabe des sanierten und ausgebauten Teilstücks der Landesstraße jedoch war von Ärger, Groll und Ungeduld nicht mehr viel zu spüren.
Sachsenheim Der Verkehr fließt wieder, die Zeit der Umwege ist vorbei
eit Juni war die L 1125 zwischen Bietigheim-Bissingen und Sachsenheim wegen Sanierungsarbeiten gesperrt – nun fand die Freigabe statt.
„Ergebnis umso besser“
Bürgermeister Holger Albrich, der auch seine Kollegen aus Bietigheim-Bissingen, Oberbürgermeister Jürgen Kessing und Ron Keller aus Oberriexingen begrüßte, meinte, dass der alte Spruch „Was lange währt wird endlich gut“ zutreffe. Die Baustelle habe – gefühlt zumindest – lange gedauert, dafür sei das Ergebnis jedoch umso besser. „Es war für uns alle eine Belastung, doch ich finde, sie hat sich gelohnt“, sagte der Rathauschef mit Blick auf die nun verbreiterte und ausgebaute Tangente samt neuem Unterbau, auf welcher der Verkehr nun wieder in unverminderter und gewohnter Stärke fließt. Schließlich nutzen bis zu 20.000 Fahrzeuge täglich diese Strecke. Viele Verkehrsteilnehmer, merkte Albrich an, hätten durch all die Umleitungen und Umfahrungen neue Ortskenntnisse erworben. Er zeigte sich froh, dass die Bürger von Metterzimmern, Untermberg und Kleinsachsenheim, die die Hauptlast des umgeleiteten Verkehrs hätten tragen müssen, nun wieder in ruhigeren Bahnen leben könnten. Aber auch die Gewerbetreibenden im „Holderbüschle“ und im Gewerbepark Eichwald hätten schwierige Wochen und Monate hinter sich mit weniger Kundschaft und/oder erschwerter Erreichbarkeit – diesen sei nochmals besonders gedankt.
Gebe die offizielle Freigabe des Straßenstücks einen Anlass zur Freude, so habe sich auch der provisorische Kreisverkehr zwischen der Kleinsachsenheimer und Sersheimer Straße schnell als Glücksgriff erwiesen, da er einen an dieser Stelle besseren und reibungsloseren Verkehrsfluss gefördert habe. Und er versprach, dass der Kreisel seinem Status als Zwischenlösung schon bald entwachsen und dauerhaft eingerichtet werden soll. Staatssekretärin Elke Zimmer zeigte sich vom Zustand der neuen Straße ebenfalls zufrieden, vor allem durch den Ausbau der Fahrbahnbreite habe man den heutigen Anforderungen Rechnung tragen können. „Die Vollsperrung dieses wichtigen Abschnitts hat zu starken Beeinträchtigungen geführt“, konzedierte der Gast aus Stuttgart, „und ein gewisser Unmut darüber war auch unvermeidlich.“
Brückenertüchtigung im Fokus
Daher danke sie all jenen, die letztlich doch Geduld und Verständnis für das Vorhaben aufgebracht hätten.
Nun gelte es in naher Zukunft, die Infrastruktur der landeseigenen Straßen zu erhalten und, so notwendig, zu verbessern: „Die kommenden Jahre gehören vor allem der Ertüchtigung des Netzes, hier liegt ein Hauptaugenmerk auf den Brücken.“ Da deren Fertigstellung meist aus den 1950er- und frühen 1960er-Jahren datierten, komme man nicht umhin, diese – sechs Stück sind es alleine im näheren Umkreis, die bis 2030 fit gemacht werden müssen – zu sanieren oder gar neu zu bauen. Ein Grund sei die Tatsache, dass diese Bauwerke meist nur für Lkw bis 23 Tonnen Gesamtgewicht ausgelegt seien, heute komme man pro Lastzug beinahe auf das Doppelte.
Heiko Engelhardt, ebenfalls vom RP, lobte das Vorhaben vor allem aus der Bereitschaft des Schulterschlusses zwischen dem Land und der beiden Städte Bietigheim-Bissingen und Sachsenheim. Nun fehle zum ganzen Glück nur noch die Sanierung des Teilstücks zwischen Vaihingen und Kleinglattbach, dann sei die L 1125 auf der gesamten Länge eine zukunftsfähige Magistrale. Melanie Perrotta von BdS Sachsenheim zeigte sich ebenfalls zufrieden und auch ein Stück weit erleichtert, dass es nun keine Staus mehr gebe – und auch keine gesperrten Zufahrten.
Die vergangenen Wochen seien eine Belastung für viele Menschen und auch Verkehrsteilnehmer wie auch Anrainer gewesen, doch müsse man nach vorn blicken, schließlich habe man nun eine gut ausgebaute Straße als Signal einer lebendigen Region.
