Sachsenheim Fuß- und Radbrücke über die Metter

Von Michaela Glemser
Die Metterbrücke in der Sudetenstraße in Sachsenheim ist bis zur Fertigstellung des Provisoriums wegen Baufälligkeit geperrt. Angefangen mit dem Bau wird im Juli.⇥ Foto: Martin Kalb

In der Großsachsenheimer Sudetenstraße wird in diesem Jahr eine Interimslösung erstellt.

Bei einer Untersuchung der Sachsenheimer Brücken im Jahr 2018 wurden an der Metterbrücke in der Sudetenstraße in Großsachsenheim bereits große Beschädigungen festgestellt. Damals erklärten die Fachleute, dass die Stahlträger nicht mehr zu sanieren seien, und empfahlen eine Beschränkung des Verkehrs über die Brücke auf 3,5 Tonnen.

Brücke musste gesperrt werden

Diese festgestellten Schäden haben sich im Laufe der Jahre noch verstärkt, sodass bei einer erneuten Prüfung jetzt herauskam, dass besagte Brücke für jeglichen Verkehr gesperrt werden muss. „Eine Instandsetzung ist kurzfristig nicht möglich. Wir schlagen daher vor, als Provisorium einen Stahl-Holzverbund darüber zu errichten“, erklärte der Leiter des Sachsenheimer Tiefbauamts, Pablo Burkhardt, im Gemeinderat.

Die Kosten für diese Interimslösung, die für den Fuß- und Radverkehr in den kommenden fünf Jahren eine Möglichkeit der Metterüberquerung schafft, liegen bei rund 10 000 bis 15 000 Euro. Im Gespräch war auch noch eine Fertigteilbrücke aus Glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) für den Fuß- und Radverkehr, die jedoch als Provisorium für fünf Jahre Investitionen von rund 75 750 Euro nach sich ziehen würde. Eine GFK-Brücke ist als kompletter Neubau für die späteren Jahre vorgesehen. „Wir sollten erst das Verkehrskonzept abwarten und nach dessen Erkenntnissen entscheiden, ob die Brücke überhaupt neu gebaut werden soll“, machte Burkhardt deutlich. Gemeinderat Ralf Nägele gab zu bedenken, dass wenn die Brücke saniert werde, diese auch wieder für den Anliegerverkehr und den landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben werden müsse.

Auch Ratsmitglied Thomas Bay erinnerte an die hohe Bedeutung der Metterbrücke für die Bevölkerung und regte an, parallel zur bestehenden Brücke einen Neubau in Stahlkonstruktion zu errichten, die auch für den Anliegerverkehr befahrbar sei. „Die Grundstücke links und rechts der bestehenden Brücke sind nicht im Besitz der Stadt. Die deutlich schnellere Lösung ist ein Provisorium auf dem bestehenden Bauwerk“, entgegnete Thomas Feiert, Fachbereichsleiter Technik bei der Stadtverwaltung Sachsenheim.

Gebaut wird ab Juli

Auch sein Kollege Burkhardt vom Tiefbauamt ergänzte, dass eine Lösung für den gesamten Verkehr vier bis fünf Monate Bauzeit in Anspruch nehme, eine Fuß- und Radwegebrücke als Interimslösung dagegen nur drei bis vier Wochen. „Wir würden gerne in der Zeit von Juli bis September bauen, da wir die Natur in dieser Phase am wenigsten stören. Wenn wir erst noch die genaue Lage einer neuen Brücke überprüfen müssen, wird es mit dem Bau in diesem Jahr nichts mehr“, so Burkhardt.

Er erinnerte zudem daran, dass die Kosten für eine Brücke, die auch für den Anliegerverkehr geeignet sei, deutlich höher liegen würden und dafür Fördergelder generiert werden müssten. „Ich rechne mit Ausgaben in Höhe von rund 340 000 Euro. Dafür müssten wir auf eine andere Maßnahme wie die Metterstiege oder die Kirbachbrücke verzichten“, betonte Burkhardt. Dies jedoch wollte die Mehrheit der Gemeinderäte nicht und sie genehmigten bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung das Stahl-Holzverbund-Provisorium, das anschließend für den Fuß- und Radverkehr nutzbar sein soll.

 
 
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