Sachsenheim Heimatfest: Stadt übernimmt künftig wieder die Organisation

Von John Patrick Mikisch
Sachsenheim, ahoi: Der Festumzug von Klein- nach Großsachsenheim ist der traditionelle Höhepunkt des Heimatfests. Die nächste Auflage ist für Juni 2025 geplant, ab dann aber wieder in Regie der städtischen Verwaltung. Foto:  

Nach 22 Jahren gibt die Sport- und Kulturgemeinschaft Sachsenheim die Regie für das Heimatfest wieder ab, will sich aber weiter daran beteiligen.

Das Sachsenheimer Heimatfest soll 2025 eine Neuauflage erleben. Das beschloss der Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung einstimmig mit 18 Ja-Stimmen. Die Stadt löst dabei die Sport- und Kulturgemeinschaft Sachsenheim (SKS) als Veranstalter ab. Geplant ist demnach ein Straßenfest rund um das Sachsenheimer Schloss am 28. und 29. Juni 2025.

Hintergrund für den Wechsel ist ein Schreiben der SKS aus dem März. Darin hatte sie erklärt. dass sie nicht mehr bereit sei, als Veranstalterin und Organisatorin des Fests aufzutreten.

Gleichwohl sei die SKS natürlich bereit, sich an dem Fest zu beteiligen, wie Thomas Wörner betonte. Der Grünen-Ratsherr ist zugleich Mitglied im SKS-Vorstand. Das Großsachsenheimer Heimatfest gibt es seit 1955. Bis 1970 organisierte der SKS-Vorläufer SKG (Sport- und Kulturgemeinschaft Großsachsenheim) das Fest im Fünfjahresrhythmus. Von 1975 bis 2000 lag die Ausrichtung in Händen der Stadt, bevor sie 2003 zur SKS wanderte. Grund war damals die Konsolidierung des städtischen Haushalts.

Zu viel Aufwand für SKS

Nachdem das Traditionsfest 2020 aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen musste, wurde es 2023 nachgeholt. Schon damals hatte die SKS den Wunsch nach Veränderungen geäußert (die BZ berichtete).

Für die SKS sei es immer schwieriger geworden, die nötige Manpower zu finden, um das Fest auf die Beine zu stellen, wie der stellvertretende SKS-Vorstand Matthias Jauß im Gespräch mit der BZ berichtet. „Als Verein ein Fest in dieser Größenordnung zu organisieren ist eine echte Herausforderung“, sagt Jauß. „Das ist ehrenamtlich schon fast ein Vollzeitjob.“

Besonders der traditionelle Festumzug von Klein- nach Großsachsenheim am Festsonntag gilt als aufwendig in der Vorbereitung. Es gebe inzwischen viele Sicherheitsauflagen, wie auch Stadtsprecher Arved Oestringer berichtet. So müssten etwa die jeweiligen Absperrungen vorgeschriebenen Standards entsprechen und entsprechend geprüft werden.

Der städtische Bauhof könne dies nicht zusätzlich zu seinen sonstigen Aufgaben leisten, so Oestringer. Die Stadt plane daher Sicherung und Absperrung des Umzugs an einen Dienstleister zu vergeben. Dafür sind im Budget 18.000 Euro eingestellt.

Fest kostet fast 86.000 Euro

Die Gesamtkosten für das Heimatfest belaufen sich inklusive der städtischen Personalkosten auf 85.380 Euro. Anstelle eines Feuerwerks hatte die Stadt dem Gemeinderat eine Lasershow am Schloss als zusätzliche Option vorgeschlagen. Die Ratsleute waren jedoch weder vom optischen Gewinn noch von den dafür veranschlagten Kosten von 34.000 Euro überzeugt. Einig war sich der Rat auch, dass die Planungen möglichst bald beginnen sollen. „Am besten sofort“, wie SPD-Ratsfrau Helga Niehues betonte. Das erste Treffen zwischen Vereinen und Stadt soll nach BZ-Informationen zeitnah stattfinden.

 
 
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