Sachsenheim Gospelkonzert mit internationalen Künstlern

Von Michaela Glemser
Die Sänger klatschen, die Zuschauer klatschen mit. Das Konzert im Foyer des Lichtenstern-Gymnasiums bewegte die Menschen. Foto: /Michaela Glemser

Zum Abschluss eines Workshops fand in der Aula des Sachsenheimer Lichtenstern-Gymnasiums ein Konzert statt. Dabei traten Sänger aus Deutschland und Dänemark auf.

Wenn Terrance Kelly auf der Bühne steht und seine imposante Stimme erklingen lässt, wird es plötzlich ganz still im Saal, denn so ergriffen sind die Menschen von seinem Gesang, der eindrucksvoll an die Wurzeln des Gospels erinnert. Damals nutzten die schwarzen Menschen in der Sklaverei Nordamerikas die Lieder mit biblischen Inhalten als Ventil für ihre Gefühle, für Trauer und Verzweiflung, aber auch Freude und Hoffnung. Diese Gefühle zeigten sich auch am Sonntagabend bei einem begeisternden Gospelkonzert im Foyer des Lichtenstern-Gymnasiums.

Zwei Gospellehrer

„Unser Foyer hat schon Frühlingsbälle erlebt, Podiumsdiskussionen und Gottesdienste, aber noch nie ein Gospelkonzert“, machte Schulleiter Helmut Dinkel zu Beginn deutlich. Musiklehrer Daniel Joos hatte einen Gospelworkshop initiiert, der von Freitag bis Sonntag mit rund 60 Sängerinnen und Sänger aus Deutschland und Dänemark stattfand und dessen krönender Abschluss das Konzert bildete.

Joos kennt den Amerikaner Paul Kim gut, der heute in der Nähe von Kopenhagen lebt und mitverantwortlich für die Internationale Gospel-Akademie ist, bei der auch der bekannte Sänger Terrance Kelly Mitglied ist. Kelly und Kim waren zwei von vier Gospellehrern, welche den Workshop im Lichtenstern Gymnasium leiteten. „Wir haben in diesem Workshop sechs Lieder eingeübt, was für die drei Tage schon enorm viel ist. Es sind sehr traditionelle, klassische Gospelstücke dabei, aber auch sehr moderne Werke aus den vergangenen zehn Jahren. Wichtig ist mir, dass die gesamte Kraft und Energie des Gospelgesangs deutlich werden. Es sind leise Töne zu hören, aber auch laute, kraftvolle“, erläuterte Kim, der darauf verwies, dass beim Gospel jeder mitsingen könne, egal ob er Noten lesen könne oder nicht.

Dies betonte auch Kelly während des gesamten Konzerts, der die zahlreichen Besucher immer wieder zum Aufstehen, Mitsingen und Mitklatschen aufforderte. Diese ließen sich auch nicht lange bitten und stimmten begeistert in den bekannten Klassiker „Hallelujah Chant“ mit ein. Aber auch neuere Stücke wie „Kingdom“ von amerikanischen Gospelmusiker Kirk Franklin oder „Clap your hands“ von Patrick Riddick rissen die Zuhörer mit und gingen sofort ins Blut. Bei „Lord, make me over“ wurde noch einmal dem religiösen Ursprung des Gospels gedacht, der sich in dem Lied direkt an Gott wendet und um Unterstützung bittet. Auch „High Praise“ und das große Finale mit „Who shall be able to stand“ von Terrance Kelly selbst hielten mit ihren schwungvollen Rhythmen das Publikum nicht auf ihren Stühlen.

Immer wieder traten auch einzelne Solisten aus dem Chor hervor, in deren Augen die Freude am Gospelgesang zu lesen war, auch wenn nicht immer jeder Ton oder jede Textzeile saß. Wichtig war es, die mitreißende Energie der unterschiedlichen Lieder nachempfinden zu können. Dies fiel beim Konzert im Lichtenstern-Gymnasium tatsächlich nicht schwer, denn das Publikum feierte den eindrucksvoll gesungenen Lobpreis.   Michaela Glemser

 
 
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