Am 8. September ist im Schloss-Freibad Schluss, zumindest in diesem Jahr. Dann endet die Badesaison traditionell mit dem Helferfest für die Ehrenamtlichen sowie dem anschließenden Abschwimmen bei Kerzenschein. „Das ist immer ein bewegender Moment und viele müssen dabei eine Träne vergießen“, sagt Nicole Klingler vom Vorstand des Trägervereins.
Sachsenheim Freibad zieht vorläufige Bilanz
Der Start in die Badesaison 2024 war verregnet. Der Trägerverein des Schloss-Freibads ist mit den Besucherzahlen trotzdem zufrieden
Die dürften viele Schwimmbadbetreiber vor allem zu Beginn der diesjährigen Saison in den Augen gehabt haben. Wegen Dauerregens blieben die Besucherzahlen im Mai und Juni in vielen Freibädern deutlich unter den Erwartungen. Das war auch in Sachsenheim so.
Trotz Dauerregen im Mai fast 59.000 Tickets verkauft
Im Juli dann die Wetter- und Besucherwende: „Das war bisher unser stärkster Monat“, sagt Klingler. Neben dem Sommerwetter trug dazu sicher auch das Open-Air-Kino im Bad bei: 650 Zuschauer kamen zu den beiden Filmabenden Ende Juli. Auch der August sei gut verlaufen. In den vergangenen Tagen hätten bis zu 1000 Menschen täglich das Schloss-Freibad besucht, so Klingler.
Zwar sei es nicht gelungen, die Marke von 60.000 Badegästen zu knacken – bis 31. August verkaufte das Freibad demnach insgesamt 58.628 Eintrittskarten. Aber es gebe ja noch einige Ferientage in der ersten Septemberwoche. Auch wenn der Badebetrieb dann erfahrungsgemäß etwas abflaue. „Viele Familien bereiten sich in den Tagen schon auf den Schulbeginn vor“, räumt Klingler ein.
Im Vergleich bleibt der Besuch bis einschließlich Ende August auch in Sachsenheim hinter den Vorjahren zurück: 2023 lag er bei 60.349 und 2022 bei 61.532 Tickets. Zum jeweiligen Saisonende waren es laut Verein demnach insgesamt 68.161 und 64.646 über den Schalter gegangen. Der Trägerverein des Schloss-Freibads sei mit der Saison dennoch sehr zufrieden, wie Klingler betont.
Während manch anderes Freibad die Saison ein wenig verlängert, um die Besucherzahlen aufzubessern, sei dies in Sachsenheim nicht möglich. „Unser Badepersonal wechselt nach dem Schließen des Freibads ins Hallenbad, das dann wieder öffnet“, erklärt Klingler. Dieses werde auch fürs Schulschwimmen und der Rheumaliga genutzt. Allein deswegen sei eine Verlängerung der Freibadöffnungszeiten organisatorisch nicht möglich.
Nicht in die Verlängerung geht leider Michael Senghaas: Der Pächter der Freibadkiosks hört zum Saisonende nach zwölf Jahren auf (die BZ berichtete). Grund dafür sei die berufliche Doppelbelastung als Schichtführer beim Getränkehersteller Alwa.
Nachfolge für den Kioskpächter steht noch nicht fest
Wer die Nachfolge übernimmt, sei noch unklar, so Klingler. „Wir hatten auch schon einige interessante Anfragen und Gespräche“, sagt sie. Bis zur nächsten Saison im Mai 2025 sei aber noch Zeit, um einen Nachfolger zu finden. „Es soll ja auch passen“, sagt sie. Denn ein Freibad sei nur so gut wie sein Kiosk und andersherum.
Eines sei aber schon jetzt sicher: Die abschließende Entscheidung soll nicht vom Vorstand alleine getroffen werden, sondern auf breiter Basis im Freibad-Ausschuss, kündigt Klingler an.
Auch sonst hat der Trägerverein während der Freibadpause einiges geplant. „Wir möchten gerne die angejahrten Beckenpumpen austauschen“, erzählt Klingler. Der Antrag auf Fördergelder sei zusammen mit der Stadt gestellt worden, aber noch nicht bewilligt. „Zusammen mit der 2023 erneuerten Photovoltaikanlage werden wir dann noch energieeffizienter.“
Daneben stehen die üblichen Reinigungs- und Wartungsarbeiten mit den vielen ehrenamtlichen Helfern an, so Klingler. Aber erst nach dem Abschwimmen am Sonntag, wenn um 21 Uhr das Licht ausgeht – für diese Saison.