Sachsenheim: Gesamtelternbeirat gegründet Unmut über hohe Gebühren ist groß

Von Martin Hein
Der Vorstand des Gesamtelternbeirats, von links: Schriftführerin Ute Buchholzer, erster Vorsitzender Sascha Mößner und die stellvertretende Vorsitzende Melanie Barsuck. &x21e5; Foto: mh

In Sachsenheim hat sich ein Gesamtelternbeirat gebildet, aus dessen Mitte ein dreiköpfiges Vorstandsteam gewählt wurde. Die Erhöhung der Kindergartengebühren und der Essenspauschale sorgt für Unmut.

Da hat sich einiges angestaut, vor allem die vorausgegangene Gebührenerhöhung für Kindergartenplätze, sorgt für Unmut bei den Sachsenheimer Eltern. 16 Elternbeiräte von Kindergärten aus dem ganzen Stadtgebiet haben sich nun zu einem Gesamtelternbeirat zusammengeschlossen. Den Ausschlag für die Bildung dieses Gremiums gab letztendlich die Erhöhung der Kindergartengebühren für die Sachsenheimer Kindergärten.

Hohe Gebühren belasten Eltern

Um satte fünf Prozent wurden die Gebühren erhöht, für einige Eltern finanziell nur schwer zu verschmerzen. In der Gruppe der ein- bis dreijährigen Kinder müssen für ein Kind seit 1. März die Eltern in der Ganztagesbetreuung von 7 bis 17 Uhr monatlich stolze 658 Euro berappen. Hinzu kommen noch 70 Euro Pauschale für das Mittagessen. Dies ist die momentan teuerste Kombination.

Für ein Kind ab drei Jahren in der Ganztagesbetreuung sind monatlich 332 Euro fällig. Eine Mutter von Zwillingen konnte sich wegen der hohen Gebühren, nach eigener Aussage, die Unterbringung ihrer Kinder in der U3-Gruppe schlichtweg nicht leisten.

Prekäre Situation

Durch die immer noch prekäre Situation vieler Eltern durch Corona und den steigenden Preisen sowie der Inflation, sei auch dieses Jahr für Eltern eine Gebührenerhöhung kaum leistbar. Die Eltern fordern, dass der Kindergarten bezahlbar bleiben müsse und fragen sich zugleich, ob das in Sachsenheim noch gewährleistet sei. Die Erhöhung der Beiträge bei sinkender Qualität sei nicht gerechtfertigt, waren sich die Eltern einig.

Auch dass man die Eltern über die Gebührenerhöhung sehr kurzfristig informiert habe, sei so nicht in Ordnung gewesen. Dass in den umliegenden Städten und Kommunen, die Gebühren niedriger als in Sachsenheim seien, sorgte bei den Eltern für weiteren Unmut. Grund genug für die anwesenden Elternbeiräte, ein Gremium zu gründen, das den Eltern künftig eine Stimme gibt. Dadurch habe man mehr Mitsprachemöglichkeiten bei der Stadt, so der einhellige Tenor.

Vorstand einstimmig gewählt

Aus den Reihen der Anwesenden wurde einstimmig ein dreiköpfiger Vorstand gewählt: Sascha Mößner ist erster Vorsitzender, zweite Vorsitzende ist Melanie Barsuck, Ute Buchholzer ist die Schriftführerin.

Neben den aus Sicht der Elternvertreter sehr hohen Gebühren, sei der vorherrschende Personalmangel ein Problem. Es gebe zu viele unbesetzte Stellen. Vor allem während der Corona-Pandemie sei hin und wieder zu wenig Personal vorhanden gewesen. Etliche Stunden seien ausgefallen. Da habe man teilweise für eine Leistung bezahlt, die man nicht erhalten habe, so eine Elternbeirätin. Einmal hätten sich in der Pandemie die als verlässliches Ersatzpersonal angekündigten Ersatzerzieher geweigert, einzuspringen. Auch eine hohe Fluktuation bei den Fachkräften sowie ein „Roulette-artiger“ Personalwechsel in andere Stadtteile, sorge für Unruhe und Irritationen unter den Kindern und – den Eltern.

Die Erhöhung der Essenspauschale um monatlich zehn Euro liegt den Eltern buchstäblich schwer im Magen. Die Kindergärten hätten unterschiedliche Caterer, trotzdem wurde generell die Essenspauschale um zehn Euro erhöht. Nach Auskunft einer Elternbeirätin würde die AWO, die Träger des Kindergartens Lummerland ist, die Pauschale nicht erhöhen, müsse dies jedoch wegen der Stadt tun. Hier wünschen die Eltern mehr Transparenz. Den Eltern wäre nach eigener Darstellung, nicht der billigste Anbieter am wichtigsten, sondern dass das Geld auch beim Caterer landet. Auch die Abschaffung des städtischen Familienpasses stieß seitens der Eltern auf wenig Verständnis.

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