Sachsenheim Gespräche über Tante-M-Laden in Häfnerhaslach

Von Michaela Glemser
In die ehemaligne Metzgerei Foto: /Martin Kalb

 In der ehemaligen Häfnerhaslacher Metzgerei Näher könnte ein solcher Selbstbedienungsladen die Nahversorgung vor Ort verbessern.

Die Metzgerei ist schon lange ausgezogen, doch bald könnte in dem Laden in der Sternenfelser Straße im Stadtteil Häfnerhaslach wieder Leben herrschen.

Ortsvorsteherin Claudia Volk und der engagierte Häfnerhaslacher Mathias Werhan haben eine Idee, die im Ortschaftsrat geboren wurde, aufgegriffen und inzwischen Gespräche mit dem Oberriexinger Ehepaar Sabrina und Markus Buck aufgenommen. Sie betreiben unter anderem in Oberriexingen sowie in Hessigheim sogenannte „Tante-M-Läden“, ein Franchise-Konzept eines Unternehmers aus Pliezhausen, das die Nahversorgung gerade in kleineren, ländlichen Gemeinden sicherstellen will.

Laden ohne Personal

Die „Tante-M-Läden“ kommen gänzlich ohne Personal aus und haben an sieben Tagen in der Woche von 5 bis 23 Uhr geöffnet.

In den Läden können die Verbraucher unterschiedliche Produkte des täglichen Bedarfs von gängigen Marken bis zu regionalen Produkten einkaufen. Die Kunden erfassen ihre Waren selbstständig an der Kasse und bezahlen diese bargeldlos. „Die Bevölkerung kann dabei konkret mitbestimmen, welche Waren in dem ‚Tante-M-Laden‘ in ihrem Ort verkauft werden sollen und zwar preisgünstig, da der Personaleinsatz so gering ist“, erläuterte Ortsvorsteherin Volk in der jüngsten Häfnerhaslacher Ortschaftsratssitzung. Sie konnte den Ortschaftsräten und den zahlreichen interessierten Bürgern mitteilen, dass das Ehepaar Buck sich vorstellen könnte, einen weiteren „Tante-M-Laden“ in Häfnerhaslach zu eröffnen.

Metzgerei als möglicher Standort

Ein möglicher Standort wurde mit der ehemaligen Metzgerei der Familie Näher bereits gefunden. „Wir haben auch schon Gespräche mit dem möglichen Vermieter geführt, der nicht abgeneigt ist, wobei aber noch weitere Details zu klären sind. Im Januar sollen die Kontakte fortgesetzt werden“, schilderte Volk. Die Häfnerhaslacher Ortsvorsteherin hat aber auch schon mit dem Sachsenheimer Stadtkämmerer Lars Roller gesprochen und ihn gebeten, nach Standorten in Häfnerhaslach für eine mögliche Containerlösung zu suchen.

Laden auch im Container denkbar

Sollten die Gespräche über eine Vermietung des ehemaligen Metzgerei-Ladens nämlich nicht von Erfolg gekrönt sein, wäre es auch möglich, einen „Tante-M-Laden“ in einem Containermodul zu eröffnen, wie dies beispielsweise in Hessigheim der Fall ist. „Wir sind von der Idee wirklich überzeugt, und deshalb soll es an einem geeigneten Standort nicht scheitern“, betonte Ortsvorsteherin Volk. Bürgermeister Holger Albrich allerdings mahnte, dass ein Standort für eine Containerlösung nicht so einfach zu finden sei, da dabei auch bestimmte Auflagen beachtet werden müssten.

„Wir werden dies in den Reihen der Stadtverwaltung prüfen und stehen der Idee eines ‚Tante-M-Ladens‘ in Häfnerhaslach natürlich auch aufgeschlossen gegenüber“, unterstrich Albrich. Ortschaftsrätin Jutta Glöckle gab zu bedenken, ob ein solcher Laden im Kirbachtalort überhaupt rentabel sei. Ortsvorsteherin Volk erwiderte, dass eine solche Einkaufsmöglichkeit mit diesen ausgedehnten Öffnungszeiten auch vom Durchgangsverkehr profitieren könne. Zudem seien die Kosten für die Betreiber vergleichsweise niedrig, und es könnten Waren zu günstigen Preisen eingekauft werden. Ortschaftsrat Hans-Peter Fritsche freute sich über die laufenden Gespräche und fand dies einen sehr schönen Weg, um etwas für die Nahversorgung in Häfnerhaslach zu tun.

Auch Bedenken, dass das eigene Erfassen und Bezahlen der Waren für die Kunden eventuell zu schwierig sei, konnte Ortsvorsteherin Volk zerstreuen, da nach der Eröffnung eines „Tante-M-Ladens“ Personal zunächst vor Ort sei, um in das System des selbstständigen Einkaufens einzuführen.

 
 
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