Sachsenheim Geschaut, wo die Gefahren lauern

Von Michaela Glemser
Beim Schulwege-Check in Hohenhaslach gab es einige Stellen, die als für die Kinder unsicher gelten. Oftmals kann dort jedoch mit einfachen Mitteln Abhilfe geschaffen werden. Foto: /Oliver Bürkle

Wie kann der Weg zur Schule sicherer gestaltet werden und welche Maßnahmen sind ohne großen Aufwand umsetzbar? Ein „Schulwege-Check“ in Hohenhaslach soll Anstöße dafür geben.

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ie Schulwege zur Kirbachschule in Hohenhaslach sollen künftig sicherer werden. Dafür führen die Verantwortlichen der Stadt Sachsenheim gemeinsam mit den Fachleuten der Energieagentur Kreis Ludwigsburg (LEA) ein mehrstufiges Prüfverfahren durch. „Zunächst haben wir die betroffenen Eltern gebeten, uns in einer Umfrage Stellen der täglichen Schulwege mitzuteilen, die aus ihrer Sicht kritisch sind. Daraus wurde eine Route erarbeitet, die wir mit den Mitarbeitern der Stadtverwaltung Sachsenheim abgelaufen sind“, erklärte Judith Nienstedt von der LEA.

Problemstellen besichtigt

Bei einem rund 1,8 Kilometer langen Spaziergang von der Kirbachschule durch das Ortszentrum von Hohenhaslach konnten auch interessierte Eltern, Vertreter der zuständigen Straßenverkehrsbehörde und des Landesprojekts „Movers-Aktiv zur Schule“, Gemeinderäte, Ordnungsamtsleiterin Cordula Allgaier-Burghardt und Bürgermeister Holger Albrich die gefundenen problematischen Stellen in Augenschein nehmen und mögliche Lösungen erörtern.

Zunächst ging es darum, an der Kirbachschule in der Klingenstraße Abhilfe für parkende „Eltern-Taxis“ zu Unterrichtsbeginn und -ende zu finden. Eine Alternative sei zum Beispiel die Sperrung des Straßenabschnitts zur Kirbachschule für Pkw zur Zeit des Unterrichtsbeginns und -endes.

An der Schulbushaltestelle könnte mit baulichen Maßnahmen, Tempo-Markierungen auf der Straßenfläche oder Bodenwellen durchgesetzt werden, dass die Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 Stundenkilometer von den vorbeifahrenden Verkehrsteilnehmern auch tatsächlich eingehalten wird.

Wenig ideale Straßenführung

Eine besorgte Mutter wies darauf hin, dass an der Einmündung der Klingenstraße in den Lochweg die Fußwegeführung nicht ideal sei und zu weit in die Fahrbahn der Klingenstraße hineinführe. Eine gerade Streckenführung direkt über den Lochweg gewähre den Kindern mehr Sicherheit, erklärte die Mutter. Auch die Kreuzung der Klingenstraße mit der Schießmauerstraße und dem Bromberger Pfad stand im Fokus des Interesses des Schulwege-Checks. Dabei wurde deutlich, dass der Fußweg an der Schießmauerstraße an dieser Stelle nicht einmal 1,50 Meter breit ist und durch private Hecken die so wichtigen Sichtbeziehungen noch zusätzlich eingeschränkt seien.

Betroffene Grundstücksbesitzer sollen hier auf den notwendigen Heckenrückschnitt aufmerksam gemacht werden. Eventuell kann auch ein anderer Pflasterbelag auf der Straße für Temporeduzierungen an dieser Stelle sorgen.

An der Ampelanlage beim Überweg über die Ochsenbacher Straße auf Höhe der Einmündung in die Schäferstraße wurde die Grünphase für Fußgänger von den Fachleuten als angemessen erachtet, ebenso wie die Wartephase bei rotem Signallicht. Um die Situation an der Bushaltestelle an der Einmündung in die Schäferstraße geordneter zu gestalten, wurde die Installation eines überdachten Wartehäuschens überlegt.

Tempo 30 auch am Tag?

Mehrere Lösungsansätze wurden für den stark befahrenen Kreuzungsbereich der Freudentaler mit der Horrheimer und der Vaihinger Straße diskutiert. Eine Geschwindigkeitsreduzierung auf Tempo 30 auch am Tag und nicht nur in der Nacht, ein möglicher Fußgängerüberweg, modernisierte Querungshilfen für Fußgänger oder gar der Umbau der Kreuzung zum Kreisverkehr wurden von den Teilnehmern der Begehung beraten.

Die an diesem Kreuzungsbereich vorhandene Verkehrsinsel entspricht nicht mehr den aktuellen Standards und müsste verbessert werden.

Die gesamten gewonnenen Erkenntnisse der Schulwege-Checks fließen nun noch einmal in einen verwaltungsinternen Workshop der Stadtverwaltung Sachsenheim ein, und die Ergebnisse werden anschließend für die Öffentlichkeit aufgearbeitet und anschließend präsentiert.

 
 
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