Sachsenheim Es summt und brummt am Gartenteich

Von Michaela Glemser
Im Teich von Christoph Kaup haben sich Bergmolche angesiedelt. Foto: /Martin Kalb

Bei einem Fotowettbewerb der NABU-Ortsgruppe, der Grünen Liste und des Obst- und Gartenbauvereins werden naturnahe Wasserstellen in Sachsenheim gesucht.

In der warmen Jahreszeit sitzt Christoph Kaup am liebsten an seinem Teich im heimischen Garten in Hohenhaslach und beobachtet Libellen, Schwebfliegen, Wildbienen und Feldwespen. „Auch die Igel kommen nachts zum Trinken an mein naturnahes Biotop und natürlich baden darin gerne die Vögel“, erzählt Kaup. Deshalb war es dem Mitglied der NABU-Ortsgruppe Sachsenheim auch so wichtig, dass beim diesjährigen Fotowettbewerb, den die Ortsgruppe gemeinsam mit der Grünen Liste Sachsenheim und dem Obst- und Gartenbauverein in der Stadt seit drei Jahren organisiert, Wasserstellen in naturnahen Gärten im Fokus stehen.

Größe spielt keine Rolle

„Die trockenen Sommer in den vergangenen Jahren haben gezeigt, wie wichtig Wasserstellen für die heimische Tierwelt sind. Die Größe der Wasserstelle spielt dabei keine Rolle, ganz egal ob Miniteich in einer Zinkwanne oder größeres Biotop“, macht Kaup deutlich. Sein eigener Teich ist rund 17 Quadratmeter groß und misst an der tiefsten Stelle etwa zwei Meter. Das Biotop beherbergt keine Fische, denn der Hohenhaslacher hat ihn eigens für Insekten und Amphibien angelegt, um deren Vielfalt in der Natur zu erhalten. „Größere Fische würden die Insekten fressen. Zudem brauchen sie meist eine bessere Wasserqualität sowie Filter oder Pumpen. Das wäre nichts für die Insekten“, erläutert Kaup.

Er reinigt sein Biotop einmal im Jahr, unmittelbar nachdem die Libellenlarven geschlüpft sind. Sonst wird der Gartenteich aus der Regenrinne des Hausdachs gespeist. Neben Insekten und Molchen fühlen sich in dem naturnahen Gewässer auch Teichpflanzen wie Tannenwedel wohl, die für einen guten Sauerstoffgehalt im Wasser sorgen. Auch Sumpfschwertlilien, Hahnenwurz und Sumpfdotterblumen wachsen im Biotop. „Ich pflanze sie mit einem Sandkies-Gemisch in Pflanzkörbe ein und achte darauf, dass sie nicht in den Uferbereich wachsen, denn sonst saugt dies enorm viel Wasser aus dem Teich“, betont der Naturfachmann.

Nicht in der prallen Sonne

Zudem rät er dazu einen Teich immer in mehreren Stufen mit Steinen anzulegen und nicht an der Qualität der Teichfolie zu sparen. Das Gewässer im heimischen Garten darf auch nicht den ganzen Tag von der prallen Sonne beschienen werden, denn in diesem Fall steigt die Wassertemperatur zu stark an, was das Algenwachstum fördert und schädlich für den Sauerstoffgehalt im Nass ist. „Je kleiner der Teich ist, desto schwieriger ist er auch im Gleichgewicht zu halten“, mahnt Kaup. Der Hohenhaslacher freut sich auf viele unterschiedliche Einsendungen mit aussagekräftigen Fotos zum Wettbewerb, dessen Preise unter allen Teilnehmern verlost werden. Gerne kommen auch die Fachleute der drei beteiligten Gruppierungen zu den Teilnehmern in die Gärten und begutachten Biotope, Teiche und Wasserstellen vor Ort. „Dabei können wir Tipps und Ratschläge geben. Es geht uns nicht darum, den schönsten Teich zu prämieren, sondern, dass etwas für naturnahe Gärten und den Erhalt der vielfältigen Tierwelt getan wird“, stellt Kaup klar.

Bis Ende Juli dieses Jahres läuft der Fotowettbewerb noch und bis dahin können Hobbygärtner und Naturfreunde auch noch daran teilnehmen. Bisher sind schon einige Anmeldungen eingegangen. Die eingereichten Fotos werden in einer Internetgalerie veröffentlicht, und im September soll ein großes Abschlussfest für alle Teilnehmer stattfinden. Interessierte schicken ihre Bewerbung und ein Foto ihrer Wasserstelle an die E-Mail-Adresse sachsenheim-summt@nabu-sachsenheim.de. Dank der zahlreichen Insekten an seinem Teich hat Kaup übrigens keinerlei Probleme mit Stechmücken. 

 
 
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