Sachsenheim-Hohenhaslach Rasenerdgräber als neue Option

Von Michaela Glemser
Der Friedhof im Sachsenheimer Ortsteil Hohenhaslach. Foto: /Martin Kalb

Die Hohenhaslacher Ortschaftsräte beraten in ihrer Sitzung über die künftige Friedhofskonzeption und sprechen darüber, wie der vorhandene Platz gut genutzt werden kann.

Rund 23 Bestattungen finden jährlich auf dem Friedhof in Hohenhaslach statt. Er gehört zu den Friedhöfen im Stadtgebiet Sachsenheim, wo noch reichlich Platz für künftige Grabstätten vorhanden ist. Im Jahr 2016 hatte die Stadt eine Platzbedarfsberechnung für alle ihre Friedhöfe in Auftrag gegeben und anschließend 2017 eine entsprechende Friedhofskonzeption entwickeln lassen. „Die Erstellung dieser Konzeption ist keine Pflichtaufgabe, aber wir wollten einzelne Grabfelder auf den Friedhöfen nicht immer als Stückwerk anlegen lassen, sondern eine Planung als roten Orientierungsfaden für die künftigen Jahre“, erläuterte der Sachsenheimer Kämmerer Lars Roller in der jüngsten Hohenhaslacher Ortschaftsratssitzung am Montagabend. Diese Konzeption soll auch die Haushalts- und Finanzplanungen für die städtischen Friedhöfe erleichtern.

Die meisten Bestattungen finden in Großsachsenheim statt

Zunächst war die Planungshilfe für den Friedhof in Großsachsenheim entwickelt worden, wo die meisten Bestattung in der Stadt umgesetzt werden und das vorhandene Platzangebot am geringsten ist. Auch für den Friedhof in Kleinsachsenheim gibt es bereits eine Konzeption, die jedoch aufgrund eines laufenden Klageverfahrens noch nicht öffentlich präsentiert wurde.

Diplomingenieurin Sonja Wahl aus Stuttgart hat nun bei der Ausarbeitung einer Konzeption für den Friedhof Hohenhaslach eine neue Bestattungsform der Rasenerdgräber berücksichtigt, von denen 41 am Haupteingang von der Steige auf einer derzeit freien Fläche entstehen können.

Die Grabplatten für diese Rasensarggräber können in den Boden eingelassen und mit dem Namen und dem jeweiligen Geburts- sowie Sterbedatum des Toten versehen werden. „Der Pflegeaufwand für diese Gräber ist sehr gering, denn die Fläche kann regelmäßig gemäht werden. Ich habe für Grabgaben auch einen zentralen Platz mit zwei Bänken an dieser Stelle eingeplant“, erklärte Wahl. Im Gegensatz dazu sind die doppelt tiefen und doppelt breiten Wahlgräber mit ihrem erhöhten Pflegebedarf nicht mehr so stark nachgefragt. Bis 2030 gibt es für diese Bestattungsform aber auch noch Möglichkeiten in Hohenhaslach.

Mehr Nachfrage gibt es nach den einfach breiten und doppelt tiefen Wahlgräbern. Insgesamt bis zu 173 neue Wahlgräber dieser Art können auf dem Hohenhaslacher Friedhofsgelände in den kommenden Jahren geschaffen werden, wobei dabei auch eine große Sanierungsfläche im nördlichen Bereich berücksichtigt wurde. Bei den Reihenerdgräbern besteht bis 2030 noch Potenzial für weitere 50 Bestattungen, wobei Fachfrau Wahl davon ausgeht, dass künftig dazu die neuen Rasenerdgräber eine gute Alternative darstellen.

Sonja Wahl plant weiteren Urnenbaum

Das Angebot an Urnenerdgräbern stuft Wahl ebenso als ausreichend ein, Obwohl am vorhandenen Urnenbaum in Hohenhaslach derzeit noch 57 Grabstellen frei sind, hat Wahl in ihrer Planung bereits einen weiteren Urnenbaum mit 74 Grabstellen unmittelbar am Eingang an der Schelmenhalde berücksichtigt. Die vorhandene Urnenwand hat noch 13 freie Kammern und kann zudem noch weiter ergänzt werden. Am Rande des Friedhofsgeländes zur Bühlgasse hin hat Planerin Wahl eine gestaltungsfreie Grabfläche vorgesehen, die gesetzlich berücksichtigt werden muss, wenn Angehörige eine konfessionslose Bestattung wünschen oder besondere Bestattungsformen sowie Grabstellen möchten.

„In keinem unserer Friedhöfe im Stadtgebiet wurde diese gestaltungsfreie Fläche bisher in Anspruch genommen. Dafür sind die Gebühren auch vergleichsweise sehr hoch“, sagte Kämmerer Roller. Muslimische Grabstellen sind künftig nur auf dem Friedhof in Kleinsachsenheim für das Stadtgebiet eingeplant.

Ortschaftsrat Jonas Hauber wies darauf hin, dass auch eine optisch ansprechende Lösung für die Erdaushubstellen am Friedhofseingang an der Schelmenhalde gefunden werden solle. Claudia Tenzer machte deutlich, dass breitere Zuwege zu den Gräbern für Menschen mit Rollator bei der Neuanlage von Grabfeldern berücksichtig werden sollten. Die Hohenhaslacher Ortschaftsräte stimmten der Friedhofskonzeption einhellig zu. Die Ratsmitglieder haben die Anzahl der Bänke rund um die Aussegnungshalle aufgestockt und dies mit Teilen des Ortsteilbudgets finanziert.  

 
 
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