Sachsenheim Es fehlt an Krippenplätzen

Von Michaela Glemser
Es wird geprüft, ob im Kirbachtal eine Waldkindergartengruppe eingerichtet wird. Foto: Imago/Funke Foto Services/Lars Froehlich

Während es bei den Betreuungsplätzen für Kinder über drei Jahren in Sachsenheim mittlerweile gut aussieht, fehlen für Kleinkinder drei Gruppen. In den nächsten Jahren sollen aber weitere Plätze in dem Bereich entstehen. Zudem wird geprüft, ob eine Waldkindergartengruppe ins Kirbachtal kommen soll.

Der Neubau des Kindergartens „Klopferle“, eine dritte Waldkindergartengruppe in Großsachsenheim, die Anbauten an die Kindertagesstätten „Arche Noah“ und „Villa Sonnenschein“: Die Stadt Sachsenheim hat in den vergangenen Jahren viele Anstrengungen unternommen, um für Kindergarten- und Krippenkinder die notwendigen Betreuungsplätze bereit zu stellen. Diese Entwicklung schlug sich auch in der Kindergartenbedarfsplanung für die kommenden Jahre nieder, deren Zahlen Monika Endras von der LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH im Gemeinderat präsentierte.

„Wir konnten dem noch vor Jahren herrschenden massiven Defizit an Betreuungsplätzen in der Stadt entgegenwirken, sodass sich vor allem im Bereich der Betreuung der Kinder über drei Jahren Entspannung bemerkbar macht. Im Krippenbereich drückt noch etwas der Schuh“, erklärte Sven Kaiser, Teamleiter für Bildung, Betreuung und Bürgerengagement bei der Stadtverwaltung. Im Krippenbereich liegt die Betreuungsquote in Sachsenheim derzeit bei 24 Prozent und könnte bis in zehn Jahren bei 35 Prozent liegen, wobei, nach den Berechnungen von Expertin Endras, eine Zunahme vor allem im Ganztagsbereich von heute 8 auf etwa 15 Prozent zu bemerken sein wird.

27 Kleinkinder auf Warteliste

Derzeit gibt es in der Stadt 183 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren, 27 Kleinkinder stehen auf der Warteliste für einen Betreuungsplatz mit Verlängerten Öffnungszeiten. Endras geht im Krippenbereich von einem Defizit von drei Gruppen aus. Dieses könne jedoch mit der Anmietung des Kindergartens „Seepferdchen“ im Seepfad und dem Neubau einer Kindertagesstätte auf einem Discounter in der Oberriexinger Straße reduziert werden. Zudem ist es möglich, im Kinderhaus „Lummerland“ eine Ganztagsgruppe für Kinder über drei Jahren in eine Ganztags-Krippengruppe zu verwandeln und im Neubau auf dem Discounter vorübergehend Ganztagsplätze für Kinder über drei Jahren für die Betreuung mit verlängerten Öffnungszeiten für Kinder unter drei Jahren zu nutzen. Weiterhin besteht noch die Option eines Kita-Neubaus im Gebiet „Birkenfeld“ in Kleinsachsenheim.

Bei den Kindern über drei Jahren liegt die Betreuungsquote bei nahezu 100 Prozent. Dafür stehen 877 Plätze zur Verfügung. Bei den Ganztagsplätzen zeichnet sich, wenn die beiden Optionen im Seepfad und auf dem Discounter berücksichtigt werden, ein ausreichendes Angebot ab.

Personal fehlt

„Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und sind auf einem guten Weg, alle benötigten Kindergartenplätze auch anbieten zu können“, betonte Bürgermeister Holger Albrich. Gemeinderätin Helga Niehues verwies darauf, dass es zwar ein gutes Gefühl sei, dass ausreichend Betreuungsplätze vorhanden seien, aber dafür auch ausreichend Personal notwendig sei und dessen Gewinnung immer schwieriger werde. So kann im Kindergarten „Arche Noah“ eine Gruppe derzeit nicht in Betrieb gehen, weil das nötige Personal fehlt, ebenso wie in der „Villa Sonnenschein“.

Gemeinderätin Franziska Müller bedauerte es, dass Kinder aus Häfnerhaslach nach Großsachsenheim in den Waldkindergarten fahren müssten. Sie stellte daher den Antrag, in Zusammenarbeit mit den betroffenen Eltern den Bedarf einer Waldkindergartengruppe im Kirbachtal zu überprüfen. Schon in der Vergangenheit war eine Waldkindergartengruppe als Außengruppe des Evangelischen Kindergartens „Unterm Weinberg“ in Hohenhaslach angedacht. Teamleiter Kaiser will bei den Eltern diesen Bedarf eruieren.

 
 
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