Gemeinsame Feuerwehr im Kirbachtal Die Schwierigkeit der Standortsuche

Von Mathias Schmid
Sachsenheims Feuerwehr-Kommandant Philipp Rousta .⇥⇥ Foto: Martin Kalb

Sachsenheims Kommandant Philipp Rousta hat gegenüber der BZ ausführlich erklärt, weshalb bestimmt Standorte nicht in Frage kommen.

Das neue Feuerwehrhaus fürs Kirbachtal muss viele Anforderungen erfüllen. Deshalb kommen nach Einschätzung der Experten nur sehr wenige Standorte in Frage. Sachsenheims Feuerwehrkommandant Philipp Rousta ist jüngst im Interview mit der BZ auch noch einmal detailliert auf die Frage nach Standorten eingegangen. Bei der Auswahl haben aber nicht nur die Belange der Feuerwehr eine Rolle gespielt, erklärt er.

Letztlich seien nur zwei geeignete Standorte direkt an der Landstraße zwischen Hohenhaslach und Ochsenbach übriggeblieben: Gegenüber dem Geflügelhof und gegenüber dem Pferdehof, welcher aktuell verfolgt wird.. Nur dort könnten die drei Wehren aus Spielberg, Hohenhaslach und Ochsenhbach sinnvoll vereint werden.

Auf Eignung überprüft

Dass dennoch immer wieder bereits ausgeschlossene Standorte wieder ins Spiel gebracht werden, löst in ihm spürbar Verärgerung aus. Die möglichen Standorte seien nicht subjektiv, sondern „wurden auf ihre Eignung überprüft“, sagt Rousta, „der Standort richtet sich nach definierten Faktoren. Wir haben ein wunderschönes Kirbachtal in seiner Länge. Das hat aber auch den Nachteil, dass alles sehr auseinandergezogen ist und wir weite Strecken zu fahren haben.“

Ein Standort, der aktuell bei Kritikern in den Fokus rückt, ist einer am Rande von Spielberg. Ein solcher wurde bei den Planungen frühzeitig ausgeschlossen – aus Umweltschutzgründen. Unter anderem sei dort der „Große Wiesenknopf nachgewiesen worden. „Bei der Untersuchung der Flächen am Ortsrand von Spielberg und Hohenhaslach ist mit Vorkommen europarechtlich geschützter Arten zu rechnen. Das war für uns verständlicherweise mit ein Grund, diese Flächen zu schützen“, erklärt Rousta den frühzeitigen Ausschluss.

Der Nabu hatte jüngst nicht nur den Ortsrand Hohenhaslach wieder ins Spiel gebracht, sondern auch das zukünftige Gewerbegebiet Leimengrube im Ort. Auch von dort könnten aber Hilfsfristen nicht eingehalten werden. Beispielsweise müsste unter Umständen gewartet werden, dass die Feuerwehrleute aus Ochsenbach oder Spielberg in Hohenhaslach eintreffen, um dann wieder dieselbe Strecke zurückzufahren, betont der Kommandant und ergänzt: „Man darf nicht vergessen: Die Feuerwehrabteilung, von der wir sprechen, ist auch die Verstärkungseinheit für Häfnerhaslach. Das heißt: Ich muss in maximal 15 Minuten dort sein.“ Das könne von Hohenhaslach aus nicht garantiert werden.

Gefährlicher Standort

Aus Sicht der Hilfsfristen sogar noch möglich wäre ein Feuerwehrhaus nahe der Kreuzung zu Spielberg, auf der gegenüber liegenden Straßenseite. Dort hatte beispielsweise der Albverein argumentiert, würde sich das Gebäude besser in die Natur integrieren lassen. Doch für Rousta ist dieser Standort zu gefährlich: „Ich habe an dieser Stelle viel Zeit mit der Stoppuhr verbracht – bei Dämmerung, bei Tageslicht, nachts, früh morgens. Ich bin auf dem Feld gestanden und habe geschaut: Wie verhält es sich, wenn dort Großfahrzeuge auf die Landstraße ausfahren. Die haben nicht die allerbeste Beschleunigung“, meint er auch mit Blick auf ältere Modelle.

Kombiniert mit den regulären Fahrzeugen auf der Landstraße könnten gefährliche Situationen entstehen. Ein Eigenunfall auf der Ausfahrt vom Feuerwehrhaus ist für den Kommandanten ein Schreckensgespenst. Man müsse im Vorfeld alles dafür tun, dass solche Gefahrensituationen erst gar nicht entstehen. „Im Ernstfall heißt es dann: Ihr habt doch damals gewusst, dass das die gefährlichste Aus- und Anfahrt für diese Fahrzeuge ist.“

 

 
 
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